Bei Regenwetter auf den Kleinen Mutzenstein


Publiziert von Bergmax , 12. November 2022 um 16:51.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:25 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Etzel-Aubrig-Kette 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Strecke:Wägitalersee - Stockbügel - Tannstofel - Chli Mutzenstein - Fläschlipass und -höchi - Wisstannenplangg (alter Weg) - Ochsenboden
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus nach Innerthal, Staumauer
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus ab Studen, Ochsenboden (Achtung, nur etwa alle 2 Stunden)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Eine Leiter kommt man auch dann noch rauf, wenn sie nass ist...

Dieses Argument überzeugt mich davon, auf den Chli Mutzenstein zu steigen, denn irgendwas in den Bergen soll es schon sein - Regen hin oder her. Abwarten ist auch keine Option, denn allzu lange gilt die übrige SBB-Tageskarte nämlich nicht mehr. Wäre doch langweilig, nur nach Genf oder Zürich oder Lugano zu fahren, um dort Geld loszuwerden...

Am Wägitalersee (ca. 900 m) ist es heute einsam. Außer mir sind eigentlich nur ein paar Angler unterwegs. Es ist kühl für September, aber regnet kaum. Noch nicht. Dies ändert sich allmählich, als ich den Uferweg bei Stock in Richtung Fläschlipass verlasse. Wolkenfetzen ziehen durch und die Regentropfen werden größer und zahlreicher. So ist der steile Karrenweg im Bereich der Gemarkung mit dem eigenartigen Namen "Stockbügel" kein Vergnügen. Aber ich gebe nicht auf, denn es sollen nur Schauer sein, kein Dauerregen.
Ab etwa P. 1154 (Wegkreuz) wird der Weg zunächst immer flacher, aber auch sumpfiger. Holzbohlen helfen über nasse Wegstellen. Solche Passagen hat die Tour immer mal wieder zu bieten und sie haben durchaus einen gewissen Reiz. Bei der Alp Tannenstofel geht es dann nochmal etwas kräftiger bergauf - hinter den Alpgebäuden (1332 m) links hoch, nicht geradeaus in die nassen Wiesen gehen!

Weiter gehts an einem Gratrücken direkt auf den Kleinen Mutzenstein zu. Der Weg verläuft immer oben, nie in der Flanke wie auf map.geo.admin.ch eingetragen, Hier wachsen massig Fliegenpilze, deren Hüte leider nicht so schon rot und flockig sind, sondern eher gelblich ausgeblichen und wenig fotogen. Erst direkt unter den Felsen des Gipfelchens - wo die Markierungen nach rechts abknicken - gehe ich nach links und stehe nach ein paar Metern auch schon an der berühmten Leiter. Wie erwartet stört die Nässe auf der Leiter kaum, darüber ist in dem plattig-felsigen Gelände (kaum I) natürlich Vorsicht angebracht, aber insgesamt kommt mir der Aufstieg leichter vor als das vermutete T4.
Auf dem Chli Mutzenstein (1504 m) ist ein sehr ordentliches Gipfelbuch hinterlegt. In einer Wolkenlücke kann ich außerdem ein paar kleine Blicke zum leicht verschneiten Diethelm einfangen und überhaupt scheint der Regen aufzuhören. Gut!

Zurück am Fuß der Leiter folge ich dem markierten Weg - mit einigen sumpfigen Stellen - zum Fläschlipass (1367 m). Der Abstecher zum unbedeutenden Fläschlihöchi (1407 m) kostest nur wenige Minuten, bringt aber einen Gipfel mehr fürs Tourenbuch und einen ganz hübschen Rückblick zum Kleinen Mutzenstein.

Für den Abstieg zum Ochsenboden gibt es zwei Varianten. Entweder man folgt einfach dem markierten Bergweg. Oder man benutzt genau dort (wenig westlich von P. 1308), wo eine Tafel mit dem Hinweis "neuer Wegverlauf" oder so ähnlich aufgestellt ist, eben nicht den breiten Weg, sondern den direkteren Pfad parallel zum Wisstannenbach. Dort gibt es auch noch einige alte Markierungen. Aber Achtung - das Gelände ist wirklich sehr sumpfig! An einer Stelle sacke ich in Loch ein und mir läuft Matsch in die hohen Wanderschuhe. Zum Glück kommt man ganz am Ende von dem Abstieg bei P. 939 ganz gut an den Bach, sodass ich die Schuhe putzen kann. Insgesamt ein witziges Abenteuer, aber vernünftiger wäre es sicher, den neuen Weg zu nehmen und Zeit spart man mit der Abkürzung auch eher nicht.

Im Talboden wandere ich noch ein paar Minuten auf den Fahrwegen herum, bevor ich an der Bushaltestelle "Ochsenboden" (928 m) ankomme. Hier lohnt es sich, vorher den Fahrplan zu konsultieren, denn der Takt ist nicht dicht und je nachdem, wo man hin möchte, stehen auch ein paar Umstiege an. Immerhin ist der Bus pünktlich!

Gehzeiten & Schwierigkeiten

Wägitalersee (Staumauer) - Stockbügel - Chli Mutzenstein: 1 h 45 min, T1 bis T2
Chli Mutzenstein (Gipfelanstieg): hin & zurück 15 min, T3+ und knapp I
Chli Mutzenstein - Fläschlihöchi - alter Weg - Ochsenboden: 2 h, T2 (sehr nass)

Trotz der moderaten Schwierigkeiten sind hohe und feste Schuhe für das sumpfige Gelände sehr sinnvoll!

Fazit - keine goldene, aber eine kurzweilige Herbsttour

Tourengänger: Bergmax


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