Good bye, Pizol


Publiziert von Delta Pro , 3. November 2022 um 21:24.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:10 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1000 m

Ein (definitiv) letzter Abschied vom Pizolgletscher, zusammen mit der Gletscher-Initiative

Eigentlich hatte ich seit 2019 immer wieder das Ende der Messungen am Pizolgletscher ausgerufen und Abschied genommen. Aber jedes Mal blieb doch immer noch ein Fünkchen Hoffnung übrig, im nächsten Jahr irgendwie nochmals gehen zu können, um etwas zu messen. Das Jahr 2022 hat (natürlich) den finalen Schlusspunkt hinter den Pizolgletscher gesetzt, auch wenn immer noch winzige Eisresten in den Geröllflanken liegen. Mein letzter Abschied (zu messen gibt's echt nichts mehr) durfte ich im Rahmen einer Wanderung mit Unterstützerinnen und Unterstützern der Gletscher-Initiative an einem grauen, regnerischen Tag, oben sogar mit Schneeschauern, unter die Füsse nehmen. Irgendwie passend. Wie auch der fantastische, kurze Lichtblick am Gipfel des Pizols.

Oh je, wie kommt das nur raus? Frage ich mich auf dem Weg zur Pizolhütte. 30-40 Leute hatten sich für die Wanderung mit mir angemeldet und die Wetterprognosen waren nicht einfach schlecht, sondern sagten Nebel, Regen und Schnee den ganzen Tag voraus. Nach wohl gegen 50 Reisen zur Pizolhütte mit den Bahnen via Wangs, wollte ich beim allerletzten Mal doch noch eine Alternative austesten. Von Valens fahre ich bequem mit e-bike die fast 1000 Höhenmeter ins Obersäss hinauf. Von dort wandere ich dichtem Nebel und Regen zur Pizolhütte und hoffe, dass sich ein paar wetterfeste Mitstreiter einfinden. Und tatsächlich, da sind sie! Als wir loslaufen regnet es noch leicht, doch komplett wider erwarten heben sich die Wolken, es wird heller und unter der Wildseeluggen geniessen wir Aussicht und sogar angedeutete Sonnenstrahlen. Was für ein Geschenk. Mit Erklärungen wandern wir bis zum ehemaligen Gletscherrand. Kurz nachdem wir dort ankommen, zieht es zu, wird dunkel. Ein allerletzter Vorhang für den gestorbenen Gletscher... Die Mittagspause ist in einem plötzlichen Schneeschauer nicht besonders angenehm. Wir schliessen ab, die meisten steigen ab zur Pizolhütte. Einige wollen mich aber noch begleiten auf der Suche nach meinem allerletzten Messpegel. Diesen finde ich irgendwo im Geröll - ein emotionaler Augenblick. Obwohl die Bedingungen alles andere als einladend sind (Schneefall, dichter Nebel) möchten einige noch zum Gipfel weitersteigen. Auf dem markierten und gesicherten Wanderweg ist das unschwierig, nimmt aber doch einige Zeit in Anspruch. Die Freude oben ist gross. Und noch grösser als urplötzlich die Nebelschwaden dem stahlblauen Himmel Platz machen. Einfach genial. Es ist ein kurzes Intermezzo, doch dafür hat sich die Reise gelohnt. Nachdem ich meine Schäfchen gut an den Fuss des steileren Aufstiegs geleitet habe, verabschiede ich mich und lasse es zum Obersäss und dann mit Bike runter nach Valens laufen. 

Tourengänger: Delta


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