Mit Schneeschuhen auf den Rotsandnollen (2700 m)


Publiziert von Uli_CH , 2. März 2022 um 18:36.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:27 Februar 2022
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: Östliche Melchtaler Alpen   CH-NW   CH-OW   Westliche Melchtaler Alpen 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 825 m
Abstieg: 825 m
Strecke:15.6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der A8 Alpnach – Brünig über Kerns ins Melchtal Richtung Melchsee-Frutt. An der Stöckalp grosser Parkplatz. Tageskarte: 5.- (Das Parkhaus ist teurer.) Gondelbahn Stöckalp – Melchsee-Frutt retour: CHF 33.- ohne Halbtax
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch/, 1:20'000 zum Selberdrucken

In den Sportferien hatte es leider wegen erheblicher Lawinengefahr nicht mit einer Schneeschuhtour geklappt. Heute passte es dafür umso besser: Lawinengefahr gesenkt, sonniges Wetter und Sonntag.

Da sich die Gondelbahn schon vor dem offiziellen Betriebsbeginn in Bewegung setzt, starte ich zeitig an der Bergstation. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt. Ich schnalle mir die Schneeschuhe auf den Rucksack und folge dem bestens präparierten Winterwanderweg 540 Richtung Tannalp. Via Panoramalift geht es runter zum Melchsee und dann zwischen den Loipen leicht ansteigend zum Tannensee.

Als ich am nördlichen Rand des Damms ankomme, lege ich meine Schneeschuhe an und verlasse den Winterwanderweg. Ich folge den Ski- und Schneeschuhspuren, die am Hang entlang unterhalb der Abbrüche der Hohmad ansteigen.

Bei Murmoltereneggen wird das Gelände ruppiger und steiler. Das Tagesziel kommt ins Blickfeld. Unterhalb des Barglen Schiben bin ich besonders aufmerksam, da sich hier die Schlüsselstelle bezüglich Lawinengefahr befindet. Kurz darauf führt die Spur zu einem Durchbruch in der (kleinen) Wechte des Grats des Tannenrotisands. Ich folge einer anderen Spur, die unterhalb der Wechte entlangführt und etwas weiter östlich den Grat erreicht.

Jetzt erscheint der Gipfel schon ganz nah. Über ein paar Kuppen geht es auf ein Felsband unterhalb des Gipfels zu, das ich unschwierig quere. Nach knapp 3¼ Stunden erreiche ich den Gipfel, der schon rege besucht ist. Hier oben weht ein kalter Wind. Ich nehme ein paar Bissen meiner Brotzeit und einen Schluck vom Gipfelschnaps. Den Eintrag ins Gipfelbuch spare ich mir, da meine Finger rasch sehr kalt und klamm geworden sind. Als letzter verlasse ich das Gipfelplateau und mache mich auf den Rückweg.

Jetzt allerdings scheint eine Völkerwanderung einzusetzen. Zwischen Tannenrotisand und Murmoltereneggen kommen mir zahlreiche kleinere und grössere Gruppen von Skitourengängern entgegen. Nur ein einziger Gipfelaspirant trägt Schneeschuhe. 

Gemäss Landeskarte führt die Schneeschuhroute über die Tannalp. Ich folge ein paar vereinzelten Spuren, bis ich dann kurz vor dem finalen Abstieg zum Gasthaus wieder auf zahlreiche Schneeschuhspuren treffe. Die Tische im Freien sind schon gut belegt. Ich stelle meinen Rucksack ab, trete durch einen Seiteneingang ein und folge der Schlange, die bei der Selbstbedienung ansteht, bis an ihr Ende. Unversehens stehe ich wieder im Freien. Da ich mir bei dem schönen Wetter Besseres vorstellen kann, als in der Schlange zu stehen, schultere ich wieder meine Schneeschuhe und nehme den Winterwanderweg zurück Richtung Melchsee-Frutt. Wie schwer der Rucksack doch jetzt erscheint. Der Weg steigt nur leicht an, ist aber für mich doch ziemlich beschwerlich.

Nach knapp 2¼ Stunden Abstiegs erreiche ich wieder die Bergstation der Gondelbahn. Da ich zeitig dran bin, gibt es weder bei der Talfahrt noch auf der Heimfahrt einen Stau.

Auch auf dieser Tour war ich sehr zufrieden mit meinen neuen Schneeschuhen. Ich war froh, dass ich so zeitig loszog und den Rest des Sonntags noch zu Hause geniessen konnte. Leider hat die GPS-Aufzeichnung nicht funktioniert, da die KOMPASS-Karten-App bei jedem Start abgeschmiert ist. (Update: Es ist mir gelungen, den GPX-Track aus meiner Mi-Fit-App zu exportieren.)
 
Orientierung: Einfach. Ausgeschilderter und präparierter Winterwanderweg bis Tannalp. Ab Tannenseedamm Ski- und Schneeschuhspuren bis zum Gipfel. Abstieg zur Tannalp: mittel, einzelne Ski- und Schneeschuhspuren Achtung: Der letzte Teil der Route (ab ca. 2400 m) liegt in einem Wildtierschutzgebiet. Schneesport darf nur auf den auf der Landeskarte markierten Routen ausgeübt werden.
 
Lawinengefahr: 2 – mässig, Skitourenguru: 1.02

Ausrüstung: Schneeschuhe, Teleskopstöcke.

Führer: David Coulin, Schneeschuhtouren Zentralschweiz, SAC-Verlag, 4. Auflage 2021, Tour 11
 
Bewertung: Die Tour ist im Führer nur mit WT2 angegeben. Aufgrund der  Erläuterungen der Schwierigkeitsskala habe ich mich den Bewertungen der anderen hikr-Tourengänger angeschlossen und ein WT3 vergeben.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


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