Ein toller, aber doch weniger ein Skiberg: Üntschenspitze


Publiziert von simba , 15. Februar 2023 um 20:29.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:29 Januar 2023
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz Materialseilbahn Neuhornbachhaus

Als mächtiger Taltrenner steht die Üntschenspitze im hinteren Bregenzerwald hinter Schoppernau und überragt den Großteil der Berge im Umkreis in der Kette bis zum Widderstein (zumindest ein wenig). Oft begangen ist die Rundtour mit Anstieg ab Bad Hopfreben über die Vorderüntschenalpe. Ich wählte den laaangen Anstieg direkt ab Schoppernau: Aufgrund der sehr geringen Schneelage erhoffte ich mir auf der Rodelbahn des Neuhornbachhauses eine Anstiegs- und Abfahrtsmöglichkeit bis zum Talgrund. Im Aufstieg ging der Plan auf, aber schon bei diesem zeigte sich, dass man nur mit viel Gleichgültigkeit gegenüber dem Material ganz unten würde abfahren können. Immerhin wars unten bis zum Abzweig Vorderhornbachhaus bestens planiert und auch danach bis kurz vor die Pisialpe durch Abfahrer eingefahren. 

Danach war Spuren auf dem Sommerweg angesagt, denn angestiegen war hier offensichtlich noch niemand. Kein Wunder, der weite Bogen ins Kar zwischen Güntle- und Üntschenspitze zieht sich und noch dazu erforderten fast ein Dutzend noch offene Bachgräben einiges an Akrobatik, um nicht Abschnallen zu müssen und diese mit trockenen Fellen zu überqueren. Auch im weiten Kar der Häfen gab es keine Aufstiegsspur, erst bei der Häfneralpe stieß ich auf eine Spur von "Wiederansteigern", die gut angelegt, aber deutlich östlich vom Häfnerjoch auf den Kamm zog. Direkt lässt sich das Joch nicht erreichen, weil es darunter extrem steil ist, also geht es erst zahlreiche Höhenmeter wieder ins Joch hinab, bevor der etwas langatmige Gipfelanstieg über den Gratrücken beginnt. Aufgrund der ganz oben sehr geringen Schneelage machte ich 40m unter dem Gipfel Depot und stieg zuletzt zu Fuß zum geräumigen Top.

Während an der Güntlespitze an diesem Traumtag der Platz für die vielen Gipfelaspiranten am schmalen Gipfel kaum ausreichte, war hier quasi nix los - kein Wunder, denn wie man der Darstellung entnehmen kann, ein idealer Skiberg ist die Üntschenspitze nicht (dafür sind die Tiefblicke und Ausblicke auf alles was Rang und Namen hat im Bregenzerwald bestens). Auch in der Abfahrt musste ich am Grat aufgrund der geringen Schneelage schon vor dem Häfnerjoch einmal abschnallen und dann vom Joch nochmal einige Meter aufsteigen, bevor eine Einfahrt nach Norden möglich war. 

Das Kar der Häfen bietet dann wunderbares Abfahrtsgelände. Wo sich das Gelände unter der Üntschenspitze nach links öffnet, muss man den Bach überqueren (einige Meter ansteigen) bevor man nördlich der Ausläufer der Üntschenspitze immer etwas nach Westen haltend über oft freie Hänge weiter abfahren kann bis hinunter zum Bach, den man etwa in der Mitte der Strecke zwischen einem Alpgebäude auf der gegenüberliegenden Bachseite und der oberhalb gelegenen Pisialpe erreicht. Hier über den Bach und auf der Gegenseite über freie Hänge wieder etwa 40 Hm hoch zu der Alpe. Wenn keine Spuren vorhanden sind, ist das für Ortsunkundige ggf. nicht immer einfach zu finden. Zuunterst ging es dann problemlos über Forstweg und Rodelbahn, wobei ich ganz am Ende wirklich getragen habe.

LWL: Gering, Mäßig über 2.000m (Triebschnee)

Tourengänger: simba


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