Niederhorn-Safari (Beatenberg)


Publiziert von Bergamotte , 21. Januar 2023 um 11:07.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:20 Januar 2023
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:20km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Habkern, Zäundli
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Beatenberg, Station
Kartennummer:254S

Letzte Woche war ich am Diemtigtaler Niederhorn zugange. Heute soll's das Beatenberger Pendant sein, wenn schon mal Schnee bis auf 1000 Meter liegt. Die Überschreitung ab Habkern überzeugt weniger durch grosse Abfahrten als durch ihre landschaftliche Schönheit. Einfach herrlich, wie ich heute durch die frisch verschneiten Wälder spuren durfte. Und oben raus dominiert dann zusehend das coupierte Karstgelände. 

Start um halb neun in Habkern Zäundli, nachdem ich eine Postauto-Privatfahrt geniessen durfte. Eine so schöne Toilette würde man eher in einem Grand Hotel erwarten als an einer Busendstation. Es ist frostig kalt und die Sonne noch fast zwei Stunden entfernt. So kommt mir die Spurarbeit nach Läger (1297m) ganz gelegen. Ab dort über die flache Forststrasse bis zum Lamme-Abzweiger, wo ich eine Dreiergruppe überhole und wieder selber ran darf. Das ist mir am liebsten und geht beim fluffigen Pulverschnee ganz angenehm. Ich fühle mich wie im Wintermärchen, wie ich so meine einsame Spur in den Wald lege und hierbei ungefähr dem Wanderweg folge.

Bei den Hütten von Bäreney (1677m) vollzieht man eine scharfe Rechtskurve und gewinnt dadurch das höher gelegene Geländeplateau. Hier lichtet sich die Bewaldung zunehmend und gibt erste Blicke aufs Gemmenalphorn (2061m) frei. Ich traversiere das coupierte Gelände - viele Varianten möglich -, um unterhalb vom Sattel P. 1980 schliesslich auf eine Aufstiegsspur des Vortages zu treffen. Ihr folge ich über den Südkamm, wobei Anfänger an der kurzen Engstelle besser tragen, bis zum Gipfel. Man geniesst von hier oben beste Ausblicke auf Brienzergrat, Hohgant, Sieben Hengste und Sigriswiler Rothorn - mir alles natürlich wohlbekannte (Sommer-)Ziele. Und was für ein prächtiger Hochwintertag! Wobei, nach dem klaren Morgen zeigen sich langsam erste Wolken.

Abfahrt durch die Wildschutzschneise bis zur Chüematte (1691m), wo ich auf den präparierten Winterwanderweg treffe. Ihm folge ich effizient (anfellen unnötig) bis P. 1634, wo der Zweitaufstieg beginnt. Über den jederzeit harmlosen Südhang gewinne ich via Oberburgfeld den Burgfeldstand (2063m), welcher aufgrund seiner Nähe zur Bergstation regelmässig besucht wird. Die Sicht ist mittlerweile arg diffus geworden und in der Folgeabfahrt in den Sattel P. 1918 Vorsicht angebracht. Auch wenn es nicht viele Höhenmeter sind, abfellen lohnt sich unbedingt, um effizient durchzukommen. Aber Vorsicht auf versteckte Felsen, der Untergrund ist rau hier. So halte ich mich wenn möglich an die vorhandene Schneeschuhspur.

Der kurze Wiederaufstieg zum Niederhorn (1964m) ist kaum der Rede wert. Den Einkehrschwung im Berghaus verkneife ich mir und geniesse umgehend die lohnende Abfahrt bis zur Mittelstation Vorsass (1582m). Ab hier empfiehlt sich für die Weiterfahrt zurzeit aber der Winterwanderweg, denn unten raus liegt gar wenig Schnee, auch wenn alles weiss glänzt. Fünf Minuten vor dem Postauto treffe ich in Beatenberg (1121m) bei der Station ein. Das reicht gerade noch, um im Restaurant Buffet einen Früchtekuchen (formidabel, wie bei Muttern) als Wegzehrung zu organisieren.


Zeiten (kum)
1:25  Bäreney
2:30  Gemmenalphorn
3:45  Burgfeldstand
4:30  Beatenberg

Tourengänger: Bergamotte
Communities: Skitouren


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