Cima Grosté, Cima Falkner, Cima Sella - Gipfelsammeln in den Brenta Dolomiten


Publiziert von Andy84 , 16. August 2022 um 10:31.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 5 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2+ (WS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Ca. 16km

Nach der genialen gestrigen Tour auf die Pietra Grande will ich mir heute die Gipfel südlich des Passo Grostè anschauen. So geht es wieder gemütlich mit der Seilbahn von Madonna di Campiglio hinauf zum Rifugio Stoppani.

Auf dem Weg 305 geht es nach Süden, der Abzweig zur Cima Grosté ist schnell erreicht. Der Weg ist sogar mit einem eigenen Schild markiert. Viel zu viele rote Punkte führen an durch die Geröllwüste leicht aufsteigend an den Felsaufschwung heran, ein breites Band leitet dann zur ersten Kletterstelle.
Ein breiter Kamin führt in schöner einfacher Kletterei (II) auf das obere breite Band, diesem ein Stück nach Süden aufsteigend folgen und man gelangt zügig zur zweiten Kletterstelle, welche ebenfalls in bestem festem Fels (II) auf den breiten Gipfelrücken führt. Über diesen geht es nun wandernd hinauf zum schönen Gipfelkreuz, welches ich nach gerade einmal 50 Minuten von der Seilbahn aus erreiche. Die Cima Grosté ist ein toller Aussichtspunkt.
Da ich doch deutlich schneller den Gipfel erreicht habe wie erwartet, beschließe ich, den gerade erst begonnenen Tag noch etwas zu füllen.
So geht es ein kurzer Stück zurück nach Norden, und dann auf der Ostseite in schönem Fels kletternd hinunter (II) zum Sattel zwischen Haupt und Nebengipfel. Der Nebengipfel mit Steinmann ist schnell erreicht, vom Sattel geht es dann die Schotterrinne hinunter zum Sentiero Benini.
Diesem folge ich nun nach Süden, der Campanile dei Camosci und die Cima Falkner werden dabei aufsteigend auf einem typischen Brenta-Band unterwandert. Hier kommt schon das typische Bocchette-Feeling auf.
Bald erreiche ich die Südrinne der Cima Falkner, über welche es nun hinauf zum Gipfel geht. Dabei sollte auf Steinschlag geachtet werden, da die Steine direkt auf dem Wanderweg landen würden.
Die Cima Falkner ist ein genialer Gipfel, es dürfte deram einfachsten zu erreichende hohe Gipfel der Brenta Dolomiten sein.
Im Süden dominiert eindeutig das gewaltige Massiv der Cima Brenta, jedoch liegen auf dem Weg dahin noch einige Gipfel.
Also wieder hinunter zum Sentiero Benini und über diesen nun über Leitern und mit Seilhilfe absteigen, bevor es wieder wandernd hinauf zur Bocca Alta di Vallesinella geht.
Hier steige ich dann direkt auf den angrenzenden südlichen Turm auf (II), welchen ich zunächst für die Cima Sella halte. Nachdem die Wolken sich kurz lichten, merke ich jedoch, das ich auf einem anderen Turm sitze, welcher sich im Nachhinein als der Rocca delle Val Perse herausstellt.
Immerhin erhalte ich einen guten Blick auf den Aufstieg zur Cima Sella und zum Campanile di Vallesinella.
So steige ich in die Scharte zwischen Rocca di Valle Perse und Cima Sella ab und steige nun auf zweitere auf. Ein paar vereinzelte Steinmänner führen durch das Gelände, der Ostgipfel ist nach einiger schöner Kletterei (T5, II) bald erreicht.
Auch dem Westgipfel statt ich noch einen Besuch ab, dieser ist im Übergang ebenfalls T5, II.
Auf dem Gipfel befindet man sich direkt vor der imposanten Nordflanke mit Hängegletscher der Cima Brenta, ein toller Ausblick.
Da ich zeitlich immer noch gut unterwegs bin, möchte ich nun auch noch dem Castello di Vallesinella einen Besuch abstatten. Also wieder runter zum Sentiero Benini und an den erstaunten Wanderer vorbei über die breite Schotterebene nach Norden. Ein paar Felsriegel werden einfach erstiegen, bald ist der "Gipfelaufbau" erreicht, ein Steinmann markiert den Einstieg. In schöner Kletterei (I-II) geht es hinauf, der höchste Punkt ist ein gutes Stück im Norden des riesigen Plateaus und wird von einem Großen Steinmann markiert.
Viel los ist hier nicht, der Ausblick auf die Westseiten der Cima Falkner + Anhang ist jedoch genial.
Auf dem gleichen Weg geht es nach längerer Pause zurück hinauf zur Bocca Alta di Vallesinella, ein Gipfel fehlt ja noch.
So geht es direkt über den Südgrat auf den Campanile di Vallesinella hinauf, erstaunlicherweise sind auch hier einige wenige Steinmänner im Aufstieg zu finden. Das Gelände ist etwas unübersichtlich und brüchig, Steinschlag sollte auf jeden Fall vermieden werden, da der Wanderweg direkt darunter verläuft.
Der Gipfelaufbau wartet dann doch noch mit einer knackigeren Kletterstelle (II+), im Gipfelsteinmann ist eine Metallschatulle versteckt, jedoch leider ohne Gipfelbuch.
Auf gleichem Wege zurück und auf dem Sentiero Benini zurück zum Passo Grostè.


Schwierigkeiten:

Cima Grostè Normalweg T4, II
Cima Grostè Ostabstieg T4+, II
Cima Falkner T4, I
Rocca delle Val Perse T4+, I-II
Cima Sella T5-, II
Castello di Vallesinella T4-, I-II
Campanile di Vallesinella T5, II+
Sentiero Benini WS+


Fazit:

Erneut ein toller Tag in der Brenta. In der Ecke ist für alle was dabei, der Sentiero Benini ist ein toller Einstieg in die Bocchette, die Cima Falkner für trittsichere Wanderer die verdiente Belohnung.
Die anderen Gipfel erfordern etwas mehr Geschick und Können. Während die Cima Grostè markiert und eingerichtet ist, sind die anderen Gipfel etwas für versiertete Gipfelsammler, die sich auch im Bruch wohl fühlen

Tourengänger: Andy84


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Kommentare (4)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2022 um 10:35
Schaut nach ner netten Runde aus. Mal was anderes als die Lechtaler. Das sind halt richtige Berge. ;)

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. August 2022 um 15:04
Das Lechtal will ich nicht mit der Brenta vergleichen. Das sind wirklich zwei unterschiedliche Welten.

rele hat gesagt:
Gesendet am 16. August 2022 um 12:18
Sauber abgegrast, Andy :) Gratuliere! Da sind mit einer einzigen Tour viele interessante Gipfel auf der Hikr-Karte dazugekommen!

Andy84 hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. August 2022 um 15:05
Dank dir. Das mach ich am liebsten, einfach vor Ort schauen wie man eine Tour erweitern kann. Und wie du selbst schon gemerkt hast, lässt sich dies in der Brenta recht gut machen.


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