Früh(winter)lingsskitouren vom Arlberg bis ins Kleinwalsertal


Publiziert von LeiOaEisn , 24. Dezember 2023 um 12:26.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum:15 Dezember 2023
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Arlberg 
Zeitbedarf: 5 Tage
Aufstieg: 4000 m
Abstieg: 5500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Langen (RJX über Innsbruck/Bregenz), Bus nach Stuben
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus nach Oberstdorf, von dort Zug

In der Woche vor Weihnachten hatten wir wieder eine mehrtägige Skitour geplant. Trotz dem überwiegend schlechten Wetter im Dezember erwischten wir genau fünf Tage mit bestem Wetter und meterweise Schnee.
Die ersten drei Tage verbrachten wir an der Kaltenberghütte, danach ging es durchs Alberg-Skigebiet nach Warth und am letzten Tag über den Hochalppass ins Kleinwalsertal.

1. Tag: Lawinensicher zur Kaltenberghütte, WS-
Nachdem wir am Bahnhof Langen am Arlberg angekommen waren und die Sicht auf den Bergen gut war, entschlossen wir uns, statt direkt zur Hütte aufzusteigen, Liftunterstützung zu nehmen. Also Busfahrt nach Stuben, dort das Tourenticket gekauft und Auffahrt mit Albona I, II und Albonagratbahn. Von dort querten wir zum Maroijöchle und fuhren, erst dem Sommerweg folgend, bis zur Stromleitung ab (besser nicht so weit abfahren, um die Birkhühner nicht aufzuschrecken). Wir querten nicht direkt zur Hütte hinüber, da die Lawinengefahr zu gross war (Neuschneeproblem, also überschneiter Triebschnee). Stattdessen stiegen wir, nun schon im Dunkeln, in einem grossen Bogen schliesslich von Westen kommend zur Hütte auf.

Kaltenberghütte
Der moderne Winterraum der Kaltenberghütte ist gut ausgestattet. In der Hütte gibt es zwar Licht, aber keinen Strom aus Steckdosen.

2. Tag: Zur Wildebene und zurück, WS+
Bei Tagesanbruch spurten wir mit kurzen Gegenabfahrten, und wegen der Lawinengefahr mit etwas Abstand, unterhalb des Alpenkopfs und dann zum Westlichen Maroikopf hinauf. Das zog sich wegen des teifen Schnees (über einen halben Meter Neuschnee) ganz schön. Am östlichen Maroikopf waren schon die Tourengeher aus dem Skigebiet angekommen.
Über unberührte Hänge fuhren wir auf die Kaltenbergalm ab, um, erst dem Tal folgend, dann links, zur Wildebene aufzusteigen. Der Hang hinauf hat kurz knapp 40°, was man auch links auf einem steilen, aber abgeblasenen Rücken umgehen kann. Zum Gipfel geht es zum Schluss flach.
Normalerweise wird von der Wildebene wohl nach Osten und Süden abgefahren. Wir fuhren aber die herrlichen Hänge zurück zur Kaltenbergalm und stiegen wieder zum Maroikopf auf.
In der Dämmerung folgten wir Spuren, die direkt zur Kaltenberghütte führten (eine Stufe etwa 40
°). Dort hatten die Vorausgefahrenen eine kleine Triebschneelawine ausgelöst.

3. Tag Kaltenbergrunde, WS
Nachdem wir am Tag zuvor zwei Tourengeher zum Kaltenberg spuren gesehen hatten, beschlossen wir, das nachzumachen. Die Lawinengefahr war durch das gute Wetter mittlerweile auch zurückgegangen. Wir gingen noch vor Anbruch der Dämmerung auf der Spur des Vortags zur Maroischarte. Die Abfahrt zur Kaltenbergalm war wieder herrlich. Noch besser war nur, nicht selbst spuren zu müssen.
Bis zum Gipfelhang (bis gut 40
°) hatten uns weitere Skitourengeher (mit Lift) eingeholt, sodass es etwas eng war. Die Kraxelei zum Gipfel war dank Seil und Krampen auch ohne Kletterausrüstung und Steigeisen möglich.
Zurück fuhren wir über den Gletscher und zur Krachelspitze, wo es wirklich frühlingshaft warm war. Andere querten zu den Westabfahrten hinüber.
Die Abfahrt von der Krachelspitze war wie alle anderen super und nach einem kurzen Gegenanstieg waren wir in der Dämmerung wieder an der Hütte.

4. Tag: Skigebietsfahren nach Norden
Nach dem Putzen der Hütte fuhren wir in der Rinne unterhalb der Materialseilbahn nach Norden und querfeldein, bis wir den Talboden erreichten (ZS-). Leichter ist es jedoch, entweder oberhalb der Waldgrenze zur Skipiste zu queren oder direkt nach Langen abzufahren und von dort den Bus zu nehmen.
Den restlichen Tag verbrachten wir also im Skigebiet, mit Abstecher nach St. Anton, und mit Flexenbahn, übers Madlochjoch und mit Auenfeldjet bis nach Warth. Dort übernachteten wir in einem einfachen Hotel.

5. Tag: Überschreitung ins Kleinwalsertal, mind. WS+
Wir fuhren mit dem Skibus von Warth zum Hochtannbergpass und stiegen auf dem Rücken Richtung Höferspitze. Dabei gingen wir weiter als die anderen Spuren, doch auch wir fuhren ab, als uns der verschneite Grat zu ausgesetzt wurde.
Die Abfahrt oben (ZS-, gut 40
°) war noch einmal schöner komprimierter Pulverschnee, der Rest allerdings eher mühsam, da der Schnee schwer und schon zerfahren war.
Von Baad nahmen wir noch ein Stückchen die Loipe bzw. den Winterwanderweg nach Mittelberg, dann den Bus nach Oberstdorf.


Alles in allem eine rundum gelungene Mehrtagestour, auch dank des guten Wetters und Schnees. Die Übergänge wären zwar auch bei schlechterer Lawinenlage möglich gewesen, aber sicher nicht alle Gipfel und Varianten. Zudem muss man beachten, dass manche Bahnen bei Sturm geschlossen sein können.

Tourengänger: LeiOaEisn


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