La gira "Dejo de hacerme un fisicoculturista"

Allein der FCSG-Kleber am Eingang zur Dorfbäckerei ist Grund genug, sich nach Libingen zu begeben. Angesichts der vielen grünen Wiesen und des weissen Kirchturms in der Mitte des Dorfes kann es gar nicht anders sein, als dass eben gerade dieser eine Kleber an eben dieser Eingangstür zu genau dieser Dorfbäckerei klebt.

Strecke: Lichtensteig - Krinau - Underälpli - Libingen - Chrüzegg - Schindelberg - Halden - Libingen - Oberstein - Rachlis - Schlosshöchi - Mosnang - Dietfurt

Angaben: 1600 HM, 37 km, gemäss outdooractive 6 Std. Fahrzeit

Auf der Strasse von Lichtensteig nach Krinau. Ein schmales Asphaltsträsschen führt hoch nach Kapf und schliesslich zum Underälpli, hier startet der erste Single hinunter nach Libingen. Zuerst einfach über den Wanderweg in den Wald hinein, dann hört für eine Passage von etwa 50HM der Spass auf. Es wird steil, wurzlig und sehr schmal. Auch wenn mir eine "On-Sight-Befahrung" nicht gelingt, ich kann die ganze Passage auf den Pedalen meistern (diese Passage S3, S). Einmal hilft ein Bretterzaun, um das Gleichgewicht zu halten. Nun einfacher nach Loh, Pkt.836. Über die Asphaltstrasse nach Libingen. S2.

Wer unten ist, muss hoch. Wenn er denn hoch gelangen will. Oder sie. Über "Chnü" und "Hohl" nach "Oberzrick", bis man auf die Chrüzegg gelangt. Irgendwann geht schieben besser als rollen... Von der Chrüzegg auf fantastischen Singles über den Chümibarren, dem Habrütispitz entlang bis zum Schindelberg. Hier in den Sattel Pkt.1180, wo der nächste Single wartet. Oder lauert. S1/S2.

Die ersten Meter zu Fuss über ein Treppchen absteigen. Ruhe in Frieden, wer das auf dem Sattel versucht. Ehre dem oder der, wer das im Sattel schafft. Nun im Stile einer "Rotpunktbefahrung" nach Halden und wieder zurück nach Libingen. Der Single ist durchwegs steil und recht anspruchsvoll. Sicher nicht geeignet für die erste Biketour. S2+.

Nach einer Rast mit Mittagessen aus eingangs erwähnter Bäckerei mit grünweissem Kleber und hindernisfreier Aussicht auf genau diesen eben erwähnten grünweissen Kleber auf Asphalt bzw. ins Gelände eingelassener Steine hoch via Unterstein zu Punkt 1118 radeln. Am Schluss sehr steil so ganz ohne Motor. Ein Single führt halbwegs die Höhe haltend nach Rachlis. Weiter auf die Schosshöchi. Über einen Single (S1) via Schönengrund nach Mosnang.

Ich befürchte, die Abfahrt ins Thurtal würde langweilig. Weit gefehlt. Kurz über die Strasse nach Aufeld, dann stets den Wanderwegmarkierungen folgend über Chromen nach Dietfurt. Zuerst ist mir Angst und Bange, ich will hier nicht als Bike-Hooligan demaskiert werden, der hemmungslos alles auf zwei Beinen aus dem Weg räumt. Glücklicherweise ist die ganze Strecke als auch als Biketrail markiert, das gibt mir so etwas wie offiziell beglaubigte Durchfahrtserlaubnis. Übrigens eine sehr gelungene Weganlage für Bikeende genauso wie für Wandernde. S0.

Am Bahnhof überlege ich kurz, ob ich mit Bodybuilding anfangen soll. Dabei fällt mir aber eine Frau aus dem TV ein, die gerade wegen des Bodybuildings auf Desserts verzichten muss. Also nein, dann doch lieber was kaufen am Kiosk und in ein paar Jahren mit Bodybuilding beginnen.

Fazit: Lieber Fussballhooligan als Bikehooligan. Ansonsten etwas anstrengende, aber sehr abwechslungsreiche Biketour mit ordentlich fordernden Downhills und Genussstrecken.