Schochen und kleiner Seekopf: Zwei Allgäuer Skitourenberge auf einen Streich


Publiziert von McGrozy , 28. Januar 2023 um 14:39.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:25 Januar 2023
Ski Schwierigkeit: ZS-
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m
Unterkunftmöglichkeiten:Giebelhaus (Mittwoch Ruhetag) Schwarzenberghütte (in Reichweite)

Servus miteinander,

wir starten unsere Skitourenrunde der beiden Allgäuer Skitourenklassiker um 8,30 Uhr in Hinterstein (865m). Dort auf dem Parkplatz auf der Höh - der preislich echt die Höhe ist - bauen wir unsere Räder auf und befestigen die Ski entweder am Rucksack oder wie ich am Fahrrad. Wir radeln zu erst auf der gut geräumten Dorfstraße hinein in das Ostrachtal. An der Ortsgrenze von Hinterstein wandeln sich die Bedingungen der Straße schlagartig und eine durchgängige Schneeauflage bedeckt die sonst so einfach befahrbare Straße. Der Schneebelag ist an dem Tag gut griffig dennoch muss aufgepasst werden. Wir radeln also so an der Konstanzer Jagdhütte vorbei bis hinter zum Giebelhaus (1.068m). Dort am Giebelhaus angekommen bauen wir nun wieder um für den Skitourenstart.

Von dem Giebelhaus geht es anfangs noch auf der Rodelbahn der Schwarzenberghütte hinauf. An der Kreuzung mit dem Wegweiser ins Obertal gehen wir gerade aus in das eben genannte Tal. Dort kommen wir direkt an den Engeratsgrundhof (1.154m). An diesem kann wenn man möchte noch nach Norden abgebogen werden um auf den Großen Daumen zu gelangen (siehe hierzu meinen Bericht vom Skitourenklassiker Großer Daumen). Wir gehen heute weiter geradeaus und laufen das lange und flache Stück hinein bis fast zum Ende des Obertals. Wir biegen kurz vor der unteren Wengenalpe (1.288m) in westlicher Richtung vom breiten Fahrweg ab und gelangen über den Älplerweg zur Kuhplattenalpe in das schöne und offene Skitourengelände unterhalb des Schochen und kleinen Seekopfes. Wir verfolgend beim Aufstieg meist die ungefähre Route des Sommerwegs und gelangen so auf die Höhe unteren Kuhplattenalpe (1.491m). Dort geht es dann in westlicher Richtung weg von dem Sommerweg hinein in etwas steileres Gelände (30°+). Dazu muss aufgrund der Schneelage ein noch offener Bachlauf zu fuß überquert werden. Auf etwa 1.850m spaltet sich der Weg von Schochen nach südwestlicher Richtung vom Aufstiegweg des kleinen Seekopfs. Wir gehen also weiter südwestlich hinein in die Ebene unterhalb der Steilstufe des Schochen. Die Steilstufe des Schochens ist an dem Tag schon recht stark verspurt. Die Aufstiegspur ist gehbar allerdings im oberen Bereich zu steil angelegt was es etwas unangenehm macht. Die letzten Meter zum Grat sind dann wieder deutlich schmaler und auch schöner zu gehen. Der restliche Aufstieg bis zum Skidepot ist ein Genuss aufgrund seiner überragenden Aussicht. Am Skidepot angekommen (etwa 20m unterhalb des Gipfels) stapfen wir die letzten Meter ohne Ski hinauf zum etwas verwitterten Gipfelkreuz des Schochens (2.100m)

Die erste Abfahrt führt uns quasi genau der Aufstiegsroute hinterher wieder 400 Höhenmeter hinab kurz unterhalb der Weggabelung Schochen/Kleiner Seekopf. Die Abfahrt an der Steilstufe ging an dem Tourentag ohne Probleme und man konnte sogar noch seine eigene Linie in den Schnee ziehen. Nachdem wir wieder aufgefellt haben steigen wir nun in nordwestlicher Richtung zum kleinen Seekopf. Die Spur ist hier etwas besser angelegt allerdings auch gewöhnungsbedürftig. Kurz unterhalb des Gipfels ist dann recht starker Windeinfluss an dem Tourentag zu erkennen. Die Wechte des kleinen Seekopf kann am Tourentag recht einfach überwunden werden und so steht man im Traumhaften Panorama ganz allein auf dem kreuzlosen Gipfel des kleinen Seekopfs (2.096m)

Die Abfahrt vom Seekopf wählen wir etwas nördlicher als die Aufstiegsroute und gelangen so auf durchweg schönen Skihängen bei besten Pulverschnee hinab bis etwa um 1.600m ein Harschdeckel ansetzt. Die letzten Höhenmeter sind auch recht gut zu fahren allerdings muss hier mehr aufgepasst werden wegen Feindkontakten. Unterhalb der Kuhplattenalpe (1.491m) ging es dann doch ganz gut wahrscheinlich wegen dem grasigen Untergrund und teilweise noch vorhanden Grundlage. Der Weg hinaus zum Giebelhaus ist dann kurz vor und auch nach dem Engratgrundhof noch etwas anstrengend da man in Skating Manier dort anschieben muss. Die Abfahrt auf der Rodelbahn der Schwarzenberghütte zum Giebelhaus (1.068m) ist dann wieder kein Thema und so gelangen wir an unsere Fahrräder.

Nachdem wir Mittwochs hatten konnten wir leider nicht mehr auf dem Giebelhaus einkehren und fahren direkt nach Hinterstein zum Auto. Die Abfahrt mit´m Rad nach Hinterstein ist bei den Bedingungen mit Vorsicht zu genießen da man sich doch recht schnell mal auf einer Eisplatte auf die Mütze legen kann.

Fazit: 

Die Skitourenrunde ist neben Ihrer einzigartigen Aussichten auf die Allgäuer Steilgrasberge und Hauptkamm auch durch Ihr schönes Skigelände eine lohnende Tour. Lawinentechnisch ist die Tour vor allem beim Steihang (40°+ bei Bewertung des gesamten Hangs) unterhalb des Schochens eine recht heikle Geschichte. Allerdings auch der harmlosere Gipfelaufstieg zum kleinen Seekopf sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Bei richtigen Bedingungen und Gefahreneinschätzung steht einem schönen Skitag mit anschließender Einkehr (wenn nicht Ruhetag ist) nichts im Wege.


Anforderungen:

I. Hinterstein - Giebelhaus WS - wenn geräumt wesentlich einfacher ;) 
II. Giebelhaus - Weggabelung Schochen/Seekopf
III. Weggabelung Schochen/Seekopf - Schochen - Weggabelung Schochen/Seekopf ZS- (35°+ & Engstelle)
IV. Weggabelung Schochen/Seekopf - Kleiner Seekopf WS+ 
V. Kleiner Seekopf - Giebelhaus WS
VI. Giebelhaus - Hinterstein WS - wenn geräumt wesentlich einfacher ;)


Tourengänger: McGrozy, Mono


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