Timanfaya 350m - Feuerberge oder Die zweite Explosion


Publiziert von georgb , 9. Mai 2022 um 17:02.

Region: Welt » Spanien » Kanarische Inseln » Lanzarote
Tour Datum: 3 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: E 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m

1730 explodierte die Erde um Timanfaya, aus dem Boden wuchsen ohne Vorwarnung Vulkane und die Lava begrub das Land unter sich. 6 Jahre mit Unterbrechungen dauerte das Ereignis, dort, wo vorher Dörfer und Getreidefelder standen, war plötzlich nur noch tote, schwarze Masse. Eine unvorstellbare Katastrophe, die das Leben auf der Insel grundlegend veränderte. Die Menschen mussten auswandern oder umdenken und neue Einkommensquellen erdenken.
Jahrhunderte später kam es dann zu einer erneuten Explosion, diesmal allerdings mit ertragreichen Folgen für die Bevölkerung. Die Urlauber entdeckten die Insel und mit dem Tourismus explodierten auf Lanzarote die Fremdenverkehrsorte. In Timanfaya, wo einst die Lava strömte, strömen heute die Busse und Mietwagen. Inzwischen ist der Verkehr halbwegs gut organisiert, viele Helfer lotsen die ankommenden Touristen durch den Stau von der Mautstelle zum Parkplatz am Islote de Hilario und dort in die Ausflugsbusse. In denen werden wir auf einem Sträßchen mit kurzen Fotostopps durch die Feuerberge um den Pico de Timanfaya gekarrt.
Nach einer halben Stunde ist die Fahrt vorbei und als Zugabe zaubert man einen Geysir und einen brennenden Dornbusch aus dem Erdboden. Trotz all des klassischen Touristennepps ist der Ausflug lohnend, direkt mittenhinein in das Epizentrum des Ausbruchs kommt man nur so, wir haben es nicht bereut!
Auf der Heimfahrt brauchen wir dann doch etwas Ausgleich und wandern zu Fuß an die Caldera del Cuervo. Er war angeblich der erste Vulkan, der damals ausbrach und man kann direkt ins Kraterinnere hineingehen. Alles andere ist inzwischen verboten, die angelegten Wege darf man nicht verlassen, geschweige denn auf den Gipfel steigen. Trotzdem ist es ein faszinierendes Erlebnis und die Landschaft drumherum sowieso einmalig.
Gleich gegenüber steht mit der Caldera Colorada noch ein Klassiker, der rote Vulkan ist ein echter Hingucker. Allerdings darf man nur außenherum laufen, auch hier muss man auf dem angelegten Weg bleiben, Gipfelgefühle sind verboten. Darunter liegt ein riesiger Klotz, der einst ausgespuckt wurde, eine Bomba volcanica, auch sehenswert. So haben wir unsere touristische Pflicht erfüllt, steigen wieder in den Wagen und düsen zurück nach Playa Blanca. Die Mautstelle zu den Papagayostränden ist inzwischen nicht mehr besetzt und wir finden einen ruhigen, noch nicht explodierten Strand zum Ausklang des Tages.

Tourengänger: georgb


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