Schrammacher 3410m - Hochtour Zillertaler Alpen


Publiziert von Julia3000 , 7. September 2022 um 13:45.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:29 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1628 m
Abstieg: 1628 m

Einsame Hochtour auf einen der höchsten Gipfel der Zillertaler Alpen - dem 3410m hohen Schrammacher.
Ausgangspunkt der Tour ist der letzte Parkplatz beim Schlegeisspeichersee am Zamsgatterl. Von der geht's zuerst gemütlich Richtung Pfitscherjoch, wobei man diese Strecke auch problemlos und schneller mit dem MTB zurücklegen könnte (Wanderweg wurde heuer neu saniert und gleicht nun eher einer Forststraße!). Man kann nun entweder dem Weg bis zum Pfitscherjoch folgen und von da aus den Steigspuren rechterhand entlang der Zillerflecke aufwärts oder man nimmt eine Abkürzung: Wo der Fahrweg nach der Lavitzalm wieder ansteigt, biegt man rechts ins freie Gelände ab (siehe Wegpunkte) und kommt bald zu einem ausgeprägten Moränenrücken, über welchen man steil aber schnell auf das Plateau unterhalb der Hohen Wand und den Beginn des Stampflkees ansteigt. Hier treffen sich die beiden Varianten jeweils wieder und die Steigeisen kommen zum Einsatz. Der untere, flache Teil des Gletscher ist recht harmlos, mit zunehmender Steigung nehmen allerdings auch die Spalten zu. Am Tag der Begehung hat man diese aufgrund der Ausaperung sehr gut sehen und umgehen können. Der steilere Teil des Gletschers wurde recht mittig überquert und auf die Randspalte zugesteuert. Wie bereits in anderen Berichten beschrieben, stellt diese eine Schlüsselstelle der Tour dar und in unserem Fall hätte sie sogar fast zum Abbruch der Unternehmung geführt. Die über der Randspalte befindliche Steilflanke bestand nur aus Blankeis und ein kleiner Fehler hätte fatale Folgen haben und mit einem Sturz in die offene Randspalte enden können. Dieses Risiko war uns zu groß und daher haben wir nach einem alternativen Weg gesucht und etwa 100 Höhenmeter weiter unten einen halbwegs passablen Zustieg über den Bergschrund zum Südgrat finden können. Über teils rutschiges und haltloses Gelände kamen wir schließlich wieder zum "Normalweg" am Grat des Schrammacher. An diesem wird man dann wieder von Steinmandln in leichter Blockkletterei und griffigem Fels zum Gipfel geleitet. Eine IIer-Stelle wird dabei zusätzlich durch ein Seil entschärft. 
Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.

Fazit: Eine tolle Hochtour, die aufgrund der momentanen Ausaperung der Gletscher im Bereich der Randspalte allerdings um Einiges schwieriger geworden ist. Laut Gipfelbuch haben die meisten Bergsteiger im Sommer 2022 eher die Kletter-Route über die Nordostkante gewählt. Der hier beschriebene Normalweg über den Gletscher scheint relativ selten begangen, was vielleicht auch besser so ist...

Tourengänger: Julia3000


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