Bös Fulen (2801 m)
|
||||||||||||||||
![]() |
![]() |
«Wer Tiefblicke über viele Hundert Meter nicht schätzt, ist hier am falschen Ort». So «bewirbt» der SAC-Führer Glarner Alpen die Route über den Nordostgrat auf den Bös Fulen. Das kann je nach Gemütslage anziehend oder abschreckend wirken. Meine Gemütslage war näher an ersterem, nachdem gerade eine geplante Hochtour wegen Corona meines Partners ausgefallen war. Zudem stand der Bös Fulen schon länger auf meiner Liste, nicht nur als Kantonshöhepunkt von Schwyz, sondern auch wegen seiner abgelegenen Lage in einem wilden Karstgebiet und seiner Omnipräsenz im Alpenpanorama meiner Heimatgemeinde. Der Eindruck als massiger Klotz, den der Bös Fulen von Norden aus macht, trügt allerdings. Tatsächlich ist der Berg eher ein langer, scharfer Grat, der nur zufällig dem Beobachter von Norden seine lange Seite präsentiert.
Nachdem die Wetterprognose für den Samstag günstig war, startete ich mit der ersten Bahn um 8:15 Uhr zum Gumen und erreichte 45 Minuten später das Bützi. Dort erfuhr ich von zwei einheimischen Berggängerinnen, dass man bereits vorher, an Punkt 2079, den mit weissen Stangen markierten Weg hätte nehmen können. Die Zeitersparnis dürfe allerdings nicht allzu gross sein. Ich lief vom Bützi aus weglos nach Norden zwischen Kalkplatten und alpinen Blumenwiesen und erreichte kurz nach 10 Uhr die Schäferhütte, von der aus das Ziel gut sichtbar ist. Vereinzelte Steinmänner und verblichene Markierungen trifft man ab dort vereinzelt, aber bei gutem Wetter sind sie nicht nötig. Bald steht man auf einem Moränenrücken, von dem aus die Details der Route klar sichtbar sind. Es geht über das Schneefeld, dann die Rampe rechts herauf, die auf plattigem Fels in respektvollem Abstand von der steinschlägigen Wand betreten werden konnte. Auf Kalk geht es weiter aufwärts bis zu einer Schlucht, die einen nahe an die Wand zwingt. Darüber wird es unangenehm schuttig, bis man den Gipfelgrat erreicht. Die schwierigste Stelle empfängt einen gleich zu Beginn, wo man mit viel Luft unter den Sohlen einen Felsturm rechts umklettern muss. Der Rest des Grates bis kurz vor dem Gipfel ist eigentlich nicht sonderlich ausgesetzt, nur kurz unterhalb des Gipfels ist noch einmal etwas ausgesetztere Kletterei nötig. Als ich gegen 11:30 Uhr dort ankam, waren bereits zwei Dreiergruppen oben und genossen die wirklich grandiose Aussicht. Ich nahm mir bei dem schönen Wetter eine halbe Stunde Zeit zum Geniessen und stieg dann gemütlich über die Aufstiegsroute ab.
Meine Zeit von Gumen bis zum Gipfel betrug ziemlich genau drei Stunden. Auf Grund verschiedener Berichte auf Hikr hatte ich Steigeisen und Pickel für das Firnfeld dabei, aber das war unter den gegebenen Bedingungen unnötig. Den Pickel benutzte ich zwar kurz im Abstieg, weil ich auf einer steileren Stelle als im Aufstieg das Schneefeld betrat, aber das Problem hätte ich auch durch einen kurzen Schlenker zu flacheren Teilen vermeiden können.
Mein Fazit: eine wunderbare alpine Tour, die nicht nur landschaftlich besticht, sondern auch eine sehr schöne Routenführung aufweist, die wie eine riesige Kehre zunächst auf der Rampe nach rechts hochführt und dann 180° in die Gegenrichtung über einen spannenden Grat zum Gipfel leitet. Gewisse Abzüge könnte man für den schuttigen Teil der Rampe vergeben, aber das gehört zu einer wilden Tour irgendwie auch dazu.
Nachdem die Wetterprognose für den Samstag günstig war, startete ich mit der ersten Bahn um 8:15 Uhr zum Gumen und erreichte 45 Minuten später das Bützi. Dort erfuhr ich von zwei einheimischen Berggängerinnen, dass man bereits vorher, an Punkt 2079, den mit weissen Stangen markierten Weg hätte nehmen können. Die Zeitersparnis dürfe allerdings nicht allzu gross sein. Ich lief vom Bützi aus weglos nach Norden zwischen Kalkplatten und alpinen Blumenwiesen und erreichte kurz nach 10 Uhr die Schäferhütte, von der aus das Ziel gut sichtbar ist. Vereinzelte Steinmänner und verblichene Markierungen trifft man ab dort vereinzelt, aber bei gutem Wetter sind sie nicht nötig. Bald steht man auf einem Moränenrücken, von dem aus die Details der Route klar sichtbar sind. Es geht über das Schneefeld, dann die Rampe rechts herauf, die auf plattigem Fels in respektvollem Abstand von der steinschlägigen Wand betreten werden konnte. Auf Kalk geht es weiter aufwärts bis zu einer Schlucht, die einen nahe an die Wand zwingt. Darüber wird es unangenehm schuttig, bis man den Gipfelgrat erreicht. Die schwierigste Stelle empfängt einen gleich zu Beginn, wo man mit viel Luft unter den Sohlen einen Felsturm rechts umklettern muss. Der Rest des Grates bis kurz vor dem Gipfel ist eigentlich nicht sonderlich ausgesetzt, nur kurz unterhalb des Gipfels ist noch einmal etwas ausgesetztere Kletterei nötig. Als ich gegen 11:30 Uhr dort ankam, waren bereits zwei Dreiergruppen oben und genossen die wirklich grandiose Aussicht. Ich nahm mir bei dem schönen Wetter eine halbe Stunde Zeit zum Geniessen und stieg dann gemütlich über die Aufstiegsroute ab.
Meine Zeit von Gumen bis zum Gipfel betrug ziemlich genau drei Stunden. Auf Grund verschiedener Berichte auf Hikr hatte ich Steigeisen und Pickel für das Firnfeld dabei, aber das war unter den gegebenen Bedingungen unnötig. Den Pickel benutzte ich zwar kurz im Abstieg, weil ich auf einer steileren Stelle als im Aufstieg das Schneefeld betrat, aber das Problem hätte ich auch durch einen kurzen Schlenker zu flacheren Teilen vermeiden können.
Mein Fazit: eine wunderbare alpine Tour, die nicht nur landschaftlich besticht, sondern auch eine sehr schöne Routenführung aufweist, die wie eine riesige Kehre zunächst auf der Rampe nach rechts hochführt und dann 180° in die Gegenrichtung über einen spannenden Grat zum Gipfel leitet. Gewisse Abzüge könnte man für den schuttigen Teil der Rampe vergeben, aber das gehört zu einer wilden Tour irgendwie auch dazu.
Tourengänger:
trecime

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)