Über den Capu Rossu Ostgrat zum Torra di Turghju, danach Abkühlung an der Plage Ficaghjola
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Tag drei in Piana, das wir als Westküsten-Station für unseren Korsika-Urlaub wählten. Nach zwei
schönen
Touren dort will die Partnerin mal einen Relax-Tag am Wasser verbringen, während es mich nochmals zum Erkunden zieht. Nahebei steht auf dem Felsberg einer Landzunge namens Capu Rossu ein mittelalterlicher Wachturm, der Torra di Turghju. Er ist beliebtes Wanderziel und fehlt in keinem Reiseführer. Der vielbegangene Normalweg führt zu ihm in einem weiten Bogen hoch. Auf der OSM-Karte jedoch entdecke ich, dass es auch einen direkten Zustieg den Ostgrat herauf gäbe, hier bei Hikr noch nicht vorgestellt. Supergut, das wird mein Hinweg. Anschliessend noch Relaxen mit Amelie an der wunderbaren Badebucht Ficaghjola unterhalb von Piana.
Für küstennahe Tourenberichte wie diesen haben Frank Black and the Catholics ihr Coastline geschrieben.
Nachdem ich die Ameliebste zu ihrer Badebucht gebracht habe, stelle ich den Wagen am großen Wanderparkplatz an der Straße nach Arone ab, hier bereits ein toller Gesamtblick auf das Capu Rossu. Auf einem schönen Pfad zunächst leicht abfallend bis ca. zur schmalsten Stelle der Landzunge. Währenddessen lohnt es, den Weg immer wieder mal kurz zu verlassen, um rechts Tiefblicke zu den Felsklippen zu erhaschen, die hier beeindruckend steil ins Meer abfallen. Im leichten Auf und Ab führt der Weg weiter.
Sobald der (namenlose) Hauptberg des Kaps wieder zur Gänze in Sicht kommt, darf man den Abzweig zum Diretissima-Aufstieg nach rechts nicht verpassen, Trittspuren sind vorhanden. Sie führen zunächst ein ganzes Stück ansteigend durch die Macchia. Von hier kann man sich den Routenverlauf schon gut vorstellen, es geht recht schnurstracks den Ostgrat hoch. Bald steilt es auf und bald müssen die Hände aus den Hosentaschen. Mit abwechslungsreicher Kraxelei erarbeitet man sich nun Höhe, neben den Trittspuren erleichtern auch Steinmännchen die Orientierung. Wunderschön die Blicke in die Bucht direkt unter dem eigenen Hintern und zur glitzernden Bucht südlich des Capu Rossu. Trittsicherheit ist angesagt, mitunter ist es ausgesetzt, aber der Fels ist solide, griff- und trittreich. Leider knallt die Vormittags-Sonne unerbittlich und erwärmt an diesem Septembertag Fels und Gemüt. Der Berg beginnt, sich zurückzulegen und schliesslich kommt der Torra die Turghju in Sicht. Ebenfalls in Sicht kommt allerdings eine tiefe Schlucht, die mich vom Turm trennt. Wie weiter? Nach ein bisschen Umschauen wird klar, dass man hier nach links schwenken muss, um nach Überschreiten eines Plateaus zu einer Rinne herabzusteigen, diese zu queren und drüben in weiterer Kletterei wieder Höhe zu gewinnen. Erneut legt sich der Berg zurück, erneut kommt der Turm in Sicht. Im einfacher werdenden Gelände kann man direkt auf ihn zusteigen.
Der Torra di Turghju wurde 1608 an der höchsten Stelle des Bergs auf dem Capu Rossu gebaut. Er gehörte zu einer Reihe von Wachtürmen entlang der Küste Korsikas, die von der Republik Genua zwischen 1530 und 1620 errichtet wurden, um die Angriffe der Barbarenpiraten einzudämmen. Der Rundum-Blick vom Turm ist natürlich fantastisch: Meer, Felsen, Buchten ... Filmkulisse. Nach einer Brotzeit nun wieder herab, für den Rückweg nutze ich den offiziellen Wanderweg. Der ist im oberen Bereich auch noch nett felsig-rustikal. Viel Leut sind unterwegs, alle Alters- und Gesellschaftsgruppen darunter ... Dankbar ist man an einem sonnigen Tag über die wenigen schattenspendenen Bäume entlang des Wegs. Unten in der Macchia lohnt ein Schlenker nach Westen: hier gilt es Trittspuren zu entdecken, die zu einem Felsen (P. 151) führen, von dem man per leichter Kraxelei einen tollen Blick aufs Meer hat. Nun zurück, immer östlich. Bald kommt man noch an den Gebäuden einer ehemaligen Schäferei vorbei, die nun als Schutzhütte dienen. Schliesslich mit der schönen Sicht zu den südlich gelegenen Landzungen und Buchten zurück zum Ausgangspunkt. Natürlich schau ich mir die Tiefblicke über die Klippen auf der Nordseite des Capu Rossu dabei auch gern nochmal an.
Am Wanderparplatz angelangt lenke ich meinen Wagen nun flink über kurvenreiche Straßen und Sträßchen, steil hinunter zur nahen Plage Ficaghjola, einer Badebucht wie aus dem Bilderbuch, eingerahmt von hohen Felsklippen. Denn dort faulenzt die Ameliebste ja schon seit heute morgen. Zusammen nehmen wir ein erfrischendes Bad im Mittelmeer und lassen's uns gutgehen.
Fazit: beliebte Ausflugsziele mit unkonventionellem Zustieg erreichen – wer macht das nicht gern. Das Capu Rossu ist durchwegs sehenswert. Wie bereits bei unserer neulichen Tour zum Monte Senino begeistern auch hier die Meerblicke zu zwei Seiten hin, die Landzungen an der Westküste Korsikas sind schon besondere Orte. Toll auch, dass man Touren wie diese mit entspannender Abkühlung an einer Badebucht nahebei abrunden kann.


Für küstennahe Tourenberichte wie diesen haben Frank Black and the Catholics ihr Coastline geschrieben.
Nachdem ich die Ameliebste zu ihrer Badebucht gebracht habe, stelle ich den Wagen am großen Wanderparkplatz an der Straße nach Arone ab, hier bereits ein toller Gesamtblick auf das Capu Rossu. Auf einem schönen Pfad zunächst leicht abfallend bis ca. zur schmalsten Stelle der Landzunge. Währenddessen lohnt es, den Weg immer wieder mal kurz zu verlassen, um rechts Tiefblicke zu den Felsklippen zu erhaschen, die hier beeindruckend steil ins Meer abfallen. Im leichten Auf und Ab führt der Weg weiter.
Sobald der (namenlose) Hauptberg des Kaps wieder zur Gänze in Sicht kommt, darf man den Abzweig zum Diretissima-Aufstieg nach rechts nicht verpassen, Trittspuren sind vorhanden. Sie führen zunächst ein ganzes Stück ansteigend durch die Macchia. Von hier kann man sich den Routenverlauf schon gut vorstellen, es geht recht schnurstracks den Ostgrat hoch. Bald steilt es auf und bald müssen die Hände aus den Hosentaschen. Mit abwechslungsreicher Kraxelei erarbeitet man sich nun Höhe, neben den Trittspuren erleichtern auch Steinmännchen die Orientierung. Wunderschön die Blicke in die Bucht direkt unter dem eigenen Hintern und zur glitzernden Bucht südlich des Capu Rossu. Trittsicherheit ist angesagt, mitunter ist es ausgesetzt, aber der Fels ist solide, griff- und trittreich. Leider knallt die Vormittags-Sonne unerbittlich und erwärmt an diesem Septembertag Fels und Gemüt. Der Berg beginnt, sich zurückzulegen und schliesslich kommt der Torra die Turghju in Sicht. Ebenfalls in Sicht kommt allerdings eine tiefe Schlucht, die mich vom Turm trennt. Wie weiter? Nach ein bisschen Umschauen wird klar, dass man hier nach links schwenken muss, um nach Überschreiten eines Plateaus zu einer Rinne herabzusteigen, diese zu queren und drüben in weiterer Kletterei wieder Höhe zu gewinnen. Erneut legt sich der Berg zurück, erneut kommt der Turm in Sicht. Im einfacher werdenden Gelände kann man direkt auf ihn zusteigen.
Der Torra di Turghju wurde 1608 an der höchsten Stelle des Bergs auf dem Capu Rossu gebaut. Er gehörte zu einer Reihe von Wachtürmen entlang der Küste Korsikas, die von der Republik Genua zwischen 1530 und 1620 errichtet wurden, um die Angriffe der Barbarenpiraten einzudämmen. Der Rundum-Blick vom Turm ist natürlich fantastisch: Meer, Felsen, Buchten ... Filmkulisse. Nach einer Brotzeit nun wieder herab, für den Rückweg nutze ich den offiziellen Wanderweg. Der ist im oberen Bereich auch noch nett felsig-rustikal. Viel Leut sind unterwegs, alle Alters- und Gesellschaftsgruppen darunter ... Dankbar ist man an einem sonnigen Tag über die wenigen schattenspendenen Bäume entlang des Wegs. Unten in der Macchia lohnt ein Schlenker nach Westen: hier gilt es Trittspuren zu entdecken, die zu einem Felsen (P. 151) führen, von dem man per leichter Kraxelei einen tollen Blick aufs Meer hat. Nun zurück, immer östlich. Bald kommt man noch an den Gebäuden einer ehemaligen Schäferei vorbei, die nun als Schutzhütte dienen. Schliesslich mit der schönen Sicht zu den südlich gelegenen Landzungen und Buchten zurück zum Ausgangspunkt. Natürlich schau ich mir die Tiefblicke über die Klippen auf der Nordseite des Capu Rossu dabei auch gern nochmal an.
Am Wanderparplatz angelangt lenke ich meinen Wagen nun flink über kurvenreiche Straßen und Sträßchen, steil hinunter zur nahen Plage Ficaghjola, einer Badebucht wie aus dem Bilderbuch, eingerahmt von hohen Felsklippen. Denn dort faulenzt die Ameliebste ja schon seit heute morgen. Zusammen nehmen wir ein erfrischendes Bad im Mittelmeer und lassen's uns gutgehen.
Fazit: beliebte Ausflugsziele mit unkonventionellem Zustieg erreichen – wer macht das nicht gern. Das Capu Rossu ist durchwegs sehenswert. Wie bereits bei unserer neulichen Tour zum Monte Senino begeistern auch hier die Meerblicke zu zwei Seiten hin, die Landzungen an der Westküste Korsikas sind schon besondere Orte. Toll auch, dass man Touren wie diese mit entspannender Abkühlung an einer Badebucht nahebei abrunden kann.
Tourengänger:
Schubi

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Kommentare (2)