Vysoká a hrad Perštejn (Hohenstein und Burg Pürstein)


Publiziert von lainari , 23. Oktober 2021 um 12:48.

Region: Welt » Tschechien » Krušné hory
Tour Datum:20 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 760 m
Abstieg: 760 m
Strecke:16 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der ČD bis Perštejn
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 4 Krušné hory Karlovarsko

Erkundungen am Erzgebirgshang II
 
Ein Wetterwechsel ist angekündigt. Kurzentschlossen starte ich zu einer neuerlichen Erkundungstour und fahre nach Perštejn (Pürstein). Der Ort, auch „Meran des Erzgebirges“ genannt, befindet sich linksseitig des Flusses Ohře (Eger) in leichter Hanglage. Im unteren Teil des Ortes liegt ein kleiner Parkplatz, der wochentags nur spärlich besetzt ist. Zu Fuß gestartet, laufe ich ein Stück den Ort hinauf. Ab einem Wegweiser folge ich einer grünen Wanderwegmarkierung aufwärts an den Siedlungsrand. Im Wald wechselt der Wanderweg, teilweise nur als Pfad ausgeprägt, mehrfach die Richtung und ist offenbar wenig begangen. Trotz guter Markierung achte ich darauf, dass ich den „Faden“ nicht verliere. Nach erklimmen eines bewaldeten Höhenrückens geht es etwas flacher dahin. Später wird am Rande von Offenland der Ort Ondřejov (Endersgrün) gestreift. Dahinter folgt prächtiges erzgebirgstypisches Wiesenland mit Gehölzstreifen. Der Herbst als „Landschaftsmaler“ hat verschwenderisch Farben verteilt, die von der tiefstehenden Sonne spektakulär beleuchtet werden. Über allem weht noch einmal ein lauer Herbstwind. Später verliere ich etwas an Höhe und komme nach Vykmanov (Weigensdorf). Zur Besichtigung eines Steinbruchsees verlasse ich den Wanderweg und gehe auf einer anderen Route aus dem Ort heraus. Kurz darauf treffe ich wieder auf den grün markierten Wanderweg. In einem Wiesentälchen steigt es nochmals stärker an. Aussichtsreich setze ich mich auf einen besonnten Flurabsatz und mache Frühstücksrast. Gestärkt komme ich danach zum höchsten Punkt der Tour zur Lovecká chata Vykmanov (hist.: Forst- und Hegerhaus Weigensdorf).
 
Nun wandere ich leicht fallend auf einem asphaltierten Forstweg entlang. Nach den Strapazen des Aufstieges bin ich über diese Abwechslung gar nicht böse. Später laufe ich am Rande eines schmalen verkehrsarmen Sträßchens wieder bergwärts und treffe in Mýtinka (Rödling) ein. Der Ortsname könnte nach meiner Auffassung auf die einst östlich und westlich des Ortes erfolgte Gewinnung von Roteisenerz hindeuten. Dabei ist eine sprachliche Abwandlung von Rötel über Rötling zu Rödling möglich. An einem Wegweiser biege ich auf einen gelb markierten Wanderweg ein und komme in den Wald. Links des Weges sehe ich später eine Anhöhe. An ihrem Fuße haben Mineraliensucher Schürfmulden angelegt. Auf die Schnelle kann ich in ihrem Haldenmaterial Hämatit, Limonit, Quarz, Amethyst und Karneol ausmachen. Nach einer Weile Rundumschau komme ich schließlich zum Gipfel der von historischen Schürfen geprägten Vysoká (Hohenstein). Ausblick gibt es auf Grund der Bewaldung keinen. Danach kehre ich zum Weg zurück und verlasse wenig später den Wald. Auf einer besonnten Wiesenfläche mit Blick über das Egertal lasse ich mich zur Mittagsrast nieder. Abgestiegen, passiere ich im Anschluss den Ort Rájov u Perštejna (Reihen). Auf dem Zufahrtssträßchen laufe ich nach Perštejn hinunter. Der beabsichtigte Wechsel auf den linken Höhenrücken hinauf zum blauen Wanderweg kommt mangels Pfadansatz nicht zu Stande. So setze ich aus dem Ort heraus an, und komme nach steilem Anstieg hinauf zur Ruine der hrad Perštejn (Burg Pürstein). Sowohl der Entstehungszeitraum als auch der Gründer der recht großen Burganlage sind unbekannt. Es wird eine Erbauung Mitte des 13. Jh. angenommen. Einige Historiker sehen einen Zusammenhang zu Boreš z Rýzmburk, da die Burg zeitweise auch Borschenstein genannt wurde. Andere gebräuchliche Namen waren Pirschenstein oder Pürstein. Hier wird eine sprachliche Verschleifung von „Pirsch“ als Jagdausdruck als wahrscheinlich angesehen. 1344 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Besitz der Familie Šumburk (von Schönburg). 1537 wurde die Burg in einer Urkunde schließlich als Ruine beschrieben. Nach einer Besichtigung steige ich wieder in den Ort Perštejn hinunter und beende dort meine heutige Wanderung. Wenig später wird die Sonne von hereinziehenden Schleierwolken verdeckt, so dass ich das Zeitfenster optimal ausgenutzt habe.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 30 min.
Die Strecke ist fast durchgängig markiert und überwiegend mit T1 zu bewerten.
Der absolvierte Zugang zur hrad Perštejn sowie kurze Pfadabschnitte sind abweichend T2.

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden


Geodaten
 54551.gpx Manuell gezeichnete Wegstrecke

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»