Obersalzberg: Auf den Spuren der Diktatur


Publiziert von DonPico , 4. September 2022 um 15:58.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:30 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m
Strecke:Dokumentationszentrum Obersalzberg - Berghofgelände - Teehaus am Mooslahner Kopf - Atelier Speers - Dokumentationszentrum Obersalzberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus von Berchtesgaden zum Dokumentationszentrum
Kartennummer:keine Karte benutzt

Allgemeines:

Bereits zweimal war ich in den Berchtesgadener Alpen unterwegs gewesen, bei einer Tour zum großen Hundstod 2007 und einer Watzmann-Überschreitung 2009. Dabei hatte sich aber nie ein Besuch Berchtesgadens ergeben, und auch die Landschaft um den Königssee wollte ich noch besser kennenlernen. Daher plante ich in meinem diesjährigen Sommerurlaub auch einen Viertages-Trip nach Berchtesgaden mit dreitägiger Umrundung des Königsees ein. Am ersten Tag wollte ich mir auch das Gelände um den ehemaligen Berghof ansehen, neben Berlin einst das zweite Machtzentrum des Dritten Reiches. Rund um den Berghof lagen die Häuser mehrerer Minister. Unter anderem hatten Alber Speer, Hermann Göring und Martin Bormann Häuser in der Nachbarschaft des Berghofs.  

Anfahrt:

Der Beginn der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg lies erwarten, dass der Verkehr am Samstag, den 30. Juli sehr dicht werden würde. Deshalb fuhr ich für meinen dritten Kurztrip nach der Tour ins Berner Oberland und dem Kurzurlaub in Vorarlberg bereits um 5:30 los. Bis München kam ich ohne Probleme, auf der Weiterfahrt nach Berchtesgaden kam ich in den einen oder anderen Stau, schaffte es aber bin 11:00 morgens zum Hotel. Dort hatte ich Glück und konnte gleich einchecken. Ich ging zur Fuß ins alte Zentrum von Berchtesgaden und aß dort zu Mittag. Anschließend ging ich hinunter zur Berchtesgadener Ache, an den Abzweig zur Obersalzbergstraße. Da der nächste Bus zum Dokumentationszentrum erst eine Dreiviertelstunde später abfuhr, ging ich ein Stück entlang der Berchtesgadener Ache, vorbei an der Berchtesgadener Hobrauerei, bevor ich nach rechts in den Kranzbichelweg abbog und dann in einem Bogen zur Obersalzbergstraße aufstieg. An einer Bushaltestelle stieg ich dann in den mit internationalen Touristen vollbesetzten Bus und fuhr bis zum Dokumentationszentrum. Die allermeisten Touristen setzten dann die Fahrt in einem weiteren Bus zum Kehlsteinhaus fort. Das Dokumentationszentrum wurde zum Zeitpunkt meines Besuchs umgebaut und war geschlossen.   

Tourenbeschreibung:

Ich orientierte mich anhand alter Karten im Internet und ging zunächst vorbei am Kempinski-Hotel und bog dann nach links auf einen Waldpfad ein, der an einem steil nach Norden abfallenden Hang in einer Schleife zum Gelände des ehemaligen Berghofs führt. Dort steht ein Schild, das auf den historischen Kontext hinweist. Bis auf die rückwärtigen Stützmauern ist nichts mehr vom Berghof erhalten. Ich ging dann weiter zum Hotel Türken und bog dann in einen nach Norden führenden Kiespfad ein, der unter einem Skilift hindurch hinunter an den östlichen Rand eines Golfplatzes führt. Kurz nach Erreichen eines kleinen Holzhäuschens und einer Bank führt ein Weg links in den Wald. Der Weg verläuft parallel zur nördlichen Begrenzung des Golfplatzes. Etwa 20 Minuten nach Verlassen des Berghofgeländes gelangt man so zum Standort des ehemaligen Teehauses am Mooslahner Kopf. Dieser Aussichtspunkt war das Ziel der häufigen Spaziergänge des Diktators. Vom Teehaus gibt es aber keine Spuren mehr. Ich ging dann weiter auf einem Forstweg, der den Golfplatz nördlich begrenzt, und kam, zum Schluss wieder in südliche Richtung gehend, zum Gutshof an der Südostseite des Golfplatzes. Die Obersalzberstraße querend kam ich – jetzt steil ansteigend – am ehemaligen Atelier Albert Speers und dessen Wohnhaus vorbei, die beide noch vollständig erhalten sind. Danach ging ich weiter ansteigend durch ein Waldstück wieder zurück zum Parkplatz des Dokumentationszentrums.  

Rückfahrt:

Mit dem Bus zurück zum Bahnhof Berchtesgaden. Am nächsten Tag brach ich dann zur Tour um den Königssee auf.

Fazit:

Spaziergang durch ein historisch interessantes Gelände. Abseits vom Dokumentationszentrum findet man bis auf das Schild auf dem Berghofgelände keinerlei sonstige Hinweisschilder, die auf die Rolle von Orten oder Gebäuden aus der NS-Zeit aufmerksam machen.   

Tourengänger: DonPico


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