Chalberhore / Corno Vitello (3.057 m) und eine schöne Rundtour

Das Chalberhore lässt sich aus dem Valle d'Ayas (schneller) und aus dem Lystal (länger) besteigen. Auch wenn anderen Berge wie Testa Grigia (Groabhopt) im Weg stehen, ergibt sich ein formidales Panorama.
Den Weg 5A, der in der den Passo di Valfredda (Freidecoll, 2.807 m) führt, ist derartig ruppig, dass ich keine Lust hatte auf einen gleichen Abstieg und die Runde über das Rifugio Arp und den Passo di Valnera (Valdonìerforkò, 2.676 m) verlängert habe. Die Schwierigkeitsbewertung bezieht sich nur auf den Weg 5A von Alpenzu zum Passo di Valfredda; der Rest ist T3.

DIE TOUR
Es ist nach der herbstlichen Zeitumstellung und daher beeile ich mich, über den guten und breiten Weg vom Parkplatz zur Alp Alpenzu (1.779 m, 35 Minuten) zu kommen. Dort kann man lesen, dass diese Almfläche schon in der vor-Walser-Zeit besiedelt war; das war mir neu und ich finde es spannend!
Ab hier folgt man dem Walserweg (Markierung W) kurz nach Süden, um dann sehr bald an einem unscheinbaren Abzweig der Markierung 5A steil hinauf zu folgen. Dieser Weg ist oft lieblos und steil angelegt, meiner Meinung nach oft unlogisch und sehr ruppig, vor allem am Ende über steile Wiesen ohne Wegspuren. So bin ich auch viel langsamer als üblich und benötige über 2 Stunden ab Alpenzu in den Passo di Valfredda (Freidecoll, 2.807 m).
Von hier aus sieht man das Gipfelziel schon. Man kann dem Weg 5A weiter folgen (Höhenverlust) oder besser direkt über den Grat hinauf steigen, bis man auf den guten Weg 5B trifft. Dieser führt zunächst über den Grat hinauf und leitet dann in die Westflanke des Chalberhores, um dort auf einem wirklich angenehmen Weg zum Gipfel zu leiten. Es braucht aber schon 40 Minuten vom Pass zum Corno Vitello / Chalberhore (3.057 m).
Oben habe ich (mal wieder in Bergeinsamkeit) die Windstille und die Aussicht genossen und mich entschlossen (siehe oben), einen anderen Abstiegsweg zu wählen - eine gute Entscheidung!
Zunächst führt der Weg 5B ganz wunderbar zu den Valfredda-Seen und weiter zum riesigen Rifugio Arp (2.446 m, 1 Stunde ab Gipfel). Was für ein riesiges Bauwerk! Das sieht gar nicht nach einer heimeligen Hütte aus - egal, Ende Oktober ist eh alles zu.
Ab hier nehme ich den sehr gut angelegten Weg 5 zunächst zum Passo di Valnera (Valdonìerforkò, 2.676 m, 35 Minuten).
Hinab geht es dann wieder ins Lystal weiter auf dem Weg 5 bis zum Abzweig auf 2.053 m an der Hütte Valerna Inferiore (45 Minuten vom Pass).
Nun kommt der spannende Walserweg, dem ich nach Norden folge. hier gibt es auch noch einige Gegensteigungen, doch der Weg führt wunderbar auf halber Höhe oberhalb Gressoney-St-Jean entlang - teilweise in bunten Lärchenwäldern. Ja, und nach und nach neigt sich der Weg auch hinab, um zur Alp Alpenzu (1.779 m) zurückzuführen. Allerdings benötigt man für diese schöne Querung durchaus eine Stunde.
Der Rest geht schnell: Wenn man keine Lust mehr hat, hüpft man zügig bergab und es sind nur noch 15 Minuten zum Parkplatz.