Gletschhorn 3305m (S-Grat)
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Traumhafte alpine Granit-Kletterei am Südgrat des Gletschhorn 3305m
Hei hat das Spass gemacht! Mit diesem Satz muss ich heute einfach den Bericht beginnen - denn obwohl schon wieder 2 Tage seit dem Gipfelgruss vergangen sind, fällt mir noch immer diese Expression als erstes ein - der Spassfaktor war tatsächlich riesen gross!
Das Gletschhorn konnte ich schon mehrere Male betrachten - sei dies anlässlich der Skitouren auf's Chli Bielenhorn und dem gescheiterten Versuch auf den Tiefenstock oder aber während meiner Fels- und Eis-Grundausbildung auf dem Tiefengletscher mit erfolgreich abgeschlossener Galenstock-Besteigung. Auch wenn die Jahreszeiten verschieden waren - etwas war immer gleich bei diesem Berg: Diese ursprüngliche wilde Klima, welches der Berg ausstrahlt - symbolisiert durch die markanten Felszacken, nicht selten steil in die Höhe ragend. Alles andere als einladend - dachte ich dazumals - nun man wird älter, dazu noch ein bisschen erfahrener und schon ändert die Einstellung und plötzlich steht man zusammen mit Kollege
joerg am Einstieg des Südgrates, welcher so göttlich in den blauen Himmel ragt.
Zu den Seillängen-Details kann ich eigentlich nicht viel dazu schreiben - zu fest war ich mit mir selbst beschäftigt, so konnte ich nicht einmal einer nachfolgenden Seilschaft sagen, ob ich jetzt wenige Meter hinter mir links oder rechts durchgestiegen bin - das Gletschhorn verlangt einiges an Konzentration ab - soviel ist klar.
Ein paar logistische Hilfestellungen seien jedoch erwähnt:
Material:
Ich danke an dieser Stelle
Joerg, welcher einen mustergültigen fehlerfreien Vorstieg hingelegt hat und mich bei meinem Ausrutsch-Manöver in der Schlüsselstelle zum Glück aufgefangen hat. Diese Tour wird im positiven Sinne auf alle Fälle unvergesslich bleiben!
Hei hat das Spass gemacht! Mit diesem Satz muss ich heute einfach den Bericht beginnen - denn obwohl schon wieder 2 Tage seit dem Gipfelgruss vergangen sind, fällt mir noch immer diese Expression als erstes ein - der Spassfaktor war tatsächlich riesen gross!
Das Gletschhorn konnte ich schon mehrere Male betrachten - sei dies anlässlich der Skitouren auf's Chli Bielenhorn und dem gescheiterten Versuch auf den Tiefenstock oder aber während meiner Fels- und Eis-Grundausbildung auf dem Tiefengletscher mit erfolgreich abgeschlossener Galenstock-Besteigung. Auch wenn die Jahreszeiten verschieden waren - etwas war immer gleich bei diesem Berg: Diese ursprüngliche wilde Klima, welches der Berg ausstrahlt - symbolisiert durch die markanten Felszacken, nicht selten steil in die Höhe ragend. Alles andere als einladend - dachte ich dazumals - nun man wird älter, dazu noch ein bisschen erfahrener und schon ändert die Einstellung und plötzlich steht man zusammen mit Kollege

Zu den Seillängen-Details kann ich eigentlich nicht viel dazu schreiben - zu fest war ich mit mir selbst beschäftigt, so konnte ich nicht einmal einer nachfolgenden Seilschaft sagen, ob ich jetzt wenige Meter hinter mir links oder rechts durchgestiegen bin - das Gletschhorn verlangt einiges an Konzentration ab - soviel ist klar.
Ein paar logistische Hilfestellungen seien jedoch erwähnt:
- Wir parkierten oberhalb des Hotel Tiefenbach für Fr. 7.00 pro Tag (zu bezahlen im Hotel Tiefenbach) auf dem Parkplatz Tätsch 2272m. Eigentlich könnte man sich das Parkgeld sparen, indem man bei der Passstrasse parkiert und so dem Wanderweg folgend ebenfalls das Gebiet rund um die Albert-Heim-Hütte erreicht. Wer jedoch lieber Horizontal als Vertikal läuft, der sei mit der Tätsch-Variante besser beraten.
- Den Anseilplatz beim Einstieg zum Südgrat erreicht man am besten wie folgt: Unterhalb der Albert-Heim-Hütte bis zum Ende des markierten Weges folgen, anschliessend auf gut sichtbaren Pfadspuren zum Tiefengletscher. Dort ohne Steigeisen auf der rechten Seite entlang des Gletschers hochsteigen, soweit bis ca. die 3000m-Höhenlinie erreicht ist. Siehe auch Foto - hier geht's entweder ohne Steigeisen über Felsstufen oder dann mit Steigeisen über Firn und später dann losem Schotter hoch. Immer wieder erscheinen gut sichtbare Pfadspuren, welche alle zum gleichen Ort - dem Anseilplatz unterhalb des Südgrates - führen.
- Es empfiehlt sich, mindestens die Steigeisen mitzunehmen - je nach Bedingungen auf dem kleinen Firnfeld unterhalb der Abseilstelle kann auch ein Pickel behilflich sein.
- Der Einstieg für den Südgrat befindet sich rechts der Abseilstelle - markantes Merkmal ist ein kleiner Felsriegel, welcher das Firnfeld rechts abtrennt.
- Die erste Seillänge, welche hinauf auf den Grat führt, hat keine Bohrhaken, jedoch gibt es Möglichkeiten der Zacken- oder Schlingensicherung. Der erste Stand befindet sich aus aufsteigender Sicht gesehen links auf dem Südgrat - von dort kann der Nachsteiger problemlos nachgezogen werden.
- Für die folgenden Seillängen, welche man normalerweise in schweren Bergschuhen begeht (bei Gipfelbuch.ch stand: "nur echt mit Bergschuhen"...) sind genügend Bohrhaken und Stände vorhanden. Für die Schlüsselstellen können vielleicht noch Friends behilflich sein - mein Vorsteiger
joerg durchstieg jedoch die gesamte Route fehlerfrei ohne technische Hilfsmittel. Respekt und Gratulation!
- Meiner Meinung nach gab es nicht nur eine Schlüsselstelle (wie überall erwähnt), sondern etwa gleich 3 davon. Alle waren nach dem selben Schema, sprich, Reibungsklettern ohne markante Unebenheiten oder dann Risskletterei, wo man genauso viel Vertrauen in die Füsse haben muss. An diesen Stellen kam ich nur mit Hilfe vom Griff zum Express (A0) und einmal mit Hilfe einer zusätzlichen Schlinge im Express durch. Misson not successful - ich weiss - aber hey: Spass hat's alleweil gemacht :-)
- Der Gipfel selbst bietet eigentlich nur einer Seilschaft Platz zum Ausruhen - ein bequemer Platz befindet sich jedoch eine Abseillänge unterhalb des Gipfels - vorsicht jedoch von Steinschlag von oben!
- Nach diesem ersten Abseilmanöver vom Gipfel erreicht man gut sichtbare Pfadspuren, welche zusätzlich noch durch blaue Farbpunkte markiert sind. Diesen folgt man solange, bis man den ersten Abseilstand erreicht. Mit 2 Seilen à 50m erreicht man gerade den letzten Stand, ca. 5 Meter oberhalb des Firnfeldes. Auch für die 40m-Seile sind Stände eingebohrt. Wer sich mit zwei 60m-Seilen hinunterlassen kann, der kann die ganze Übung in einem einzigen Abseilmanöver durchziehen.
- Vorsicht auf dem Firnfeld! Man steht direkt auf dem Bergschrund, welcher je nach Bedingungen dazu neigt, einzubrechen. Es empfiehlt sich, hier die Steigeisen anzuziehen und in direkter Falllinie über das Firnfeld abzusteigen. Alternativ kann auch nach links zum anfänglichen Anseilplatz oder Materialdepot hinausgequert werden.
- Da sich aufgrund der Tageserwärmung der Schutt auf dem Tiefengletscher mittlerweile selbstständig gemacht hat, empfiehlt es sich, mit den Steigeisen auf dem Gletscher bis zur Ebene hinunter zu steigen, anstatt links auf dem Schotter, unter welchem gleich das Blankeis liegt und damit die Gefahr besteht, auszurutschen und mühselige Schürfwunden einzufangen.
Material:
- Steigeisen, evtl. Pickel
- 40m Einfachseil, 50m ist komfortabler, 60m wäre perfekt (wegen Abseilstelle am Schluss)
- 6 Express
- 3 grosse Bandschlingen für allfällige Zwischensicherungen
- evtl. Friends (0.75, 1 und 2) für allfällige zusätzliche Zwischensicherungen
- Abseilgerät
- evtl. Kletterschuhe (wenn Vor- und Nachsteiger zu wenig routiniert sind)
Ich danke an dieser Stelle

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