Engelberg-Parkplatz Bründler - Spannorthütte - Schlossberglücke: 1500 HM Kalkgeröll unter den Sohlen


Publiziert von johnny68 , 29. August 2022 um 20:21.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:29 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-OW 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1536 m
Abstieg: 1536 m
Strecke:Parkplatz Bründler - Alpenrösli - Alp Stäfeli - Spannorthütte Schlossberglücke und zurück

Heute habe ich mir eine Tour ausgesucht, die, ohne allzu hoch hinaus zu gehen, etwas hochalpines Feeling beinhaltet. Die Schlossberglücke rund 700 m oberhalb der Spannorthütte bietet dies. Oben ist man mitten in den schroffen Felsgebilden des Schlossbergs sowie des Gross Spannorts, und den Schlossberggletscher hat man direkt vor sich. Früher muss der Schlossberggletscher über die Schlossberglücke geflossen sein, was man anhand der Spuren, die er hinterlassen hat, sieht: Moränen, grosse Felsblöcke, Kalkschutt usw.

Das ist heute alles vorbei: nordseits trifft man beim Aufstieg oberhalb der Hütte nur noch Schutt und einige Blöcke an. Südseits ist der Schlossberggletscher rund 20 - 30 m tiefer als die Lücke. Mir ist, wie schon oft in den letzten Jahren, aufgefallen, dass die wegschmelzenden Gletscher wegen des abnehmenden Drucks Geländebewegungen hervorrufen. Auf der Schlossberglücke öffnen sich tiefe Löcher. Hoffentlich fällt hier niemand hinein.

Auf der Schlossberglücke bin ich noch den Steinmännchen gefolgt, die zum Einstieg auf den Gletscher in Richtung Gross Spannort führen. Dieser Punkt befindet sich auf 2655 m. Der Gletscher ist dort recht flach, allerdings mit vielem Geröll vom Gross Spannort bedeckt. Hier muss man bei der Gletschertraverse sicher auf Steinschlag aufpassen.

Beim Aufstieg sind mir schon unterhalb der Spannorthütte auffällige gelbe Gesteinsbänder aufgefallen. Beim Schlossberg ziehen sie sich nach Osten durch die Südflanke. Es muss sich in dieser Mischzone (Dogger des Helvetikums) um Sandstein und Dolomit handeln. Die gelben Felsblöcke fühlten sich recht weich an, mit abgerundeten Kanten. Ich sah sogar einen kopfgrossen gelben Stein, der aufgesprungen war und innen eine eigenartige Struktur aufwies, was auf magmatisches Gestein hinweist.

Bergsteigerisch ist die Tour nicht schwierig. Sie bewegt sich sowohl für die Strecke von unten bis zur Hütte (ein Felswändchen muss mithilfe von Seilen und Eisenbügeln erstiegen werden) wie auch von der Hütte bis zur Lücke im T3+-Bereich. Oben muss man an einige Stellen insbesondere beim Abstieg auf rutschiges Geröll auf Steinplatten achten. Stöcke sind hier sehr hilfreich.

Wenn man den Talboden bei "Stäfeli" einmal verlassen hat, geht es bis zur Schlossberglücke nur noch steil hinauf. Nirgends gibt es flache Partien, auf denen man "verschnaufen" könnte. Im unteren Teil hat es teilweise grosse Stufen, oben gibt es diese nicht mehr, sondern nur noch eine steile Sand-/Geröll-Piste.

Glück hatte ich mit dem Wetter. Die Spannörter waren meistens wolkenfrei, und ich konnte mich an der Sonne erfreuen. Der benachbarte Wissberg hüllte sich schon vor 12 Uhr in Wolken, und diese verschwanden nicht mehr. Jene, die heute dort hoch gingen, hatten wirklich Pech.

Tourengänger: johnny68


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