Šumná/Šumburk (Schönburg)


Publiziert von lainari , 5. Juli 2016 um 20:50.

Region: Welt » Tschechien » Doupovské hory
Tour Datum: 3 Juli 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 340 m
Abstieg: 340 m
Strecke:11 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Ausfahrt Klášterecká Jeseň oder Zug der ČD bis Perštejn
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 4 Krušné hory Karlovarsko

Ein halber Sommertag im Egertal
 
Nach dem nervenaufreibenden Fußballkrimi muss heute ein Ausgleich eingelegt werden. Ein gewohnt zeitiger Start scheidet schon einmal aus und auch die tatsächlichen Wetteraussichten machen keinen Mut für eine vollwertige Ganztageswanderung.
 
So entschließe ich mich zu einer Erkundungstour im Tal der Ohře (Eger) am Rande der Doupovské hory (Duppauer Gebirge) in Tschechien. Guter Dinge erreiche ich die Ausfahrt Klášterecká Jeseň (Brücke über die E442/13) und parke an einem Feldweg. Zunächst laufe ich zum Warmmachen am Straßenrand mit einigen schönen talwärtigen Ausblicken in den Ort Klášterecká Jeseň (Gesseln) hinauf. Die meisten der Wohngrundstücke sind hier um einen Rundling herum angeordnet. Ein befestigter Feldweg führt vom Dorfplatz aus durch eine abwechslungsreiche Landschaft talwärts. Die umliegenden Weiden sind mit unterschiedlichsten, kuriosen Warn-/Betretungsverbotsschildern geschmückt. Nach Querung der Fernstraße treffe ich im Ort Černýš (Tschirnitz) ein. Nun folge ich einer roten Wanderwegmarkierung nach Lužný (Aubach). Da hier die weit und breit einzige Möglichkeit zur Überquerung der Ohře besteht, wechsele ich kurz hinüber, um das Gelände/die ÖV-Fahrtmöglichkeiten für eine spätere Talwanderung aufzuklären. Auf dem Gemeindegebiet von Okounov (Okenau) befindet sich der Bahnhof Perštejn (Pürstein). Der zugehörige Ort, auch „Meran des Erzgebirges“ genannt, befindet sich linksseitig des Flusses oberhalb von Lužný in leichter Hanglage. Nach einer kurzen Pause biege ich jedoch flussabwärts und bleibe möglichst ufernah. Dabei passiere ich ein altes Fabrikareal (Mühle?) mit einer Wasserkraftanlage. In Černýš folgt ein Aufstieg am Talhang. Der Weg führt vorbei an Wochenendgrundstücken und erreicht später den Wald. Im Wald wechsele ich auf eine gelbe Markierung und der Burgberg wird in einem ansteigenden Dreiviertelkreis umlaufen. Über die Nordwestseite erfolgt der Zugang zur Šumná/Šumburk (Schönburg).
 
Die Gründung der (Neu-)Schönburg wird praktischerweise den Herren von Schönburg zugeschrieben. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt von 1435. Später wechselte der Besitz über die sächsischen Ritter Vitzthum erneut an die Herren von Schönburg zurück. Ende des 16. Jh. brannte das Bauwerk (wohl ohne Feindeinwirkung) aus und wurde dem Verfall preisgegeben. Schon damals hieß es wohl treffend: Messer, Gabel, Schere, Licht sind für kleine Ritter nicht!
Ich besichtige die noch recht umfangreichen Reste der Anlage und entscheide mich wegen zunehmender Bewölkung und frischem Wind auf eine Gipfelrast zu verzichten. Abgestiegen, besuche ich die Ruinen des großen vierseitigen Meierhofes am Burgfuß. Im Tschechischen wird der Platz bisweilen tvrz Šumná/Šumburk genannt, was auch mit (befestigtem) Vorwerk gedeutet werden kann. Verschiedentlich wird die Anlage als Vorburg oder Wirtschaftsburg der Šumburk bezeichnet. Die im Laufe ihres Daseins barock umgestaltete Anlage ist seit 1945 ungenutzt und verfällt. Vorbei an einer relativ neu angelegten Apfelplantage komme ich schließlich zur Brücke über die E442/13 zurück.
 
Auf der Rückfahrt halte ich mich direkt bergwärts und komme über eine schmale aber in gutem Zustand befindliche Fahrstraße hinauf ins Erzgebirge. Direkt neben der Straße bei Kammené (Steingrün) befindet sich kurz vor Erreichen des Kammes die Měděnecké Sfingy (Kupferberger Sphinx), eine schöne natürliche Felsformation aus Augengneis. Der Himmel verfinstert sich zusehends und unterwegs gehen einige Regenschauer nieder. So bin ich mit der Nutzung des halben Sommertages recht zufrieden.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 3 h.
Die Strecke ist mit überwiegend mit T1 zu bewerten.
Der absolvierte Zugang zur Šumná/Šumburk hat einen kurzen T2-Abschnitt.

Tourengänger: lainari


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»