Punta degli Stambecchi (3096m) - Spontaner Spaß an einem langen abwechslungreichen Grat
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Diese Tour ist ein Tag einer Mehrtagestour mit meiner Schwester und ihrem Hund.
Für mich war es das erste mal, das ich in den italienischen Alpen unterwegs war und mich hat fasziniert, das es da scheinbar viele Wege gibt, die verlassen und verfallen sind. Aber dennoch noch begehbar, wenn man sowieso gerne Weglos am Limit unterwegs ist. Gespür für das Gelände und ein bisschen Wegintuition sind aber von großem Vorteil.
Einher mit diesem Fakt geht, das man unterschiedlichste Karten mit unterschiedlichsten eingezeichneten Wegen findet, was manchmal zu Verwirrung führen kann. Auch die Bezeichnungen einzelner Gipfel scheinen nicht immer Konsistent zu sein. Ich werde versuchen die auf hikr eingetragen Bezeichnungen zu nutzen und ggf. die mir vor geläufigen mit zu erwähnen.
Nach mehreren Tagen instabilen Wetters war der Vortag schon extrem schön und wird vielleicht noch Teil eines weiteren Tourenberichts. Auch heute versprach Großteils gut zu werden.
Unser Ziel war das Refugio Berni, da das Refugio Bonetta keine Hunde erlaubt. Vortags sind wir von Cané (bei Temù) aufgestiegen, Auf diesem Wege hatte ich ab dem Bivacco Valzaroten noch einen Abstecher auf den C. Monticello gemacht. Insgesamt ist in diesem Gebiet die Qualität der Online-Wanderkarten mehr schlecht als Recht. OSM hat Wege die Kompass nicht hat, und umgekehrt. Einige Wege sind wohl nicht mehr gewartet, aber Markierungen findet man trotzdem noch. Das versprich reichlich Spannung und Spaß.
So auch an diesem Tag, früh ging es für uns 3 los Richtung Passo di Val Grande. Ein wunderschöner Aufstieg der sich am Anfang durch das Tal ein wenig zieht. Dafür wird er zum Ende Abwechslungsreich (Geröll, ausgesetzt, Schutt, ..alles was das Herz begehrt), mit schönen Ausblicken. Vor allem Richtung Norden ist der Hang relativ Flach und die vielen Wiesen laden zu einem Abenteuer ein. Vielleicht ein anderes mal.
Am Paso de Val Grande haben wir dann eine Pause gemacht. Mein Blick schweifte gen Norden Richtung Cima di Savoretta und Punta Valmalza. Der Grat sah machbar aus, der Aufstieg ein wenig knackig und es sah so, als ob man Wild über die Südflanke zwischen beiden irgendwie herunterkommen könnte.(Siehe dazu auch den GPS Track in diesem Bericht.)
Weiter motiviert wurde ich durch den Fakt das ein Wanderer zu sehen war. Als Helm raus und los ging es für mich. Ein kurzer Abstieg zum Passo di Pietra Rossa und von dort ging es dann weglos los.
Hier noch die kurze Anmerkung, das man z.B. auf Kompass Karten an diesem Pass noch Wege findet die nach Norden und nach Westen Absteigen. Diese waren nach meiner Erinnerung aber nicht mehr vor Ort ausgeschildert. Bei OSM sind diese auch nicht eingezeichnet.
Der Aufstieg zum Cima di Savoretta wurde durch Steinmännlein in der Wegfindung erleichtert. Ein paar mal habe ich die Hände genutzt, aber ansonsten ging es gut hinauf, auch wenn es aus der Ferne erst mal sehr knackig aussah. Insgesamt konservativ eine entspannte T5.
Einmal auf dem Grat ist dieser sehr entspannt und Breit und die Überschreitung zum Punta Valmalza trotz einiger Schneereste angenehm. T2 Gelände und je nach Wegfindung ein paar T3er Stellen.
An diesem angekommen genoss ich kurz die Aussicht und freute mich, das der weitere Gratverlauf nach Norden nach wie vor machbar aussah. Der Grat bog nach Osten ab und auch das sah irgendwie machbar aus, ansonsten konnte ich vor den spannenden Stellen ein paar Möglichkeiten erkennen, über die man über die Südseite ins Tal einen Abstieg wagen könnte. Richtung Nord-Osten auf den Ghiacciaio Savoretta schien ein Abstieg auch möglich, aber unbeobachtet auf einem kleinen Gletscher alleine herum Turnen, schien nicht sehr verlockend. Aber in der Not hätte man zumindest eine Option.
Der Grat Richtung Norden wurde deutlich schmäler und ein zwei Stufen wurden mithilfe der Hände überwunden. Viel T4 Bereich, Stellenweise T5, aber ich fühlte mich nie am Limit. Auf der nächsten kleinen namenlosen Erhöhung fand ich ein kleines Steinmännlein. Ich hielt mich nicht lange auf, sondern machte mich weiter auf dem Grat Richtung Osten auf den hier als Punta degli Stambecchi bezeichneten Gipfel. Im Tal nach Süden Richtung Bivacco Linge konnte ich meine Schwester ausmachen.
Auch dieses Gratstück war insgesamt sehr entspannt, nur ein kurzes Stück, bevor man auf den von Süden kommenden Grat trifft war ein bisschen ausgesetzter und könnte schon fast ein T6 bekommen. Der Rest meist T4 oder einfacher.
Der Aufstieg zum Punta degli Stambecchi war nach der "Schlüsselstelle" nur noch Formsache. Auf den vom Süden kommenden Grat war eine Steinsäule zu sehen. Von 2 Tagen vorher hatte ich noch in Erinnerung das auf der gerade nicht einsehbaren Ostseite an einigen Stellen ein Abstieg möglich sein könnte. Ob man aber auf dem Grat bis zu dieser Säule kommen würde, schien ungewiss.
Daher am Gipfel erst mal Rast und den weiteren Gratverlauf Richtung Osten begutachten.
Mehr oder weniger direkt nach Osten ging eine kleine Rippe los, die aber immer steiler wurde. Das könnte man probieren, aber so Richtig einladend sah es nicht aus. Nach Norden Ging auch was ab. Was einsehbar war, sah so aus, als ob es dann auch noch mal nach Osten weiter geht und deutlich ansprechender wirkte. Als entschied ich mich, diesen Weg als erstes zu probieren. Die ersten Meter waren entspannt und wie erwartet Brach dieser Weg nach Norden dann nach wenigen Metern Steil ab, aber nach Osten ging es ein Stück weiter. Und es tat sich eine Möglichkeit auf, in die Flanke einzusteigen. (Siehe auch die Fotos.) Es war gar nicht so schwer, aber ganz vertrauensvoll sah das viele kleine Geröll in diesem steilen Hang nicht aus. Vorsichtig suchte ich mir einen weg in diesem T6 Gelände.
Insgesamt war die Wegwahl Richtig. Direkt nach Osten Absteigend ist anderen vorbehalten. Ich wäre da nicht weit gekommen.
Ich befand mich nun auf den Namenlosen Pass zwischen Punta degli Stambecchi und dem Savoretta Tonda. Ich fand einen großen Steinhaufen als Markierung. Der weitere Gratverlauf auf den Savoretta Tonda sah einigermaßen machbar aus, nur die Ostseite schien Steil abzufallen bis es dann hinunter auf den Passo di Savoretta ging. Von diesem hätte man weiter Richtung Monte Gavia gehen können, das meiste Gelände sah auch machbar aus. Nur der Gipfelaufbau des Monte Gavias selbst, schien aus der Distanz ein echtes Problem zu werden.
Auch wenn ein Teil von mir noch große Lust verspürte weiter mein Glück zu probieren entschied ich mich hier, für den Abstieg Richtung Süden. Ein wenig Müdigkeit machte sich breit und auch die beginnenden dichter werdenden Wolken, ließen mich an dieser Stelle von weiteren Experimenten absehen.
Und ich wusste, das ich hier in diesem Tal auf einen verfallenen Wanderweg stoßen würde, den meine Schwester und ich vor 3 Tagen aus einem Fehler heraus, begangen sind. Das schönste und schwierigste Feature dieses Weges war eine Steinschlaggefährdete Rinne, von der ich vermutete, das diese der Grund war, warum man den Weg aufgegeben hatte.
Ich Stieg als vom Pass über anfangs groben Block am Hang entlang ab und zielte auf die mir bekannte Stelle um möglichst wenig Höhenmeter abzusteigen. Beim Abstieg über den Block rutschte ich einmal weg und Schrammte mir das Schienbein auf. Auch ein Halbes Jahr später sind diese Kratzer noch zu sehen. Naja, besser die Haut als die Hose kaputt. Insgesamt war dies T4/T5 Gelände. Weiter unten flachte es dann ab und wurde auch ein bissel Grün. Ein paar verblasste Wegspuren die vermutlich Richtung Passo di Savoretta zielten, konnte ich auch erkennen.
Ich näherte mich immer mehr der strickt nach Süden verlaufenden Rippe des Monte Gavias und entschied mich, nicht auf dem mir bekannten Weg, auf den Grat aufzusteigen, sondern ein wenig oberhalb. Das Gelände sah machbar aus und ein Blick auf den Boden verriet, das auch die ein oder andere Gams ähnlich dachte. Es wurde sehr Steil und ausgesetzt, T6, aber insgesamt war es sehr kurz und daher gut machbar.
Am Grat angekommen entschied ich mich, nicht dem verfallenen Weg zu folgen, sondern dem Wiesenhang Richtung Monte Gavia ein wenig aufzusteigen. Denn in der weiter östlich gelegenen Rippe war etwas zu sehen, was ich mir genauer anschauen wollte. Auch liebäugelte ich kurz damit, den Monte Gavia doch noch anzugehen, aber weiter oben sah mir das Gelände dann zu schwierig aus.
Also ging es einigermaßen auf Höhe bleibend weiter auf die die Kante der Rippe zu. Gemütlicher Wiesenspaziergang, T2. Meine Augen hatten mich nicht getäuscht, ich konnte während des näher kommes eine Treppe erkennen. Wie viele Wege in diesem Gebiet, stammt wohl auch dieser noch aus Weltkriegszeiten.
Der Einstieg zu der Treppe wurde ein bisschen Steiler und Kieseliger vom Untergrund, aber alles in allem machbar. Auch hier fanden sich wieder Gamsspuren als stieg ich da kurz auf. T4. Der verfallene Wanderweg wäre ein Stück weiter Talwärts um diese Geländestufe herum gegangen.
Oben angekommen, Pause gemacht und mit meiner Schwester telefoniert. Sie war noch unten am Lago Negro und hatte vor am Rifugio Bonetta eine Pause einzulegen. Für mich war die Entscheidung daher nicht schwer, mir trotz der aufziehenden Wolken, doch noch den Normalweg Richtung Monte Gavia anzuschauen. Bis zum Vorgipfel ist der Weg gut markiert und gut zu gehen. Das letzte Stück wird ein wenig kraxliger, alles in allem T3-T4. Aber dem Vorgipfel zeigten dann Rote Punkte den weiteren Weg Richtung Gipfel an. Mir war das Wetter zu instabil und die Aussicht auf Kraxeleien im II Grad am Ende eines langen Tages dann doch zu müßig um den Aufstieg zu wagen. Auch wenn ich heute noch ein wenig über diese Entscheidung ärgere, da man von kurz unterhalb des Gipfel bestimmt direkt Richtung Rufgio Berni, unser Ziel für heute, hätte Absteigen können. Naja, muss ich wohl noch mal wieder kommen, Aufgrund des schlechten Wetters, sind einige schöne Ziele, die wir uns gesetzt hatten, unbestiegen geblieben, aber zumindest der Pizzo Tresero, unser beider gemeinsamer höchster Gipfel (bisher?) war Tage zuvor geschafft.
Der Abstieg erfolgte für mich auf den Normalweg, nur kurz oberhalb vom Bonette entschied ich mich dann, direkt über die Wiese Richtung Berni zu gehen. Ein auf vielen Karten eingezeichneter Weg ist nur im ersten Teil zu sehen, aber besser als die Straße war es allemal.
Insgesamt eine wunderschöne Etappe auf einer Mehrtagestour. Viele spontane Entscheidungen für weglose Sachen ohne jegliche Vorbereitung und auf Sicht.
Für mich war es das erste mal, das ich in den italienischen Alpen unterwegs war und mich hat fasziniert, das es da scheinbar viele Wege gibt, die verlassen und verfallen sind. Aber dennoch noch begehbar, wenn man sowieso gerne Weglos am Limit unterwegs ist. Gespür für das Gelände und ein bisschen Wegintuition sind aber von großem Vorteil.
Einher mit diesem Fakt geht, das man unterschiedlichste Karten mit unterschiedlichsten eingezeichneten Wegen findet, was manchmal zu Verwirrung führen kann. Auch die Bezeichnungen einzelner Gipfel scheinen nicht immer Konsistent zu sein. Ich werde versuchen die auf hikr eingetragen Bezeichnungen zu nutzen und ggf. die mir vor geläufigen mit zu erwähnen.
Nach mehreren Tagen instabilen Wetters war der Vortag schon extrem schön und wird vielleicht noch Teil eines weiteren Tourenberichts. Auch heute versprach Großteils gut zu werden.
Unser Ziel war das Refugio Berni, da das Refugio Bonetta keine Hunde erlaubt. Vortags sind wir von Cané (bei Temù) aufgestiegen, Auf diesem Wege hatte ich ab dem Bivacco Valzaroten noch einen Abstecher auf den C. Monticello gemacht. Insgesamt ist in diesem Gebiet die Qualität der Online-Wanderkarten mehr schlecht als Recht. OSM hat Wege die Kompass nicht hat, und umgekehrt. Einige Wege sind wohl nicht mehr gewartet, aber Markierungen findet man trotzdem noch. Das versprich reichlich Spannung und Spaß.
So auch an diesem Tag, früh ging es für uns 3 los Richtung Passo di Val Grande. Ein wunderschöner Aufstieg der sich am Anfang durch das Tal ein wenig zieht. Dafür wird er zum Ende Abwechslungsreich (Geröll, ausgesetzt, Schutt, ..alles was das Herz begehrt), mit schönen Ausblicken. Vor allem Richtung Norden ist der Hang relativ Flach und die vielen Wiesen laden zu einem Abenteuer ein. Vielleicht ein anderes mal.
Am Paso de Val Grande haben wir dann eine Pause gemacht. Mein Blick schweifte gen Norden Richtung Cima di Savoretta und Punta Valmalza. Der Grat sah machbar aus, der Aufstieg ein wenig knackig und es sah so, als ob man Wild über die Südflanke zwischen beiden irgendwie herunterkommen könnte.(Siehe dazu auch den GPS Track in diesem Bericht.)
Weiter motiviert wurde ich durch den Fakt das ein Wanderer zu sehen war. Als Helm raus und los ging es für mich. Ein kurzer Abstieg zum Passo di Pietra Rossa und von dort ging es dann weglos los.
Hier noch die kurze Anmerkung, das man z.B. auf Kompass Karten an diesem Pass noch Wege findet die nach Norden und nach Westen Absteigen. Diese waren nach meiner Erinnerung aber nicht mehr vor Ort ausgeschildert. Bei OSM sind diese auch nicht eingezeichnet.
Der Aufstieg zum Cima di Savoretta wurde durch Steinmännlein in der Wegfindung erleichtert. Ein paar mal habe ich die Hände genutzt, aber ansonsten ging es gut hinauf, auch wenn es aus der Ferne erst mal sehr knackig aussah. Insgesamt konservativ eine entspannte T5.
Einmal auf dem Grat ist dieser sehr entspannt und Breit und die Überschreitung zum Punta Valmalza trotz einiger Schneereste angenehm. T2 Gelände und je nach Wegfindung ein paar T3er Stellen.
An diesem angekommen genoss ich kurz die Aussicht und freute mich, das der weitere Gratverlauf nach Norden nach wie vor machbar aussah. Der Grat bog nach Osten ab und auch das sah irgendwie machbar aus, ansonsten konnte ich vor den spannenden Stellen ein paar Möglichkeiten erkennen, über die man über die Südseite ins Tal einen Abstieg wagen könnte. Richtung Nord-Osten auf den Ghiacciaio Savoretta schien ein Abstieg auch möglich, aber unbeobachtet auf einem kleinen Gletscher alleine herum Turnen, schien nicht sehr verlockend. Aber in der Not hätte man zumindest eine Option.
Der Grat Richtung Norden wurde deutlich schmäler und ein zwei Stufen wurden mithilfe der Hände überwunden. Viel T4 Bereich, Stellenweise T5, aber ich fühlte mich nie am Limit. Auf der nächsten kleinen namenlosen Erhöhung fand ich ein kleines Steinmännlein. Ich hielt mich nicht lange auf, sondern machte mich weiter auf dem Grat Richtung Osten auf den hier als Punta degli Stambecchi bezeichneten Gipfel. Im Tal nach Süden Richtung Bivacco Linge konnte ich meine Schwester ausmachen.
Auch dieses Gratstück war insgesamt sehr entspannt, nur ein kurzes Stück, bevor man auf den von Süden kommenden Grat trifft war ein bisschen ausgesetzter und könnte schon fast ein T6 bekommen. Der Rest meist T4 oder einfacher.
Der Aufstieg zum Punta degli Stambecchi war nach der "Schlüsselstelle" nur noch Formsache. Auf den vom Süden kommenden Grat war eine Steinsäule zu sehen. Von 2 Tagen vorher hatte ich noch in Erinnerung das auf der gerade nicht einsehbaren Ostseite an einigen Stellen ein Abstieg möglich sein könnte. Ob man aber auf dem Grat bis zu dieser Säule kommen würde, schien ungewiss.
Daher am Gipfel erst mal Rast und den weiteren Gratverlauf Richtung Osten begutachten.
Mehr oder weniger direkt nach Osten ging eine kleine Rippe los, die aber immer steiler wurde. Das könnte man probieren, aber so Richtig einladend sah es nicht aus. Nach Norden Ging auch was ab. Was einsehbar war, sah so aus, als ob es dann auch noch mal nach Osten weiter geht und deutlich ansprechender wirkte. Als entschied ich mich, diesen Weg als erstes zu probieren. Die ersten Meter waren entspannt und wie erwartet Brach dieser Weg nach Norden dann nach wenigen Metern Steil ab, aber nach Osten ging es ein Stück weiter. Und es tat sich eine Möglichkeit auf, in die Flanke einzusteigen. (Siehe auch die Fotos.) Es war gar nicht so schwer, aber ganz vertrauensvoll sah das viele kleine Geröll in diesem steilen Hang nicht aus. Vorsichtig suchte ich mir einen weg in diesem T6 Gelände.
Insgesamt war die Wegwahl Richtig. Direkt nach Osten Absteigend ist anderen vorbehalten. Ich wäre da nicht weit gekommen.
Ich befand mich nun auf den Namenlosen Pass zwischen Punta degli Stambecchi und dem Savoretta Tonda. Ich fand einen großen Steinhaufen als Markierung. Der weitere Gratverlauf auf den Savoretta Tonda sah einigermaßen machbar aus, nur die Ostseite schien Steil abzufallen bis es dann hinunter auf den Passo di Savoretta ging. Von diesem hätte man weiter Richtung Monte Gavia gehen können, das meiste Gelände sah auch machbar aus. Nur der Gipfelaufbau des Monte Gavias selbst, schien aus der Distanz ein echtes Problem zu werden.
Auch wenn ein Teil von mir noch große Lust verspürte weiter mein Glück zu probieren entschied ich mich hier, für den Abstieg Richtung Süden. Ein wenig Müdigkeit machte sich breit und auch die beginnenden dichter werdenden Wolken, ließen mich an dieser Stelle von weiteren Experimenten absehen.
Und ich wusste, das ich hier in diesem Tal auf einen verfallenen Wanderweg stoßen würde, den meine Schwester und ich vor 3 Tagen aus einem Fehler heraus, begangen sind. Das schönste und schwierigste Feature dieses Weges war eine Steinschlaggefährdete Rinne, von der ich vermutete, das diese der Grund war, warum man den Weg aufgegeben hatte.
Ich Stieg als vom Pass über anfangs groben Block am Hang entlang ab und zielte auf die mir bekannte Stelle um möglichst wenig Höhenmeter abzusteigen. Beim Abstieg über den Block rutschte ich einmal weg und Schrammte mir das Schienbein auf. Auch ein Halbes Jahr später sind diese Kratzer noch zu sehen. Naja, besser die Haut als die Hose kaputt. Insgesamt war dies T4/T5 Gelände. Weiter unten flachte es dann ab und wurde auch ein bissel Grün. Ein paar verblasste Wegspuren die vermutlich Richtung Passo di Savoretta zielten, konnte ich auch erkennen.
Ich näherte mich immer mehr der strickt nach Süden verlaufenden Rippe des Monte Gavias und entschied mich, nicht auf dem mir bekannten Weg, auf den Grat aufzusteigen, sondern ein wenig oberhalb. Das Gelände sah machbar aus und ein Blick auf den Boden verriet, das auch die ein oder andere Gams ähnlich dachte. Es wurde sehr Steil und ausgesetzt, T6, aber insgesamt war es sehr kurz und daher gut machbar.
Am Grat angekommen entschied ich mich, nicht dem verfallenen Weg zu folgen, sondern dem Wiesenhang Richtung Monte Gavia ein wenig aufzusteigen. Denn in der weiter östlich gelegenen Rippe war etwas zu sehen, was ich mir genauer anschauen wollte. Auch liebäugelte ich kurz damit, den Monte Gavia doch noch anzugehen, aber weiter oben sah mir das Gelände dann zu schwierig aus.
Also ging es einigermaßen auf Höhe bleibend weiter auf die die Kante der Rippe zu. Gemütlicher Wiesenspaziergang, T2. Meine Augen hatten mich nicht getäuscht, ich konnte während des näher kommes eine Treppe erkennen. Wie viele Wege in diesem Gebiet, stammt wohl auch dieser noch aus Weltkriegszeiten.
Der Einstieg zu der Treppe wurde ein bisschen Steiler und Kieseliger vom Untergrund, aber alles in allem machbar. Auch hier fanden sich wieder Gamsspuren als stieg ich da kurz auf. T4. Der verfallene Wanderweg wäre ein Stück weiter Talwärts um diese Geländestufe herum gegangen.
Oben angekommen, Pause gemacht und mit meiner Schwester telefoniert. Sie war noch unten am Lago Negro und hatte vor am Rifugio Bonetta eine Pause einzulegen. Für mich war die Entscheidung daher nicht schwer, mir trotz der aufziehenden Wolken, doch noch den Normalweg Richtung Monte Gavia anzuschauen. Bis zum Vorgipfel ist der Weg gut markiert und gut zu gehen. Das letzte Stück wird ein wenig kraxliger, alles in allem T3-T4. Aber dem Vorgipfel zeigten dann Rote Punkte den weiteren Weg Richtung Gipfel an. Mir war das Wetter zu instabil und die Aussicht auf Kraxeleien im II Grad am Ende eines langen Tages dann doch zu müßig um den Aufstieg zu wagen. Auch wenn ich heute noch ein wenig über diese Entscheidung ärgere, da man von kurz unterhalb des Gipfel bestimmt direkt Richtung Rufgio Berni, unser Ziel für heute, hätte Absteigen können. Naja, muss ich wohl noch mal wieder kommen, Aufgrund des schlechten Wetters, sind einige schöne Ziele, die wir uns gesetzt hatten, unbestiegen geblieben, aber zumindest der Pizzo Tresero, unser beider gemeinsamer höchster Gipfel (bisher?) war Tage zuvor geschafft.
Der Abstieg erfolgte für mich auf den Normalweg, nur kurz oberhalb vom Bonette entschied ich mich dann, direkt über die Wiese Richtung Berni zu gehen. Ein auf vielen Karten eingezeichneter Weg ist nur im ersten Teil zu sehen, aber besser als die Straße war es allemal.
Insgesamt eine wunderschöne Etappe auf einer Mehrtagestour. Viele spontane Entscheidungen für weglose Sachen ohne jegliche Vorbereitung und auf Sicht.
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