Fuorcla Curtegns, Tälifurgga, Forcellina, von Radons nach Maloja


Publiziert von Kik , 17. Juli 2022 um 23:26.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Avers
Tour Datum:13 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m

Das prächtige Skitourengebiet hinter Radons ist im Sommer sehr einsam. Auch wir waren bisher fast nur im Winter in dieser Gegend. Die Alp Curtegns liegt am Taleingang, dahinter hat es keinen Stall und kein Vieh mehr. Das Tal zieht sich langsam in die Höhe. Ein Berset stört etwa fünf Minuten unseren Luftraum und ein paar Gemsen wechseln vom Hang unter dem Piz Mez zur schattigen Flanke des Piz Forbesch, sonst ist es ganz still. 
Von der Fuorcla Starlera sehen wir die völlig apere Surettagruppe, auch Piz Timun und Emet tragen keinen Flecken Schnee mehr. Grau-braun überall, Graubraunbünden, ein Jammer! 
 
Auf der Fuorcla Curtegns imponiert der Piz Platta immer noch, auch ohne Schnee. Wir studieren den Nordhang der Tälifurgga vis à vis. Letztes Mal war die steile obere Hälfte von angenehmem Trittschnee bedeckt. Jetzt versprechen frisch gemalte rot-weisse Markierungen eine machbare Route. Wir gehen diesen Zeichen nach (nicht über die Moräne) bis zur unteren Gipsstufe. Hier hat es offensichtlich vor kurzem stark geschwemmt. Die Stufe kann nicht mehr links umgangen werden, man kann entweder über die Kante rechts hoch oder durch ein brösmeliges Kamin klettern (unsere Wahl). Über dem nächsten Schutt-Terrässchen wurde nochmals eine Gipsstufe aus dem Geröll freigeschwemmt. Wir übersteigen sie knapp links der Kante, treten dann noch ein paar Meter im steilen Schutt hoch, bevor wir in den weniger steilen oberen Teil des Trichters unter der Tälifurgge queren.
 
Oben geniessen wir den befreienden Blick nach Süden bis zur Disgrazia mit einer längeren Pause. Es läuft sich leicht über das plattige Geröll hinab ins Tälchen. Wir freuen uns an den unglaublich vielen Mont Cenis Glockenblumen (Foto von Roald von der Mazzaspitztour), weiter unten an Polsternägeli und Vergissmeinnicht. Auch hier hat es stark geschwemmt, lange Furchen mit grauem teigigem Mörtel ziehen sich vom Täligrat bis über das Grasland. Unter der Abzweigung zu den Bandseen gibt’s ein Fussbad. Der Weg aus dem Täli ist in sehr schlechtem Zustand. Man merkt, dass hier kein Vieh mehr hoch getrieben wird. 
Cresta ist allerdings nicht ausgestorben. Es gibt eine Schule, einen Laden und das Hotel Capetta ist vollbesetzt. So nehmen wir das Postauto bis Juf, unseren Ausgangspunkt für die letzte Etappe.
 
Unser letzter Wandertag, bei grauem Wetter, führt uns von Juf über die Forcellina zum Septimerpass, und weiter über die Fuorcla Lunghin nach Maloja. Diese Route wird häufig begangen, - ein richtiger Grüeziweg-, und ist bereits oft beschrieben. Sie ist wirklich schön, der Blick ins Bergell hinab grossartig. Meine Fotos sind es weniger, weshalb ich auf die anderen Berichte, z.B. von Dulac, verweise.
 
Der Anstieg auf die Tälifurgga von Norden ist meiner Meinung nach als T4- zu werten, die neuen rot-weissen Markierungen wurden noch vor dem letzten Unwetter von Anfang Juli angebracht.

Tourengänger: Kik


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