Muttler, 3.293m, im zweiten Anlauf...


Publiziert von Andi75 , 21. Juli 2022 um 10:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:20 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Muttler Gruppe   CH-GR 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1460 m
Abstieg: 1460 m

Der Muttler ist der höchste Gipfel der Samnaungruppe und eigentlich ein unschwieriger Wanderdreitausender mit Weg. Letztes Jahr im August musste ich jedoch an einer eisigen und nassen Plattenpassage auf 3.160m umkehren. Dieses Jahr hatte ich nun trockene Bedingungen und nun im zweiten Anlauf den Gipfel erreicht :-). Die übliche Bewertung mit T3+ kann nur bei besten Bedingungen bestätigt werden. Dieses Jahr ist Schnee und Eis (derzeit) kein Thema. Der  nordseitige Aufstieg in großer Höhe kann aber schnell schnee- und eisdurchsetzt sein. Die letzten 200 Höhenmetern sind steil in Schutt und teilweise abschüssigen Platten. Richtige Kletterstellen gibt es dabei keine, jedoch braucht man immer wieder Mal die Hände.

Um der Tageshitze und den für Nachmittag angesagten Gewittern auszuweichen startete ich noch bei Dunkelheit am großen Parplatz am Eingang des Val Maisas auf ca. 1.850m. Wie im letzten Jahr ging ich nicht den Weg im Tal sondern die Variante "Schwarzwand" an der Ostflanke "Maisas". Der als Höhenweg angelegte Weg ist aussichtsreicher als der Talweg. Beim "roten Seeli", 2.575m, trifft die Variante wieder auf den Normalweg. Das Seeli war dieses Jahr komplett ausgetrocknet, während ich letztes Jahr noch eine schöne Spiegelung fotographieren konnte. 

Weiter geht der markierte Weg ins Rossbodenjoch, und danach auf den Nordgrat des Muttler. Die ersten Grathöcker werden westlich in der Flanke umgangen. Danach schlängelt sich der Weg den steiler werdenden Nordgrat hoch. Auf 3.160m kommt die beschriebene Felsbank. Bei Trockenheit und etwas Umsicht wo der beste Weg hinaufführt war diese nun kein Problem mehr. Danach bleibt es steil bis zum Gipfel, davor nochmals ein paar Meter mit abschüssigen Platten, die trocken sein sollten. 

Die Aussicht vom Gipfel war wegen Dunst und aufkommenden Wolken leider etwas eingeschränkt. Der Funkturm am Gipfel ist inzwischen wieder abgebaut, es steht nur noch das Fundament. Nach kurzer Rast ging es auf gleichem Weg wieder hinunter. Zur Mittagszeit war ich wieder in Samnaun, noch rechtzeitig vor den aufziehenden Gewittern.

Tourengänger: Andi75


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Kommentare (1)


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Murgl hat gesagt:
Gesendet am 18. August 2023 um 22:00
Hallo Andi, vielen Dank für den informativen Bericht. Ich habe heute den Gipfel mit meiner Frau auf derselben Route bestiegen. In der Nacht hatte es viel geregnet und in der Passage zwischen ca. 3150m und 3200m, wo es am steilsten ist, war der Boden aufgeweicht. Die feuchte Erde war etwas schmierig, so dass die Schieferplatten als Unterlage zum Hochsteigen nicht taugten; diese mussten wir daher weitgehend aussparen. Aber das war gut machbar. Wirklich schwierig war es daher nicht, nur mühsam in dieser Passage, und man musste sehr aufpassen, dass man keinen Steinschlag auslöst. Da der Steig immer mehr oder weniger weit rechts des Grates verläuft, ist es auch nie nennenswert ausgesetzt. T3+ unter besten Bedingungen kann ich nachvollziehen. Heute war es in der besagten Passage vielleicht T4.
Herzliche Berggrüße!


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