Skitourenüberschreitung des Laufbacher Ecks


Publiziert von McGrozy , 16. Februar 2023 um 15:19.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 Februar 2023
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:ca. 15 km
Unterkunftmöglichkeiten:Giebelhaus

Servus miteinander,

an diesem herrlichen Sonntag morgen geht´s für mich und meine Gruppe - bestehend aus insgesamt 6 Personen - wieder ins schöne Hintersteiner Tal. Wir haben uns entschieden wieder den Bus zu nutzen um von Hinterstein zum Giebelhaus zu kommen. Die Straße nach Hinterstein kann natürlich auch mit dem Rad befahren werden - aber Obacht je nach Bedingungen könnte die Straße recht glatt sein vor allem bei der Rückfahrt. Die Busfahrt kostet inzwischen 5,50 € einfach nicht wie früher 3,50 € oder so. 

An der Endstation der Buslinie dem Giebelhaus (1.068m) starten wir unsere Tour ins schöne Obertal hinein. Dazu laufen wir zu erst auf der Rodelbahn der Schwarzenberghütte entlang bis zur ersten "Abzweigung" an dieser dann gerade aus weiter. Auf diesem Weg gelangen wir zügig an den Engeratsgundhof (1.154m). Von dem eröffnet sich ein beeindruckender Ausblick auf des schöne Skitourengebiet um das Obertal. Der Weg bis auf die Höhe der unteren Wengenalpe ist flach und breit - allerdings ein kleiner Hatscher. Auf der Höhe der unteren Wengenalpe (1.288m) gehen wir in nördlicher Richtung über den Obertalbach zur Plättele Alpe und entscheiden uns so über die doch teils steilen Hänge unterhalb des Giebelgrates aufzusteigen. Alternativ kann auch über den normalen Anstieg zum Schochen zur Lacherscharte zugestiegen werden indem etwa auf 1.800m (grobe Schätzung) der Hang rüber zum Kar unterhalb der Lachenkopf gequert wird. Wir steigen also auf dem Nordhang unterhalb des langen Giebelgrat hinauf. Nach der Überquerung des Baches erreichen wir die Alpe Plättele (1.345m). Danach verläuft der Weg auf dem Sommerweg von der Alpe zu den oberen Weideflächen. Dieser Weg schlängelt sich erst über die freie Fläche oberhalb der Alpe, welche noch recht flach ist. Nach einigen Aufstiegsmetern gelangt man an einen Bachlauf der in einer doch recht tiefen Mulde bzw. einem Tobel verläuft. Diesen muss man überqueren dazu gibt es zwei Möglichkeiten dies zu tun - ist recht eindeutig zu erkennen und stellt tatsächlich auch bei der aktuell eher niedrigen Schneelage nicht mal ein kleines Problem dar. Nach der Bachquerung gelangt man auf eine weitere große freie Fläche auf der man dann in Richtung Giebelgrat hinauf geht. Recht bald steilt der Hang auf und auch der Korridor zwischen zwei Bachläufen verengt sich. Die Steilstufe überwunden gelangt man wieder auf freie und erst noch flachere Häng bevor man oberhalb der Steilstufe in westlicher Richtung den recht steilen Hang unterhalb des Salobers queren muss - ist nur bei sicheren Lawinenbedingungen empfehlenswert. Nach der Querung gelangt man in ein flaches kupiertes Gelände mit einigen Mulden und kleinen Hügeln. Durch diese gelangt man  schließlich auf die schönen Skihänge unterhalb der Lachenkopf. Nachdem unser Ziel das Laufbacher Eck ist gehen wir nun in Richtung Sattel der tatsächlich sehr zügig erreicht ist. Am Lacherscharte (2.000m) erwartet uns ein beeindruckende Aussicht auf Schneck, Himmelhorn und Höfats. Der Weiterweg führt dann in südlicher Richtung direkt am Grat entlang bis an den Fuß der schon vom Sattel gut erkennbaren Steilstufe. Dort wird es dann anspruchsvoller und die Ski müssen abgeschnallt werden. Wir packen also die Ski auf die Rucksäcke und Stapfen los in den etwa 45 bis teils 55° oder mehr steilen- an dem Tag recht freien gewehten - kurzen Steilhang. Die Tritte sind anfangs noch recht gut und gegen Ausstieg der kleinen Steilstufe (etwa 40-50 HM) ist bei der Schneelage doch eine kleine Herausforderung (vor allem weil wir die Steigeisen vergessen hatten). Nach dem Steilgrasstückchen geht es auf den wieder deutlich flacheren Nordrücken des Laufbacher Ecks weiter hinauf. Am Ende steilt dieser nochmal deutlich auf allerdings kein Vergleich zu der unteren Stufe - was vorallem an den besseren Tritten durch mehr Schneeauflage liegt. Am Gipfel des Laufbacher Ecks (2.178m) machen wir unsere verdiente Gipfelrast. 

Die Abfahrt führt uns dann erstmal in den Laufbacherecksattel (2.150m) hinab und von dort gibt es in der Regel zwei Möglichkeiten in die große Fläche um die Bergwachtshütte zu gelangen. Die erste Möglichkeit wäre der direkte Weg nach unten durch den erst breiten und etwa 35° steilen Hang und einer Engstelle (40°+) welche wieder in einen weitläufigen herrlichen Skihang ausläuft. Die zweite Alternative wäre am oberen Hang Richtung Süden unterhalb der Rotköpfe zu queren um auf den Südosthang Richtung Zwerenwand abzufahren. Nachdem einer von uns vor gefahren ist und feststellen musste, dass in der Route der letztbeschrieben Möglichkeit eine recht umfangreiche Lawine abgegangen ist fuhren wir die erste Möglichkeit durch die Engstelle hinab und sammelten uns etwas oberhalb des Bergwachtsposten (1.918m). Dort geht es nun in südöstlicher Richtung zur Zwerenwand. Auch an der Zwerenwand (1.798m) ist fast der komplette Hang als Lawine abgegangen und so entschieden wir uns direkt über die anfangs noch freien Hänge abzufahren. Nach kurzer Zeit kamen wir einen leicht- bis mitteldichtbewachsenen Wald- bzw. Buschgürtel. Nach dem Waldgürtel gelangen wir zum Sommerweg von der Point Hütte zum Himmelecksattel und dort fellten wir nochmals auf um etwa 250HM zusätzliche Abfahrt mitzunehmen. Die erneute Abfahrt auf dem Nordhang unterhalb des Wilden Grat (Grat zwischen Wiedemerkopf und Großer Wilder) war dann nochmal schön. Die weitere Abfahrt führte uns dann erstmal zur Pointhütte (1.319m) und dort über die Straße hinab zum Giebelhaus (1.068m). Nach der größeren Freifläche unterhalb der Materialseilbahn des Prinz Luipold Hauses sollte bei dem anschließenden langen geraden und teils leicht ansteigenden Wegverlauf nicht lang verweilt werden, da man sich dort in einer doch recht lawinengefährdeten Stelle befindet. Wir hörten an diesem Tag tatsächlich auch einen Lawinenabgang der allerdings nicht bis zur Straße reichte. 

Anforderung:

  von bis Anforderung Aufstieg Abstieg KM Hangneigung*1
1 Giebelhaus Untere Wengenalpe WS 220 0 3,8 unter 30°
2 Untere Wengenalpe Lacherscharte WS+ 750 30 3,2 35°
3 Lacherscharte Laufbacher Eck ZS+ I-II 180 0 0,6 40° +
4 Laufbacher Eck Poinhütte ZS+ 30 880 3,0 40° +
5 Pointhütte Giebelhaus WS 20 300 3,4 30°
      ZS+ 1200 1200 14,0  

Zeitangabe und Anstieg bzw. Abstieg sind ohne die 250 HM extra!

* Steigeisen sind tatsächlich bei dieser Tour nicht verkehrt 

Tourengänger: McGrozy


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