Satteinser Spitze - einsamer Gipfel im Schatten des Kaltenbergs


Publiziert von gstuermer , 18. September 2022 um 22:40.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 5 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Die Satteinser Spitze ist ein eher unscheinbarer Gipfel im Grat zwischen Krachelspitze und Kaltenberg, aber da es bisher noch keine Hikr-Besteigung gab, musste ich dort natürlich unbedingt vorbeischauen.
Außer dem Eintrag im AV-Führer habe ich nichts zu diesem Gipfel gefunden, also halten wir uns erstmal an diese spärliche Beschreibung: "Vom Joch nach SW den Grat entlang mit südseitigen Umgehungen zum Gipfel."


Zum warm werden gehts von der Kaltenberghütte erstmal zur Krachelscharte auf 2650 m, wo ich mich erstmal von den vielen Verwallrundengehern verabschiede. Eine Pfadspur führt mich bis zu einem ersten Abbruch, den es abzuklettern gilt. 
Anschließend folge ich dem Grat auf verschiedenen abschüssigen Bändern, die teilweise sehr ausgesetzt sind, ohne groß an Höhe zu gewinnen. Ca. 20-30 Meter unter mir befindet sich die ganze Zeit eine Schuttflanke, die ich dann für den Rückweg nutzte.
Nach kurzer Kletterei muss man leicht rechts haltend eine Grasrampe emporsteigen, die dann zu dem Grasband führt, welches sich von der Ferne gut sichtbar bis zum Grat zieht. Folgt man den Bändern zu weit erreicht man eine unangenehme IIIer-Stelle - dann muss man wieder ein paar Meter zurück. Im Schrofengelände sollte man gut aufpassen, bei mir war das Gras leicht feucht und rutschig sowie alles recht brüchig.
Der eigentliche Gipfelgrat war dann eher wieder unspektakulär zu klettern und der Gipfel schließlich erreicht.

Das Gipfelbuch von 1963, welches nur wenige Einträge enthielt, war leider nass und gammelig - ein Stift fehlte ebenso, schade. Obwohl der Gipfel nur 70 Meter über dem viel frequentierten Joch liegt, erhält dieser wohl trotzdem nur wenige Besucher - der letzte Eintrag war von 2016. Wundert mich nicht, der Aufstiegsweg ist auch nicht so leicht zu finden. 

Auf dem Rückweg wählte ich nach der Grasrampe den Direktabstieg zur Schuttflanke, über welche es wesentlich schneller zurück zum Joch ging. Für den Aufstieg benötigte ich 1,5 Stunden und für den Rückweg dann "nur" 1 Stunde, was immer noch viel Zeit für die wenigen Höhenmeter sind. Da in dem T6-Gelände aber jeder Griff und Tritt sitzen musste, lies ich mich nicht hetzen.
Für Nachahmer, die sich in diesem Gelände wohlfühlen sollten, empfehle ich den GPS-Track zu verwenden und meinem Abstiegsweg zu folgen. Zwei Steinmänner habe ich noch ergänzt, das hilft dann vielleicht auch noch ein wenig.

Ursprünglich war eine Überschreitung in Richtung Kaltenberg und Pflunspitzen geplant, aber nachdem ich bereits hier nur recht langsam vorangekommen war, schwand die Motivation. Zudem das Wetter zum Nachmittag auch schlechter werden sollte und ich dann nicht irgendwo im weglosen Gelände feststecken wollte. 

Ich hoffe ihr bekommt in meinem Video (Link siehe Bilder) noch einen besseren Eindruck von der Tour, viel Spaß beim Schauen.

Tourengänger: gstuermer


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Kommentare (2)


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rele hat gesagt:
Gesendet am 19. September 2022 um 08:59
Sehr spannend, auch das Video... das ging früher zu AVF-Zeiten wohl angenehmer. Heute quasi wieder Pionierarbeit!
Gratuliere zur erfolgreichen Erkundung und freue mich schon auf die Fortsetzung :)

gstuermer hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. September 2022 um 09:36
Danke. :)
Ja, schätze das zu AVF-Zeiten das Schuttfeld unterhalb ein Firnfeld war und deswegen vielleicht keine Option war. In dem Fall ist es durchs abtauen eher leichter geworden.
Fortsetzung folgt bald. :)


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