Wieder im Schächental: diesmal auf den Blinzi 2473 m.ü.M.


Publiziert von Felix , 12. Oktober 2009 um 15:38. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:11 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:Haldi (Bergstation LSB) - SAC Skihaus Oberfeld - Böschberg - Stafel - Esel - Plattistäge - Platti - Blinzi; auf demselben Weg zurück (unterhalb des SAC-Hauses)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV oder PW bis Schattdorf, Talstation LSB Haldi
Kartennummer:1192

Kleiner Kanton, gross die Möglichkeiten, Höhen und Berge zu "gewinnen"; nur schon im Schächental! Es sei nicht verschwiegen: ich schätze es ausserordentlich, bietet dieses Tal derart viele, aussergewöhnlich reizvolle Tourenmöglichkeiten - und erst noch ganz in meiner Nähe ... ganz zu schweigen von den beinahe perfekt eingerichteten Transportmöglichkeiten per Luftseilbahnen und Bähnchen.
Doch erst verhiess die Anfahrt noch nicht sehr viel Gutes: zu dicht schienen uns die Wolken über der Zentralschweiz, doch nach der Fahrt auf Haldi und den ersten eher flachen (Kilo)-Metern bis zum schon steileren Aufstieg auf Stafel zeigte sich bald, dass der Wetterbericht doch in etwa stimmte: immer öfters zeigte sich die Sonne und setzte sich gegenüber den Wolken durch. Einige beinahe "mystische" Bilder waren die konsequente Folge - und wir konnten uns wirklich freuen, wieder einmal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort unterwegs zu sein! (Und trafen während der ganzen Tour nicht einen einzigen weiteren Wanderer an ...)
Durchwegs gut markiert, ab Platti über weite Strecken mit zahlreichen Steinmännern als zusätzliche Orientierungshilfe, war einzig der Aufstieg zur Alp auf Stafel nicht klar: dem neuen Fahrsträsschen folgen oder erst neuen, dann alten Markierungen vertrauend? Im oberen Teil verlor sich der Weg im Kuhgelände, doch die Aufstiegsrichtung war eh klar, das Gelände einfach - und weiter oben signalisierte ein Wegweiser die weitere Route. Die Plattistäge bot dann, nebst den aus den Wolken auftauchenden Bergen ringsum den ersten berggängerischen Höhepunkt: steil, sehr gut jedoch angelegt, überwindet man erst einige Höhenmeter und gelangt man dann in die Felsen. In den Fels gehauene Stufen und eine Kette als Sicherheit lassen die Stäge problemlos überwinden - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist von Vorteil, sind die die darunterliegenden Abbrüche sehr beeindruckend ... 
Der Szenenwechsel beim Erreichen des Sattels Plattistäge-Platti ist imposant: die Sonne und eine flachere, prächtige Karstlandschaft erwartet uns. Erst folgen wir der ausgezeichnet blau-weiss markierten Route nach Gross Spitzen an unzähligen Seeaugen vorbei. Die Abzweigung westlich am Blinzi vorbei lassen wir buchstäblich links liegen; der weitere Aufstieg zum Blinzi scheint vorgegeben: Richtung Sattel zwischen Blinzi und Sittliser, manchmal auf Wegspuren, gelegentlich durch Geröll zum Verbindungsgrat hinauf. Der Vorgipfel scheint nun bereits sehr nahe, der Aufstieg in den Felsen zeichnet sich bereits früh durch ein gut gestuftes Couloir ab. Es ist zwar ein kurzer, doch ein gefreuter Gang hinauf zum Steinmann, welcher das Vorgipfelplateau von weitem bestimmt. Er wird beim Abstieg die Einstiegsstelle markieren.
Noch erfordert es nur noch einen kurzen Weg durch ein kleines Geröllband und einen leicht kraxligen Schlussaufstieg bis zum Gipfelsteinmann - auf den letzten Metern sind Gräser vom nächtlichen Kälteeinbruch noch gefroren. Und der stete von der Sittlisalp heraufziehende Nebel verdichtet sich; dank der sich in Abständen wiederholenden sonnigen Auflockerungen verbringen wir doch eine längere Mittagsrast - allerdings sehr warm angezogen und mit Handschuhen versehen.
Die Gipfelrundsicht beschränkt sich zwar auf die unmittelbar am Nächsten liegenden Berge - doch diese gefällt uns ausserordentlich: wir sind (immer noch) nicht zum letzten Mal hier gewesen! Beim Abstieg können wir uns beinahe nicht von den Dutzenden von kleinen Seeleins trennen, auch der Plattisee wirkt faszinierend. Ab der Plattistäge holt uns dann der Nebel wieder ein, der Weiterweg präsentiert sich erst einmal grau in grau, bevor auf den Schattdorfer Bergen wieder die Sonne einkehrt und wir bei der Bergstation im Restaurant bei volkstümlicher Alpmusik uns den Durst stillen.

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (1)


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Henrik hat gesagt: Wieder hervorragend
Gesendet am 12. Oktober 2009 um 18:00
herumge"blinzelt" - auf der Tastatur detailreich eingebracht und blendenreich geschärft!

So kann ich mitwandern, der ich nicht über T3 mich hinauswage...

Herzlich

Henrik


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