Kraut und Rüben - hüben wie drüben


Publiziert von Voralpenschnüffler , 9. Juli 2022 um 09:31.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 8 Juli 2022
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1300 m

Nochmals ein kleineres Nachmittagstürli und nochmals ein kleines Lückli im Kränzli geschlossen - den Schijenstock, in dessen hübschem Gipfelbüchlein sich ein Grossteil der Hikr-Prominenz verewigt hat. Die Blumen sind überwältigend und das Gipfelgrätchen ausgesprochen hübsch, indes soll nicht verschwiegen werden, dass der Aufstieg doch ziemlich beschwerlich ist: Über weite Strecken hohes Kraut, dazu karstig, sodass man doch sehr aufpassen muss, wohin man tritt... wohl mit ein Grund, weshalb der Schijenstock nach wie vor nicht oft bestiegen wird.

Gaaanz gemütlich schwebe ich auf der "langsamsten Sesselbahn der Welt" auf Habergschwänd, um gegen den Talalpsee hinunterzulaufen, wo ich mir ein erfrischendes Bad gönne (wobei: heiss ist's heute nicht, angenehme Bise). Den Beginn des Pfades zum Fedensattel finde ich fast nicht; eine erste Markierung  erst, als es ins Gehölz geht. Ab dort wird der Pfad zwar auch zunehmend vom Kraut-Dschungel überwuchert, ist aber doch noch gut sichtbar. Finger- und Eisenhut, Rittersporn(!), Türkenbund - die rechtmaskulin-militärische Elite der Staudenflora paradiert. 

Vor dem Fedensattel quere ich in den Karstkessel unter dem Schijenstock - sehr mühsames Gelände... Im Kessel selbst dann etwas angenehmer; sporadisch ist noch das Trassée des alten Weges erkennbar. Das Band zum NE-Grat ist gut begehbar und einigermassen offensichtlich, allein das hohe Kraut erfordert Vorsicht, da man nicht sieht, wohin man tritt... Auch die ersten Gratpassagen umgehe ich im hohen Kraut, zuletzt dann auf dem tw. luftigen Grat, der wie ein botanischer Garten anmutet...Technisch kaum mehr als T4; wegen dem hohen Kraut und der wohl immer gegebenen Feuchtigkeit vergebe ich ein T5-.
Für ein so kleines Gipfelchen bietet der Schijenstock doch sehr erbauliche Tief- und Ausblicke - und das Gipfelbüchlein dokumentiert bisher 5 Begehungen in diesem Jahr.

Zurück im Kessel strebe ich - vorbei an the one and only Feuerlilie - gen Pt. 1752, finde dann aber für den Abstieg gen N keinen Durchschlupf. Somit also unten durch auf dem alten Weg, zuletzt an einem kurzen Stahlseil auf den Grat beim Fedensattel. Auch der bwb Weg ist ziemlich eingekrautet (auch da herrlich die vielen Türkenbunde), führt aber doch speditiv runter auf den Mullerenberg, wo ich auf Stöpplen hoffe und dann irgendwo im Chelenwald auch finde - herzlichen Dank an das liebe Molliser Paar!

Tourengänger: Voralpenschnüffler


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