Brudelhorn 2791 m: kalt war's


Publiziert von johnny68 , 25. Juni 2022 um 20:45.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:25 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 885 m
Abstieg: 885 m
Strecke:Altstafel - Lengtal - Distelsee - Brudelhorn und zurück

Nach den letzten sehr heissen Tagen habe ich heute auf dem Brudelhorn echt gefroren. Ständig blies wechselnd von allen Seiten ein kalter Wind. Auf dem Gipfel fand ich kein geschütztes Plätzchen, so dass ich alles anziehen musste, was ich dabei hatte. Entschädigt wurde ich durch sehr schöne Wolkenformationen und eine klare Sicht ohne Saharastaub.

Heute hätte ich eigentlich das Bättelmatthorn/Punta dei Camosci besteigen wollen. Ich habe mich aber etwas schlecht vorbereitet. Wenn ich map.geo.admin richtig studiert hätte (inkl. der Karte "gesperrte Wanderwege"), hätte ich feststellen können, dass die Strecke von der Nufenenpassstrasse, Punkt 2304 m bis zum Griessee wegen eines Erdrutsches/Steinschlages gesperrt ist. Ich sah die Sperrung somit erst vor Ort und machte rechtsumkehrt. Andere sind hier offenbar durchgegangen. Aber für mich heisst "Sperrung" wirklich Sperrung!

Als Ersatz grüsste von ennet des Ägenetals das Brudelhorn - also nichts wie hin. Nur etwas runterfahren und in Altstafel parkieren. Bald ist man im schönen Lengtal. Die Schafe sind noch nicht auf der Weide. Ich war somit fast alleine unterwegs. Einige wenige Bergwanderer kamen mir entgegen, anderen begegnete ich auf meinem Abstieg.

Das Brudelhorn steht den übrigen Bergen im Süden des Goms etwas vor und bietet deswegen eine umfassende Aussicht. Der Talboden des Goms, in welchem sich bald rund 30'000 Pfadi's im Bundeslager tummeln werden, liegt rund 1500 m tiefer.

Wegen seiner guten Aussichtslage ist das Brudelhorn recht oft besucht. Man kann direkt von Münster aus aufsteigen (gegen 1500 Höhenmeter), oder man kann vom Ägenetal aus aufbrechen, was rund 900 Höhenmeter ergibt. Die Wege sind wrw markiert, gut ersichtlich  und bestens unterhalten. Nur der oberste Teil des Aufstiegs verdient ein T3: hier geht es über Blöcke, aus solchen besteht auch der Gipfel. Der Rest des Aufstiegs ist T2.

Als eigentliche Perle auf meinem Aufstiegsweg erwies sich der Distelsee. Wahrscheinlich ist dieser tiefblaue See ein Überbleibsel des praktisch nicht mehr existenten Ritzgletschers. Wenn überhaupt, ist der grösste Teil dieses Gletschers als Blockgletscher versteckt vorhanden. Sichtbares Eis hat es nur noch im obersten Teil an den Flanken der Ritzhörner. 

Tourengänger: johnny68


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