Fuchskarspitze Normalweg


Publiziert von Frank1972 , 19. Juli 2022 um 19:26. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:17 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 

Zum Normalweg auf die Fuchskarspitze findet man im Netz nur eine sehr kurze Beschreibung. Auch Tourenberichte habe ich keine gefunden außer wo sich jemand dabei verstiegen hatte. Bei unserer ersten Besteigung im September 2021 bin ich mit meiner Tochter dann auch die falsche Rinne hochgeklettert,  brüchig und III- und dann noch über gruselig steiles Steilgras auf der nördlichen Seite des Gipfels herausgekommen und von dort weiter auf den Gipfel.

Ich schreibe hier deshalb die erste detaillierte Beschreibung für den Einstieg zum Normalweg, mit der man dann hoffentlich sicher den richtigen Einstieg findet. Im Abstieg ist der Weg dagegen überraschend leicht zu finden, mehr dazu später.

Ein knappes Jahr nach dem Versteiger habe ich die Tour mit dem Wissen um den richtigen Weg bei besten Wetter noch einmal mit meiner Frau gemacht. Wir sind von Hinterstein hochgeradelt, dann weiter zum Prinz Luitpold-Haus und zur Balkenscharte. Von der Balkenscharte hält man sich links und folgt dem erkennbaren Pfad direkt unterhalb der Felsen und überhalb des Schotterfeldes für ca. 200 bis 300 Meter. Gleich zu Beginn quert man einen kleinen Absatz, dann geht es durch eine kleine Schuttrinne. Wenn man auf die erste größere Graszunge stößt (Steinmännchen) ist man schon fast beim Einstieg. Man sieht von dort halb rechts in der Wand ein markantes wie hin betoniert wirkendes Stück Felsen (Bild 1). Auf der Graszunge geht man auf schwach ausgeprägten Pfadspuren oder querfeldein Richtung Felsen. Nicht die Rinne auf der Graszunge queren, dann ist man zu weit.

In der "offiziellen" Beschreibung ist von einer Einstiegsrinne mit Markierungen die Rede. Das Problem beim Finden dieser Rinne war, dass sie etwas nach links zieht und da man nicht in Fallrichtung drunter steht kann man sie erst hochschauen, wenn man kurz davor steht. Da ist man schnell dran vorbei gelaufen. Bei meinem Versteiger habe ich da gar nicht reingeschaut. Sie ist auch etwas breiter. DIE ENGEN RINNEN SIND FALSCH! Rechts neben der richtigen Rinne ist gleich so eine falsche Rinne. Wir sind das Jahr zuvor aber noch weiter hinten hoch.

Also: Es ist die breite Rinne (3 bis 5 Meter). Schaut man sie hinauf sieht man am Ende ein markantes Türmchen (Bild 2). Das Problem mit den Markierungen ist, es gibt sie zwar reichlich (im Schnitt alle 5 Meter), aber sie sind klein und vor allem so angebracht, dass man sie gut von oben, aber oft gar nicht von unten sieht. Kleine rote Punkte (3 cm) und dünne Pfeile, oft oben auf einen flachen Stein gezeichnet. So durchgängig wie es ist muss es Absicht sein, diesen Weg soll zumindest von unten nicht jeder finden.  

Ist man in der richtigen Rinne so ist die Wegfindung dann kein Problem mehr. Man sieht auch regelmäßig Ringe und Bohrhaken die niemand wirklich braucht, ich vermute, das wird auch als Ausbildungsgelände genutzt. Wenn die roten Punkte aufhören und es schwierig wird ist man falsch. Die breite Rinne klettert man im I Grad mal links und mal rechts, sogar die Seitenwechsel sind mit Pfeilen markiert. Beim Türmchen am Ende der Rinne geht es nach rechts, es kommt zwischendrin immer mal wieder Grasgelände mit guten Trittspuren. Nach ungefähr 45 Minuten sollte man auf dem Gipfel ankommen. Wenn es heiß ist, ist man im Aufstieg durchgängig in der prallen Sonne.

Der Gipfel ist herrlich einsam - auf dem benachbarten Hochvogel ist dagegen eine Völkerwanderung zu gange. Die Aussicht ist in alle Richtungen fantastisch, nach Westen ist zum Beispiel die Höfats durch den Himmelecksattel zwischen Großen Wilden und dem Schneck zu sehen. In einer Spalte  liegt das große alte hölzerne Gipfelkreuz, am neuen Gipfelkreuz ist eine edel wirkende Gipfelbuchhalterung angebracht. Das Buch sieht auch sehr hochwertig aus und wurde erst im Oktober 2021 erneuert.

Runter ist der Weg dann wie schon gesagt leicht zu finden.

Tourengänger: Frank1972


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