Wisshorn (2987 m) - ab Splügen via Chneu

Die Splügener Kalkberge habe ich von fast allen Seiten betrachtet und fotografiert. Aber oben war ich noch nie. Das wollte ich heute ändern, und das Ziel war das Wisshorn. Die nach Süden ausgerichtete Route ab Splügen via Chneu sollte ja weitgehend schneefrei sein.

Start in Splügen um 8:15. Ich stieg Richtung "Under Chneu" auf. Ab der Hütte auf ca. 1600 m gibt es eine Wegspur, aber diese ist nicht immer gut sichtbar. Nach der Hütte auf 1850 m geht es weiter fast bis zum "wüsten" Graben, aber nicht über diesen, sondern direkt nach oben neben den Legföhren. Es gibt eine Spur, und weiter oben geht es ein Stück zwischen den Legföhren.

Kurz vor der oberen einsamen Lärche sollte man den Schafweg runter zum Graben nehmen. Ich bin erst etwas zu hoch gestiegen, und musste feststellen, dass sich der Graben weiter oben nicht überqueren lässt. Nach dem Überqueren auf dem Schafweg, stieg ich links vom Graben hoch. (Aber man könnte vermutlich auch unten im Graben hoch steigen und nach gut 100 m links aussteigen.) Die Schlüsselstelle ist hier rot markiert. Dort muss man einige Meter ausgesetzt auf kleinen Tritten traversieren (T4+). Nachher geht es den steilen Grashang nach oben (T4), und der Pickel war von Vorteil. Bei Nässe könnte es hier sehr heikel werden.

Ab "Ober Chneu"/P.2089 ging es aber einfach auf Schafwegen weiter (T2). Dies bis auf etwa 2500 m (oberhalb von P.2484). Ab dort müssen Geröll und Blockhalden überquert werden. An geeigneter Stelle kann man den steileren Hang in Angriff nehmen (T4, I - siehe GPS Track). Oder man geht etwas weiter und nimmt den Geröllhang welcher StefanP beschrieben hat.

Die Traverse in der SW Flanke ist vor Ort offensichtlich und man findet Wegspuren. Heute lag aber stellenweise Schnee, und es war daher ein bisschen schwieriger als sonst. In der Traverse in der SW Flanke auf etwa 2800 m ü. M. polterten auch noch einige faustgrosse Steine etwa 30 m vor mir runter. Ich wartete ein paar Minuten, aber da nichts mehr runter kam, lief ich weiter.

Nach der Traverse geht es direkt nach oben, erst über Felsen und einer Blockhalde, weiter oben im Schotter. Insgesamt würde ich die Schwierigkeit vom Aufstieg in der SW Flanke mit T4+ bewerten. Ganz ohne Schnee vielleicht nur T4.

Plötzlich war der Gipfel erreicht. Leider war es immer noch mehrheitlich bewölkt, aber trotzdem war die Aussicht schön! Nach der Fotopause wollte ich mir das Gipfelbuch anschauen. Es ist aber total kaputt, weil die Gamelle ein Loch im Deckel hat (Blitzeinschlag).

Da es auf dem Gipfel etwas kühl war, bin ich bis auf 2650 m abgestiegen und habe dort meine Mittagspause nachgeholt. Nachher Abstieg in einer recht steilen Geröllrinne. Den vermutlich angenehmeren Geröllhang welcher StefanP beschrieben hat, konnte ich von oben nicht finden. Der weitere Abstieg verlief auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg.

Ausrüstung: Wanderstiefel, Wanderstöcke und Pickel.
Zeitbedarf Aufstieg: 4 h 45 min

Bemerkungen:
1. Auf der ganzen Wanderung habe ich nur zwei Personen gesehen, vermutlich Jäger.
2. Vielen Dank an Polder für den Bericht über diese Route. Ohne diesen Bericht wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen via Chneu zu gehen.