Muttjöchle 2074 m

Es ist schon fast zwei Jahre her, dass wir auf Schneeschuhen unterwegs waren. Damals war das die Vorbereitung auf den Kilimanjaro und Corona war kaum ein ernstzunehmendes Gerücht. Dieses Mal fuhren wir mit Impfnachweis und FFP2-Maske mit der Bergbahn hinauf, schon fast froh, dass sich zu dieser Fahrt nur insgesamt 6 Passagiere eingefunden hatten.

Genau oberhalb der Bergstation beginnt die markierte Schneeschuhspur (und Winterwanderweg) zum Muttjöchle. Mit dieser geht es zunächst recht steil in den Wald hinauf und man entgeht so einem Folgen der Skipiste. Bald flacht der Weg etwas ab und führt immer weiter dem Hang entlang nach rechts, bis man die Skipiste überquert. Dahinter enden die pink farbenen Markierungen und man ist daran gehalten den rot-weißen Markierungen zu folgen. Das war heute aber kein Problem, da eine gute Spur vorgegeben war.
In der Folge steigt der Weg nun etwas stärker an, bis man auf einen Rücken kommt, wo sich auch der Wald spürbar lichtet. Hier gab es zwei Spuren, wobei die rechte wohl die bequemere gewesen wäre (wir nahmen diese aber erst im Abstieg). Am Scheidboden bildet der Rücken einen kaum wahrnehmbaren Sattel. Hier gibt es einen großen, rötlichen Wegweiser, der einen nach rechts führen will, was aber wohl alle unsere Vorgänger ignoriert hatten. So stieg wir auch etwas links haltend den Rücken hinauf, mussten weiter oben nach rechts queren, was aber mit der vorhandenen Spur kein großes Problem darstellte, auch wenn wir diese aufgrund der widrigen Sichtverhältnisse nicht immer 100% gefunden haben. Zum Schluss über niedrige Wellen bis ganz nach rechts zum Gipfelkreuz. WT2 (bis zum Scheidboden eher WT1), 2 h 15 min

Die Bedingungen waren nicht so toll. Es schneite oft leicht und die Sicht war selten gut. Auf unserer Route waren aber nur zwei andere Wanderer (ohne Schneeschuhe) unterwegs, die etwas Mühe gehabt haben müssen, da der Schnee trotz fester Oberfläche oft ein Einbrechen in weichere Lagen provozierte, was auch mit den Schneeschuhen passieren konnte, wenn man die fest getretene Spur verfehlte. Mit den Schneeschuhen war es aber letztlich sicher angenehmer.

Im Abstieg folgten wir dann bis zum Scheidboden einer Linie in der Nähe der markierten Route, was uns für ein paar Minuten durch wunderbaren unverspurten Schnee führte. Hier kam so richtig Schneeschuhfeeling auf. Was im Abstieg toll war, wäre aber im Aufstieg wahrscheinlich recht kräftezehrend gewesen, obwohl das die sicherere Variante ist (was das Gelände anbelangt).

Nach 1 h 45 min Abstieg kehrten wir noch in der Knappastoba ein. Der nette Wirt fand ein Plätzchen für uns. Die Stube hat ein uriges Ambiente, die Leute waren freundlich, es hat gut geschmeckt und nach dem Essen gab es noch einen Plätzchenteller gratis. Ich kann die Einkehr hier nur empfehlen.

Es war unsere erste Schneeschuhtour nach zwei Jahren und insofern in Länge und Anspruch als Einstiegstour absolut empfehlenswert. Ich vermag aber nicht zu verhehlen, dass diese Tour für den Anfang auch nicht hätte viel länger oder schwieriger sein dürfen.

Übrigens:
Wenn man sich die Bergbahn sparen möchte, dann kann man auch nach Innerberg fahren. Vor dem Gasthof Mühle gibt es Parkplätze links und auf der Fahrbahn. Von dort sind es gut 50 Minuten im Aufstieg bis zum Beginn der oben beschriebenen Tour. Im Abstieg sind es kaum 40 Minuten, also zusammen ist es 1,5 Stunden länger.