Pizzo Carbonara (1979 m) - Rundwanderung auf das Dach der Madonie


Publiziert von 83_Stefan , 28. November 2022 um 19:11.

Region: Welt » Italien » Sizilien
Tour Datum: 1 Juni 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SP54 Collesano/Petralia Sottana: kostenfreier Parkplatz am Abzweig zum Ostello della Gioventù auf etwa 1550 Metern Höhe.
Kartennummer:OpenTopoMap

Was wie ein italienisches Nudelgericht klingt, ist der höchste Berg der Madonie und außerdem - nach dem Ätna und seinen Trabanten - die höchste Erhebung Siziliens. Die Besteigung des Pizzo Carbonara ist nicht schwierig und lohnt sich insbesondere wegen des Blicks über die wellige Hochfläche, aus der sich der Berg erhebt. Die Madonie ist ein wahres Musterbeispiel für eine Karstlandschaft - diverse Dolinen zeugen von der Schaffenskraft des Wassers, auch wenn auf den ersten Blick alles trocken ist. Für sizilianische Verhältnisse ist der Pizzo Carbonara relativ gut besucht, aber überlaufen ist er definitiv nicht. Am nicht ganz leicht zu findenden Aufstiegsweg wird man sogar meist völlig alleine unterwegs sein und das freut den Individualisten.

Am Abzweig zum Ostello della Gioventù von der Verbindungsstraße Collesano/Petralia Sottana gibt es einen kleinen Parkplatz. Hier beginnt die Rundwanderung zum Pizzo Carbonara. Am Rande der wenig befahrenen Straße wandert man ein kurzes Stück hinunter zur Linkskehre, wo ein nicht beschilderter Steig beginnt. Auf ihm gelangt man durch ein kleines Wäldchen in die freie Südwestflanke des Pizzo Scalonazzo. Auf deutlich erkennbarer Spur quert man die mit Kalkgestein übersäte Flanke in nördlicher Richtung. An einem markanten Steinmann vor einem Baum heißt es aufpassen: Man zweigt scharf nach rechts ab und verlässt den Weg.

Im Zick-Zack geht es auf mitunter undeutlichem Steig nun aufwärts, jeder Steinmann markiert eine Kehre. Einige Ahorn-Bäume werden passiert, dann gelangt man durch die öde Flanke hinauf zu einem deutlicher ausgetretenen Weg. Hier geht man links weiter.

Die nun deutliche Spur leitet in nördlicher Richtung zu einem kleinen Buchenwäldchen, das durchquert wird. Der Steig führt rechter Hand um eine Doline herum, die im Sommer mit Schafen beweidet ist, und gewinnt danach wieder an Höhe. Schließlich wendet er sich scharf nach rechts (Südosten) und erreicht einen markierten Aufstiegsweg.

Ab hier ist die Orientierung unproblematisch: Am hin und wieder markierten Steig gelangt man durch teils von Buchen bestandenes Karstgelände in weitem Rechtsbogen hinauf zum Pizzo Carbonara, den man erst kurz vor dem Ziel als höchste Erhebung wahrnimmt. Ein kleines, im Gipfelsteinmann verankertes Holzschild zerstreut aber jeden Zweifel, dass man sich nun auf dem höchsten nichtvulkanischen Berg ganz Siziliens befindet. Vom Gipfel überblickt man die wellige, mit einzelnen Buchenwäldchen bestandene Karsthochfläche der Madonie, im Norden reicht der Blick bei guter Sicht bis zum Meer.

Der Abstieg erfolgt auf dem kaum zu verfehlenden Hauptweg. Man folgt der mal rot-weiß, mal gelb markierten Route nach Süden hinüber zu einer Zwischenerhebung, die mit einem Holzpfosten gekennzeichnet ist. Dort hält man sich links und gelangt am Steig hinunter an den Rand eines Kessels. Anschließend geht es zunächst durch Wald, später durch offene, karge Graslandschaft abwärts und an einem Schild hält man sich rechts. Mit hübschen Ausblicken zu Monte Mufara und Monte Quacella schlendert man am nun breit ausgetretenen Weg hinunter in eine üppig mit Gras bewachsene Senke und erreicht an deren Rand die Straße.

Um den Rückmarsch auf der Straße noch etwas hinauszuzögern, folgt man ihr nur ein paar Meter nach rechts und verlässt sie am Ende der Leitplanke auf deutlichen Spuren nach links. Man durchquert eine Weide und trifft weiter unten wieder auf die Straße. Auf ihr gelangt man nach rechts wieder hinunter zum Ausgangspunkt, einen Abzweig lässt man zwischenzeitlich rechts liegen.

Schwierigkeiten:
Aufstieg über Südwestflanke: T3 (insbesondere wegen der Orientierung).
Abstieg über Hauptweg: T2 (deutlicher, unschwieriger und markierter Steig).

Fazit:
Eine 4*-Rundwanderung auf einen Gruppenhöchsten, die insbesondere durch die eigenwillige Karstlandschaft überzeugt. Der Pizzo Carbonara ist zwar weit und breit die höchste Erhebung, da er die wellige Karsthochfläche aber nur unwesentlich überragt, ist der Gipfelblick nicht so frei, wie auf manch isolierterem Nachbarn. Das kann man angesichts der spannenden Landschaftseindrücke aber gut verschmerzen.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Madonie, Gruppenhöchste, 4*-Tour, 1900er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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