Gspaltenhorn - Routendetails


Publiziert von Becks , 22. Juli 2022 um 18:28.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum:21 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Entweder per ÖV oder mit dem Auto zur Griesalp (kostenpflichtiger Parkplatz, bei der Fahrt die Sperrzeiten für den postbus beachten)

Why?
Nachdem um 2018(?) herum die Sicherungsmittel am Grat geändert wurden, und auch sonst die Routenangaben bis jetzt in den Details oft fehlerhaft sind, fehlen aktuelle Routeninfos. Daher hier die aktuelle Route:

Hütte - Bütlassesattel (3020m):
Von der Hütte wenige Meter den Zustiegsweg zurück und dann über einen recht deutlich ausgetretenen Pfad (bis etwa zur Wegmitte mit weissen Balken markiert) nach NO steil hinauf unter die Wand der Bütlasse und dort direkt entlang des Wandfuss hinauf zum Sattel (etwa 1-1.5h ab Hütte). Achtung: Steinschlaggefahr, insbesondere durch etwaige Gruppen, die sich weiter oben vor einem im Geröll tummeln. Am Sattel legen eigentlich alle die Stöcke weg und das Seil an, was mir im Nachhinein nicht mehr einleuchtet, denn es folgt:

Sattel - P3224
Im Tourenführer als Leiterngrat (Fels II) bezeichnet, wobei nicht sicher ist, wo dieser im Grat nun genau offiziell endet. Der Aufstieg bis P3224 erfolgt über einen steilen aber gut ausgetretenen Schutthang, wobei alle etwaige Kletterschwierigkeiten vollständig umgangen werden (T4) können, abgesehen von einem kurzen Übergang aus einer Rinne heraus auf den plattigen Grat (Fels I, T4+). Der Pfad ist mit einigen Steinmännchen markiert und verläuft (im Aufstieg gesehen) im rechten Bereich des Hangs. Kurz unterhalb von P3224 quert der Pfad zu den ersten Kletterstellen, und bis hier kann man eigentlich getrost mit Stöcken und ohne Seil gehen. Von II Fels ist dann bis hier keine Rede.

P3224 - Messer - Zacken - "breiter Schuttsattel"
Von P3224 zunächst ein paar Meter abwärts, dann den ersten Zacken überschreitend (II, oben Sicherungsstange) und anschliessend über das Messer (scharfer, etwa 3m langer Felsgrat mit kurzem, luftigen Abstieg auf den Grat darunter; nach dem Messer Bohrhaken), 5m etwas ausgesetzt weiter den Grat entlang und in der ersten Scharte nach rechts hinunter zur nächsten Sicherungsstange (in der Scharte BH). Von dort dann denn engen Kamin hinunter (mehrere BH), entlang eines sehr schmalen, abdrängenden Bands hinüber zu einem Fixseil (dickes Tau, zwei BH bis dorthin) und dieses letztendlich hinunter zum breiten Schuttsattel.

Breiter Schuttsattel - böse Tritt
Über Gehgelände bis zum darüber liegenden Platten- bzw. Firnbereich, wo sich weiter oben auch das Felsfenster befindet. Hier über glatte und recht trittlose Platten entlang eines durchgehenden Stahlseils  sowie mehrerer Stangen hinauf bis zum nächsten Felskopf. Knapp unterhalb des Kopfs findet sich ein BH. Die offizielle Route überschreitet diesen Kopf eventuell sehr luftig. Wir sind unterhalb des letzten BH nach links über ein Felsband (T5, ein Schritt etwas luftig) um den Kopf herum, was zumindest anhand der fehlenden Abnutzungspuren am Fels nicht der offizielle Weg ist. Von dort dann den festen und gutgriffigen Grat hinunter (leider kein BH oben, hier Sicherung per Bandschlinge an einem Felsen), vorbei an einem einzelnen BH im unteren Drittel und dann die steile/senkrechte Felsstufe (Böse Tritt) hinunter zum letzten Grateinschnitt.

Böse Tritt - Gipfel
Über eine kurze Platte (BH, Aufstieg am einfachsten über einen Riss, welcher unten links startend sich an den rechten Rand und dann nach oben zieht) und etwas Schuttgelände zu den Fixseilen. Hier zunächst einmal entlang der Falllinie hinauf zu einer ersten Schulter (guter Standplatz mit BH) und von dort einen zweiten Steilabschnitt etwa 10m hinauf, bevor das Gelände abflacht (II mit Taunutzung, sonst III; im gesamten Bereich super Tritte und Griffe). Bis zum oberen Ende des Fixseils und weiter dem Grat und Sicherungsstangen entlang schuttig zum Gipfel (T4+, ev. T5).

Abstieg
Entweder alles abklettern oder zumindest entlang der Steilstufe abseilen. Wir haben 2x über die Steilstufe abgeseilt, wobei die erwähnte Schulter in dem Bereich sich als ideal für den Zwischenstand herausstellte. Von hier aus kann mit einem 50m-Seil (40m reichen nicht) bis zum Wandfuss bzw. Beginn der Fixseile abgeseilt werden.
Der Kamin im Aufstieg wurde zudem sehr viel bequemer und einfacher mit abgenommenen Rucksack, der über die Stufen im Kamin vor einen hergeschoben werden kann.

Material:
Wir haben hier auf Nummer sicher gesetzt, mit 50m Seil, 6 Exen, mehreren Schraubern und 4 Bandschlingen (120cm). Die Bandschlingen sind für die dickeren Stangen (z.B. an den Tauen) von Vorteil, denn zumindest unsere Karabiner konnten wir dort nicht direkt einklinken (zu dicke Stahlpfosten).


Zeitbedarf:
Hütte - Gipfel 4h
Gipfel - Hütte 4h


Sonstiges:
Am Berg herrscht auch bei ausgebuchter Hütte kaum Gedränge. Von den 62 Leuten (Hütte voll) sind gerade einmal 3 Seilschaften (11 Leute) zum Gspaltenhorn. Eine Viererseilschaft ist weiter zur Mutthornhütte, der Rest war auf dem Bärentrek unterwegs.

Tourengänger: Becks


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