4 Grate an Bleispitze und Gartnerwand


Publiziert von Nyn , 13. November 2022 um 10:00.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 2 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:s. Karte
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Fernpaßstraße. In Bichelbach Richtung Berwang. 2km nach dem Ortsende von Bichelbach links über kleine Brücke und per schmaler Straße an Kleinstockach vorbei bis kurz vor Bichelbächle. (Sackgasse). Ausreichend und kostenloser P ist unterhalb des Ortes

Den dichten Wald linkerhand habe ich nur in etwa 1/2 Höhe touchiert, überwiegend finde(t) s(i)ch die ausgeprägteste Spur in der Grasflanke selbst. Etliche weniger deutliche "Abzweigungen" verlaufen sich bald Richtung Wald oder woauchimmer hin. Ich folge einfach immer der prägnantesten "Spur", die im Zick-Zack zuletzt klar zum wenig ausgeprägten Mühlwaldköpfle zielt. Passt!

Da -stellvertretend für etliche andere hikr-Begehungen- maxl und sven86 den Westnordwestgrat der Bleispitze via Mühlwaldköpf und Mähberg, wie auch jhnns diese schöne Runde in Kombination mit dem Nordgrat/Westgrat der Gartnerwand ansehlich beschrieben haben, erscheinen weitere Anmerkungen vielleicht unnötig.
Da ich jedoch im Gegensatz zu manchen Vorgängern Mitte September unterwegs bin, bieten sich mir beim Anstieg der sonst wohl fast undurchdringlich bis zu hüfthoch überwachsenen Grasflanke des Mühlwaldköpfls offenbar bessere Bedingungen! So benutze ich einen mehr oder weniger steilen, aber fast durchgehend gut sichtbaren Mähdersteig, der wenig außerhalb von Bichelbächle zugegeben sehr unscheinbar beginnt, dann immer dem günstigsten und noch am wenigsten steilen Gelände folgt, zuweilen mehr querend, zuweilen auch ziemlich direkt hoch (dann bis knapp 45 Grad).

Die Nässe hält sich dabei trotz frühmorgendlicher Schattenlage noch in Grenzen. Einen Pickel oder Graseisen habe ich nicht benötigt - diese Utensilien könnten aber durchaus hilfreich sein, vor allem in ugkt Richtung. So wurden meine Fußgelenke bei den Querungen ordentlich gedehnt - ein Umknicken wäre vielfach möglich gewesen.

Den aussichtigen und kurzweiligen Übergang zur Bleispitze vollziehe ich dann unmittelbar am herrlichen, zunächst ebenso üppig bewachsenen Grat. Zum Ende hin ist er nochmals sehr steil und kostet mich gehörig Energie.

Eine lange Gipfelrast lässt meine Lebensgeister zurückkehren, auch kann der anvisierte nordseitige Grat zur Gartnerwand ruhig noch etwas abtrocknen... - und meine Schuhe ebenso!
Bei herrlichem Wetter ist die Bleispitze bald gut besucht, Auch gegenüber am Nordgrat kann ich etliche Partien ausmachen, wobei sich mehrere davon im Abstieg befinden.
Dabei handelt es sich -ich komme mit 2en der Partien später kurz ins Gespräch - um Bergwanderer, denen bereits eine leicht ausgesetzte Passage vor den ersten Versicherungen zu unwägbar und schwierig ist. Es ist sehr vernünftig, dann umzudrehen, denn oben wird es schwerer und luftiger - zudem ist der Anstieg zur Gartnerwand über den Nordgrat trotz örtlicher Versicherungen kein durchgehender Klettersteig.
Wäre die Grubigjochbahn nicht in der Nähe und wäre nicht die Anlage dieser Versicherungen und seither die öffentliche Bewerbung der dadurch möglich gewordenen Rundroute erfolgt - wäre dieser Nordgrat zur Gartnerwand mE kaum als lohnend einzustufen.
(vgl. AVF 1983 Lechtal-Wortlaut:"...mit zahlreichen Zacken und Türmchen bewehrt, sehr brüchige HD-N-Grat, dessen Hindernissen man in der ebenso brüchigen Westflanke ausweicht, 2h ab Jöchle, II-III.)

Nunja, man mag dazu stehen, wie man will. Einserseits bin ich über die Option froh, mich an den Stahlseilen halten zu können, wenn ich die denn benötigen würde (Ich lasse sie bewusst unangetastet) und dank der relativ häufigen Begehungen ist der Fels halbwegs ausgeputzt (was er sonst nicht wäre...) ...andererseits wird der N-Grat so auch von einem Klientel angegangen, das dann schnell ein wenig überfordert sein könnte.

Den Fortgang der Geschichte erzählen wie so oft meine Bilder. Zeitangabe wie immer incl vielerFotografier-Pausen. Viel Spaß beim Mitwandern und -Kraxeln.


INFOS:
Gartnerwand Nordgrat: Ohne Benutzung der Versicherungen II und ca T5- , sonst bis B? - das wird nirgends genauer beschrieben. Fels mäßig, am Steig selber leidlich ausgeputzt, Helm empfehlenswert
Gartnerwand Westgrat: Ohne Benutzung der Versicherungen I-II, ca T4+. die versicherten Klettersteig-Passagen (ebenfalls um B) verlaufen größtenteils in der Südflanke, ab dem Westgipfel einfacher Bergweg über den Alpschrofen zum Bichelbächler Jöchle.

AKTUELL sind diese Routen offiziell "wintergesperrt" - (6.11. - 1.6.2023, ob die Stahlseile komplett demontiert werden, ist mir nicht bekannt)
s. hier: https://www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/gartnerwandrunde-ueber-nord-und-ostgrat/31589477/#dmdtab=oax-tab7

Tourengänger: Nyn


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