Cima Falzarego 2563m - Der falsche König


Publiziert von georgb , 21. April 2023 um 19:12.

Region: Welt » Italien » Venetien
Tour Datum:19 April 2023
Ski Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Re falso, falscher König, hat man den sagenhaften Herrscher von Fanes genannt, weil er sein eigenes Volk verraten und so den Untergang des Fanesreiches verschuldet hat, Falzarego oder Fouzargo auf Ladinisch. Und es gibt sogar einen Gipfel dazu, die Cima Falzarego.
Wohin es uns am Ende des Tages verschlägt, wissen wir beim Start an der Capanna Alpina noch nicht, es bieten sich verschiedene Alternativen an. Bei der Scotonihütte zweigen wir von der aufgelassenen Skipiste ab und folgen der spärlichen Schneeauflage über den Sommerweg.
Auf 2200m kommt links die Forcella Granda in Sicht und spontan steigen wir ihr entgegen, schon allein, um die Schneebeschaffenheit zu testen für eine eventuelle spätere Abfahrt. Eine alte Spur führt uns bequem hinauf, doch die Oberfläche ist krustig und wenig einladend. So stehen wir in der Scharte und beratschlagen, als Entscheidungshilfe dient wie so oft das Wetter. Die Wolken sind entgegen der Ansage schon am frühen Vormittag dicht und niemand hat Lust auf den Großen Lagazuoi nebenan.
Die ruppige Abfahrt in die Rinne weckt auch keine Begeisterung, zudem ist der Tag noch viel zu jung. Es bietet sich die Umrundung des Großen Lagazuoi an und wir sichten eine Aufstiegspur auf der Ostseite, von der Forcella Gasser Depot kommend. Schon haben wir abgefellt und schwingen genau dahin ab. Vergnügen ist auch das nicht, die Oberfläche ist bruchig und die Skier machen, was sie wollen. Ein paar Steilpassagen erfordern Geschick und Vorsicht, dann stehen wir im Travenanzestal direkt unter der Cima Falzarego, wenn das keine Einladung ist!?
Christian und Manuel intressiert der unbedeutende Buckel nicht, sie queren direkt weiter zum Kleinen Lagazuoi. Aber mir fehlt die Cima Falzarego noch in der Sammlung, ich lasse die Ski liegen und steige zu Fuß bis zum Gipfelkreuz. Ein Stück im Süden steht ein zweites Kreuz und noch ein paar Meter dahinter ein Murmeltier, was für eine freudige Überraschung.
Nach dem obligatorischen Foto steige ich zurück, mein kleiner Ausflug hat sich doch ordentlich hingezogen und allzulange will ich die Kollegen nicht warten lassen. Ich folge ihrer Spur zur Forcella Lagazuoi und schon kommen sie mir entgegengesurft. Anstatt noch ein Stück anzusteigen, wo ich direkt auf die Piste treffen würde, felle ich ab und quere etwas umständlich im freien Gelände hinüber.
Der Schnee ist nicht optimal, windgepresst oder durchfeuchtet, selbst auf der Piste ist Vorsicht geboten, wie schnell hat man hier verschnitten. Mit der nötigen Beherrschung kommen wir aber recht gut durch das inhomogene Geläuf und schwingen zur Capanna Alpina ab. Jetzt fehlt nur noch ein nettes Lokal und ein Stück Kuchen.
In Preroman gibt es ein Café neben der Tankstelle und das könnte sich zu unserem Stammlokal entwickeln. Der Kuchen ist selbstgebacken, die Bierauswahl reichlich, die Einrichtung geschmackvoll und die Bedienung freundlich. Wir fühlen uns pudelwohl und sitzen wie die Könige noch lange zusammen.

Tourengänger: georgb


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