Bahnwanderweg von O’thal nach Cranzahl


Publiziert von lainari , 8. Juli 2023 um 22:30.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Erzgebirge
Tour Datum: 7 Juli 2023
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 215 m
Abstieg: 465 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto bis Loučná
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SDG Fichtelbergbahn bis Kurort Oberwiesenthal
Kartennummer:1:33.000, SK Nr. 60 Zentrales Erzgebirge

Eine entspannte, lohnenswerte Sommertour
 
Ein ausgesprochen heißes Wochenende wird erwartet. Deshalb beschließe ich, bereits am Freitag eine gechillte Tour zu unternehmen. Die gewohnt zeitige Anreise bringt mich in angenehmer Morgenkühle zum Startpunkt nach Loučná pod Klínovcem (Böhmisch Wiesenthal). Das mag für die gewählte Tour etwas komisch anmuten, ist aber aus meiner Richtung am schnellsten erreichbar. Aus anderen Richtungen ist Oberwiesenthal vermutlich die bessere Wahl. Ich parke neben dem Wanderübergang nach Deutschland. Zu Fuß gestartet, ignoriere ich diesen aber und halte mich durch den örtlichen Park in talwärtige Richtung. Dort treffe ich wie beabsichtigt auf den „Erlebnispfad Bimmelbahn“. Dieser begleitet die 1897 eröffnete, 17,3 km lange Schmalspurbahn Cranzahl - Oberwiesenthal (sächs.: CW-Linie) auf der ganzen Länge. Dabei wird er mal mehr und mal weniger bahnnah geführt. Das „Eisenbahnerlebnis“ hält sich beim derzeitigen Einzugbetrieb mit vier täglichen Zugpaaren dann doch etwas in Grenzen. Der Wanderweg ist durchgehend perfekt markiert.
 
Als erstes komme ich nun nach Unterwiesenthal. Dahinter steigt der Wanderweg aussichtsreich an der Talflanke hinauf. Vor der nächsten Station nehme ich einen unmarkierten Abstieg der direkter nach Hammerunterwiesenthal hinein führt. Hinter dem Ort steigt der Wanderweg wieder an der Talflanke hinauf. In der Siedlung Bärenlohe mache ich einen Abstecher zum einstigen Königlich Sächsischen Kalkwerk Hammerunterwiesenthal. Eigentlich gehörten früher alle unedlen Bodenschätze den Flurbesitzern. Da Kalk aber für Bau- und Hüttenwesen sowie für die Landwirtschaft ein äußerst wichtiger Bestandteil war, wurden alle ertragreichen Vorkommen vom Sächsischen Staatsfiskus verwaltet. Dieses Quasi-Monopol war eine frühe Form der Wirtschaftsförderung. Zurück auf dem Wanderweg erreiche ich dann den im Wald liegenden Bahnhof Niederschlag. Dieser hatte nach dem II. Weltkrieg große Bedeutung für den Arbeiterverkehr zu den nahen Uranerzgruben der SDAG Wismut. Durch den Wald geht es weiter bis nach Kretscham-Rothensehma. Hinter der Ortslage bekommt der Wanderweg Pfadcharakter und führt zum Haltepunkt Vierenstraße. Hier befand sich früher eine zentrale Holzverladestelle.
 
Im Verlauf bekommt der Weg urbanen Charakter und führt durch den langgezogenen Ort Neudorf. Der nächste Abschnitt des Weges wird in wechselnder Lage meist aussichtsreich an der Talflanke geführt. Schließlich wird der Haltepunkt Unterneudorf passiert. Dahinter überwindet der Wanderweg einen Höhenrücken und führt nach Cranzahl hinein. Nach einer ersten Besichtigungsrunde am Bahnhof begebe ich mich ins „Bistro Volldampf“ im Empfangsgebäude. Hier gibt es eine breite Auswahl an einfachen Speisen zu moderaten Preisen bei freundlicher und schneller Bedienung. Ich nutze den Freisitz mit Bahnblick zur Akklimatisierung. Dann erwerbe ich meine Fahrkarte und gehe zum Zug. Dort entere ich einen der beiden offenen Aussichtswagen. Der Zug kommt gefühlt ewig nicht zur Abfahrt, ein normalspuriger Anschlusszug von DB-Erzgebirgsbahn ist offenbar unterwegs verschollen. Dann geht es los und die Fuhre dampft beharrlich bergwärts. Nach schöner Fahrt wird der Kurort Oberwiesenthal erreicht. Zu Fuß laufe ich zurück nach Loučná pod Klínovcem und trete die Heimreise mit dem Auto an.
 
Die absolvierte Route ist als T1 zu bewerten. Kurze Wegstücke sind abweichend T2 (vernachlässigbar). Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h.
Die Zugfahrt zurück dauerte etwa 1 h und ist nicht in der Gesamtzeit inbegriffen.

Tourengänger: lainari


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Geodaten
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