Goms Oktober 2018, 3|3: Brudelhorn
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Auch der dritte Tag im oberen Goms beschert uns einen prächtigen Herbsttag; zwar laufen wir auf Ladstafel noch im Schatten los - über uns herrscht bereits umfassendes Blau.
Über die alte, eindrückliche, Steinbrücke (aus dem Jahr 1761 - am Fuss des Brückenpfeilers treten doch Zerfallserscheinungen zu Tage) - überqueren wir die Ägene und nehmen sogleich den ersten etwas steileren Anstieg unter die Füsse. Dieser bringt uns zu ersten, nur kurz währenden, Sonnenstrahlen beim Lengtalstafel. Danach wandern wir wieder länger im Schatten des Lengtals; das Massiv des Fülhorns lässt die schon tiefstehende Sonne (noch) nicht einwirken.
Nach einer flachen Passage legt der BWW an der Alpwiesenflanke der linken Talseite der Ägene wieder an Neigung zu. Kurz vor dem „Eintreffen“ der ersten Sonnenstrahlen erreichen wir das Hüttchen auf Vorderdistel (nicht die Alp auf 2320 m), wo wir kurz für eine Fotopause verweilen: zu schön wirkt der gefrorenen Tümpel zusammen mit den bereits von der Sonne angestrahlten, höheren Felsriegeln des Ausläufers der Ritzberge.
Nun setzen wir unsere Wanderung an der Sonne fort, und gewinnen mittels eines 175m-Anstiegs auf herbstlich gefärbten Weideflächen die Hütte auf Hinnerdistel; hier pausieren wir und stärken uns für den Weitermarsch. Dieser leitet uns erst flach über eine schöne (erste) Zwischenebene, anschliessend etwas steiler kurz hoch zu P. 2513 und in die Nähe des namenlosen Seeleins auf P. 2532.
Hier schliesst sich eine zweite Zwischenfläche, Distel, an, von besonderem Charakter: steiniger, moosiger, und mit zahlreichen Steinmännern besetzt - einer davon übermannsgross.
Eine kürzere, leicht ruppige Felsstufe leitet unschwierig auf die nächste Ebene: sie wird eingenommen vom fantastisch wirkenden Distelsee - bei unserer Rückkehr werden wir ihn in seiner ganzen Pracht, im besten Licht, zusätzlich bewundern. (Beinahe bin versucht zu sagen, einer der schönsten, in herrlicher Berglandschaft eingebetteten Bergseen …)
Nun, nach einigen Fotos unseres bevorzugten Sujets (aus verschiedenen Blickwinkeln) steigen wir weiter an - benutzen dazu beide der hier markierten Wegvarianten hinauf zum Sattel auf P. 2660; ein erstes Mal eröffnet sich uns hier der Weitblick in den Süden - und erstmals auch zu unserem Gipfelziel.
Gut markiert und unschwierig durchzieht der BWW nun eher geröllige Abschnitte höher, hinauf bis zu P. 2729. Nahe wirkt nun das Brudelhorn auf uns; doch gilt es erst einen nur kurzen flacheren Abschnitt, und schliesslich eine steilere Passage im Blockgelände zum Gipfelkreuz zurückzulegen - und hier sind wir doch sehr angetan von der beträchtlichen Aussicht: nach Süden sind hohe Walliser bis zum Weisshorn erkennbar, nach Norden Rhonegletscher, Galenstock und sogar das uns inzwischen bekannte Vorder Gärstenhorn; in östlicher Richtung reihen sich unzählige hohe Gipfel an der Kantonsgrenze BE-VS auf. Vom Aletschhorn übers Gross Wannenhorn bis zum Finsteraarhorn zeigen sich diese; zudem können wir die von uns begangenen Geisshorn, Strahlhorn und Oberaarhorn ausmachen. Zu guter Letzt sind auch zur Tessiner Seite die uns bekannten [ Rheinwaldhorn] und [ Basòdino] zu erkennen - wir freuen uns sehr ob dieses gelungenen „Ausflugs“ - und können unsere Fotos machen, bevor die vor uns gestartete Sechsergruppe auch am Gipfel eintrifft; danach geniessen wir eine ausgiebige Gipfelrast, mit herrlichem Tiefblick nach Münster.
Schliesslich gilt es wieder abzusteigen durch die äusserst gefällige Landschaft; auf identischer Route kehren wir zurück zum famosen Distelsee (wo wir erneut Zeit verbringen fürs Bestaunen und Fotografieren) und nach Hinnerdistel.
Etwas weiter unten, beim Vorratshüttchen auf Vorderdistel, machen wir eine kurze Pause, nach welcher wir den längeren Gang durchs Lengtal auf uns nehmen.
Kurz vor Erreichen der Alp auf Lengtalstafel zeigen sich Nufenenstock und die Windanlagen auf Mändeli nun im schönsten Licht. Wir beenden unseren dritten Tourentag mit dem Gang über die nun auch (noch) besonnte Brücke bei Ladstafel - und treten dann, mit bleibenden Eindrücken versehen, unsere Rückfahrt an.
▲ 2 ¾ h (inkl. ¼ h Pause)
▼ 1 h 5 min bis Vorderdistel
▼ 50 min bis Ladstafel
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