Hochtour ab Talstation Mölltaler Gletscherbahn über Duisburger Hütte, Schareck zum Niedersachsenhaus


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 10. Dezember 2022 um 13:07.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Goldberggruppe
Tour Datum:23 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-K 
Unterkunftmöglichkeiten:Duisburger Hütte, Niedersachsenhaus

Anmerkung:
Auf einer Bergtour wollte ich zwei Hütten miteinander verbinden, die ich noch nie besucht hatte: Duisburger Hütte u  Niedersachsenhaus. Das wollte ich bei einer Besteigung von zwei 3000ern u. dem Schareck tun, auf dem ich bereits vor 30 Jahren einmal war.

Bericht:
Nachdem ich am Parkplatz der Talstation der Mölltaler Gletscherstation geparkt hatte, folgte ich dem Wegweiser Richtung Duisburger Hütte. Zunächst geht es über einen Fahrweg aufwärts, der unten mit einer Schranke versperrt ist. Theoretisch wäre es möglich gewesen, sich direkt neben der Schranke mit einem kleinen Auto "vorbeizumogeln", aber dann hätte ich nach Übernachtung im Winterraum des Niedersachsenhauses wieder über den schneebedeckten Grat zurückgehen müssen.

Weiter oben geht ein Steig vom Fahrweg ab Richtung Duisburger Hütte. Dann erreicht man den Fahrweg wieder kurz vor dem Wurtenspeicher. Ein Stück dahinter geht nach links ein Steig ab, der den Hang querend hinaufführt. Weiter oben sieht man, dass man sich in enem Skigebiet befindet. Ein kurzes Stück ging ich über einen Fahrweg, von dem der Steig nach rechts in den etwas steileren Hang führt u. über diesen zur Duisburger Hütte. Die Hütte war schon geschlossen. An einer sonnenbeschienenen Bank vor der Hütte machte ich kurz Rast, bevor der Anstieg zur Strabelebenkopf begann. Über einen Steig erreichte ich eine schneefreie, planierte Fläche, die ich zur schon gewalzten Piste auf dem Mölltaler Gletscher hin überschritt, über die ich langsam, da schneebedingt etwas mühsam aufstieg. Weit oben verließ ich sie u stieg nach rechts querend zum Grat auf. Über diesen ging es unschwierig in kurzer Zeit zum Strabelebenkopf. Kurz nach Ankunft auf dem ersten Gipfel dieses Tages ging ich zurück u. umging einen Turm aus Glimmerschiefer auf der Westseite des Grates. Weiter oben wird der Grat schroff, sodass ich im Schnee u. Geröll zur Piste querte u. über sie zur Scharte zwischen Schareck und Baumbachspitze aufstieg, wo sich eine Skistation befindet. Dort ging ich zu einem Seilgeländer, das auf der Nordseite des Grates angebracht ist u. an ihm entlang ein kurzes Stück Stück. Dahinter ging es in Kürze im Schnee zum Gipfelkreuz.

Auf der anderen Seite der Scharte ging es ein Stück aufwärts, dann folgt ein schmaler Grat zum Schareck. Auf ihm war Trittsicherheit erforderlich. 

Der darauffolgende Abstieg am verschneiten Grat mit markiertem Steig entlang war schneebedingt schon anspruchsvoll. Eine steile, schneefreie Felspassage war entlang von Drahtseilen abzuklettern. Steigeisen wären sicher nicht unnütz gewesen, aber der Abstieg war für Geübte ohne solche möglich. Nur der kurze Anstieg auf einen namenlosen Gipfel vor der Herzog Ernstspitze war ein wenig heikel: ich musste kleine eisige Stellen umgehen u. vorsichtig den Untergrund prüfend auf dünner Schneeauflage, der auf den Felsplatten lag, zum Grat hinaufsteigen. Dort folgte ein wieder unschwieriger Abstieg. Die Herzog-Ernst-Spitze ist nur ein Gratvorsprung. Oder ist mit diesem Namen der zuvor überschrittene Gipfel gemeint? Er ist aber mindestens 30 Meter höher als diese.

Ein Stück weiter überschritt ich den Neunerkogel, zu dem mindestens 40hm aufzusteigen ist. Dahinter ging es fast nur noch abwärts. Es folgt noch ein ganz kurzer Anstieg zur Riffelhöhe u. dahinter über eine fast ebene Passage, auf der der Steig unterhalb des Grates teils ausgesetzt im obersten Bereich der Ostflanke quert. Dort war der Untergrund aber nicht rutschig. Einen Absturz durch Ungeschicklichkeit würde man sicherlich nicht überleben! Schon in der Dämmerung ging es kurz sehr steil an Drahtseilen enlang ein paar Meter hinunter, der weitere Weg besteht aus leichtem Gehgelände.

Ich hoffte darauf, in Kürze endlich die Hütte zu erreichen. Das traf auch zu: erst ca. 100m vor der Hütte konnte ich sie sehen. Ich war erleichtert! Am Morgen dieses Tages war sie geschlossen worden, sodass ich im unbeheizten Winterrraum übernachten musste.

Am nächsten Morgen stieg ich ins Rauriser Tal ab. Da Samstag war und es in Österreich am Wochenende schlechte Busverbindungen gibt, marschierte ich einige Kilometer talauswärts. Dann nahm mich jemand ein Stück mit. Den Rest ging ich zu Fuß, bis ich mit dem Zug nach Kärnten fahren konnte. An diesem Tag war im Land Salzburg ein Regionalfeiertag, wobei das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel an diesem Tag gratis war. Das ist ja auch mal was!



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