Piccolo Lagazuoi (2778m)
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Der Kaiserjägersteig diente Österreich-Ungarn im ersten Weltkrieg dazu, seine Truppen auf dem Lagazuoi vom Valparola-Pass her zu versorgen. Inzwischen ist er eine überaus beliebte, spektakuläre Wanderroute zum Kleinen Lagazuoi. Als Ausgangspunkte empfehlen sich sowohl der Valparola- als auch der Falzàregopass. Wir wählten letzteren, da wir über die Kriegsstollen in der Vorkuppe absteigen wollten.
Um 9.30 Uhr starteten wir beim Parkplatz der Lagazuoi-Luftseilbahn. Zunächst liefen wir der Skipiste entlang, bis der Verbindungsweg zum Kaiserjägersteig links abzweigte. Diesen erreichten wir bald und standen nach rund 50 Minuten am Einstieg des eigentlichen Steigs. Hier nun, kurz vor der markanten Brücke, zogen wir Gschtältli an, montierten Selbstsicherungsschlingen und Kletterhelme. Letzterer ist insbesondere im ersten, steilen Teil des Steigs empfehlenswert. Gschtältli und Selbstsicherung sind eher fakultativ. Selbst als Höhenängstlicher hängte ich mich einzig kurz nach der Brücke ins Fixseil ein. Nachdem die Schlucht bewältigt ist, wird das Gelände deutlich gemütlicher. Bald beginnt die lange Traverse nach links, also Nordwesten. Auch diese ist zunächst recht gutmütig. An manchen Stellen sind Stahlseile montiert. Oben raus folgen ein paar schmalere, jedoch unproblematische Passagen. Insgesamt hatte ich den Kaiserjägersteig eher über- als unterschätzt. Insgesamt 1h 40min nach Aufbruch beim Falzàrego-Pass erreichten wir den Gipfel.
Wie eingangs erwähnt, stiegen wir via Galleria Lagazuoi ab. Direkt hinter der Seilbahnstation geht's runter. Zunächst führt der Pfad in rund zehn Minuten auf den Südpfeiler hinaus, wo der Stollen durch die Vorkuppe beginnt. Hier hat man zwei Varianten zur Verfügung, wobei der Spiralstollen wohl die häufiger genutztere Route ist. Die aufwändig restaurierte italienische Festungsanlage mit all ihren Stellungen, Räumen, Seitenstollen usw. ist äusserst imposant. Hin und wieder gibt's dazu lesenswerte Infotafeln. Helm und Stirnlampe leisten gute Dienste: So hat man die Hände frei und schlägt sich nicht dauernd den Schädel am Fels an. Technisch gesehen stellt der Abstieg keine Herausforderung dar. Fast durchgängig gibt es ein Stahlseil.
Beim Martini-Felsband endet der Tunnel. Wir folgten ihm ein wenig nach Westen, kehrten danach aber um. Nach einer kurzen Passage auf dem Band geht's ein letztes Mal durch einen Stollen und dann ist man definitiv an der frischen Luft – und bald auf dem einfachen, stark frequentierten Wanderweg zum Falzàregopass.

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