Gamschopf über Ostflanke - Nordgrat


Publiziert von ossi , 17. August 2022 um 18:48.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:23 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Alpstein 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Alpli - Schrenit - Gamschopf Ostflanke - Gamschopf Nordgrat - Gamschopf - Gamschopf Nordgrat - Lauchwis - Alpli
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Unterwasser Postbus oder Alpli P
Kartennummer:1114/1115

Was für ein Chopf.

Für mich einer DER Gipfel, wie ich mir einen Gipfel vorstelle: Unnachahmlich. Unbeschreiblich. Und weil der Gamschopf unbeschreiblich ist, versuche ich es gar nicht erst.

Laui - Alpli - Trosen - Schrenit und weiter auf dem Wanderweg Richtung Lauchwis. T2. Der Blick fällt auf die stark gegliederte, nicht gerade übersichtliche Ostflanke des Gamschopfs. Ich frage mich, weshalb die bereits auf hikr veröffentlichten Routen durch diese Flanke soweit südlich (im Aufstieg gesehen links) hochführen, wo es doch weiter rechts irgendwie einfacher aussieht. Die Entscheidung fällt bald: ausprobieren.

Die Aufstiegsrichtung möge man aufmerksam in der Bilderreihe studieren, Es handelt sich um typisches Schrofengelände. Im Frühling -zum Zeitpunkt meiner Besteigung- muss ich feststellen, dass die Vegetation noch weit von ihrer Bestform entfernt ist: Das gepresste Gras bietet nicht den besten Halt,  teilweise sind die Grasstüfchen noch zu wenig ausgeprägt für einen guten Tritt. Bei gleichbleibenden Schwierigkeiten (T6-) erreicht man für die angegebene Schwierigkeit dennoch relativ gut den Nordgrat. Im Abstieg wegen des unübersichtlichen Geländes nicht so günstig.

Nun über den schmalen Nordgrat, einmal auf Wildspuren in die Nordflanke ausweichend, unter den Gipfelkopf. Die erste Stufe am Gipfelkopf umgeht man im Aufstieg gesehen links (die Stelle nennt sich wegen der vielen Alpenblumen, die hier im Sommer blühen und die es zu fotografieren gibt, "Carpintero-Biwak"). Anschliessend durch steiles, gut gestuftes Gras auf den Gipfel.

Ich bin heuer der erste Homo Sapiens auf dem Gipfel, auch Homo Sapiensinnen bzw. ganz allgemein Homo Sapiende scheinen den Gipfel noch nicht besucht zu haben. 

Für den Abstieg wähle ich die Route über den Nordgrat bis zur Lauchwis (T6). Dies scheint mir die vernünftigste Wahl zu sein, die Routen durch die Ostflanke sind allesamt im Abstieg nicht leicht zu finden.

Wenig oberhalb Trosen -beim Klettergarten Schrenit- braut sich innerhalb weniger Minuten ein Gewitter zusammen. Während Herr ossi seinen Schritt beschleunigt, macht sich eine Seilschaft entspannt bereit für den Einstieg in eine Kletterroute. Ich denke angesichts der beiden, ich werde wohl langsam zum überängstlichen Langweiler und setze meinen zügigen Abstieg fort. Fünfzehn Minuten später prügeln golfballgrosse Hagelkörner aufs Blechdach eines Stalls ein, in den ich mich retten konnte.

Die Seilschaft hat es übrigens auch geschafft, wenn auch gründlich geduscht.

Tourengänger: ossi
Communities: T6


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»