Kogelseespitzen Überschreitung + Steinkarspitze & Parzinnturm


Publiziert von McGrozy , 27. August 2023 um 22:10.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:19 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1680 m
Abstieg: 1680 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zufahrt von Reutte über B179 bis nach Haselgehr dort vor der Lechbrücke Abzweigung nach Gramais/Freibad. Der Bergstraße dann bis zum Ende folgen
Unterkunftmöglichkeiten:keine auf der Tour

Servus miteinander,

für diese Tour geht es wieder einmal in schöne kleine Örtchen Gramais. Die wohl kleinste Gemeinde Tirols liegt in einem Seitenarm oberhalb des Lechs (Fluss) und ist lediglich durch eine teilweise sehr schmale Bergstraße erreichbar. Der Ort mit seinen 40 Einwohnern liegt bereits auf über 1.300m und bietet sich für viele verschiedene Touren als Startpunkt an. In diesem kleinen Örtchen gibt es in den kleinen Pensionen, Ferienwohnungen und einer Gaststätte wahrscheinlich genug Unterkünfte für fast oder das doppelte der Einwohnerzahl. Die Parkplatzsituation ist aufgrund des kleinen Örtchen eher begrenzt aber mehr als ausreichend. Der Tagesparkplatz befindet sich direkt am Platzbach welcher noch vor der Gemeindekirche von Osten in das Örtchen hineinfließt. Wenn man der Straße welche am Bach entlang führt folgt sollte man an den kleinen Mehrtagesparkplatz gelangen.
Wir parken oben am kostenfreien Tagesparkplatz in Gramais (1.322m) und laufen von dort am Platzbach in östlicher Richtung aus dem Örtchen. Der Weg ist anfangs ein breiter Forst/Alpweg bis zum Pumpwerk oder kleinen E Werk. Dort biegt er auf die Weidefläche ab und wird dort schmaler. Kurz nach dem man den Wanderwegweiser zum Seitekopf hinter sich gelassen hat biegt man dann in südlicher Richtung vom Wanderweg zum Sattele (direkter Übergang nach Boden) auf den schönen kleinen Wanderweg ins Kogelkartal ab. Der Weg führt erstmal über den Platzbach und dann am Platzbach entlang wobei der Weg aufgrund der vergangenen Regenperioden an manchen Stellen leicht erodiert ist. Nach einer Weile biegt dann der Weg in nördlicher Richtung ins tiefer ins Kogelkartal und dessen Latschengürtel ab. Immer wieder sieht man bereits von unten die Geländekante zum Kogelsee. Das Gelände wird auf ca. 1.900m wieder deutlich lichter und so verläuft dann der Weg weiterhinauf über grasige und kleine felsig-schüttige Abschnitte im Wechsel. Aufgrund der Lage ist der Weg über weite Strecken im Schatten was vor allem an solchen heißen wie diesen ein Segen ist (Temperaturen im Tal von 30°C +). Und so gelangen wir recht zügig hinauf zum Kogelsee (2.171m).
Der Kogelsee ist ein 250 auf 180 Meter breiter klarer und recht flacher Bergsee, welcher den Platzbach mit ausreichend Wasser versorgt.  Der See liegt in einem schönen Kessel welcher vor allem von der Kogelseespitze und den Bockkarspitzen eingerahmt wird. Des Weiteren hat der recht warme See (für die Lage) eine wunderschöne Farbe. Nach einer kleinen Pause gehen wir weiter hinauf in nun immer schuttiger werdenden Hänge unterhalb der Bockkarspitzen und der gleichnamigen Scharte. Der Weg schlängelt sich in recht angenehmer Steigung hinauf in südöstlicher Richtung zur Kogelseescharte. Kurz vor der Kogelseescharte (2.497m) biegt nun unser inzwischen geröllige Weg in südlciher Richtung ab. Zu erst führt er am Wandfuß durch das Geröll - eine Pfadspur ist an diesem Tag gut erkennbar. Am Wandfuß ist dann tatsächlich eine alte Markierung und so steigen wir ab dort den roten Punkten hinterher aber auch so ist die Wegfindung nicht all zu schwer für den geübten Bergsteiger. Diese führen anfangs immer wieder auf recht breiten, leicht mergligen und schuttigen Bändern hinauf zum Grat. Die leichten Kraxeleien (I+) welche sich zwischen den Gehpassagen einstreuen sind meist recht fest allerdings liegt dort auch ein wenig Schutt im schon recht typischen "Lechtalstyle" herum. Nach einiger Zeit erreichen wir so dann den Gratverlauf zur Kogelseespitze. Der Weg verfolgt den verlauf immer wieder links oder rechts neben dem Grat oftmals ist es direkt am Grat angenehmer (zumindest meiner Meinung nach). An der Kogelseespitze (2.647m) angekommen machen wir unsere verdiente Pause in der Mittagshitze die sich dort oben echt gut aushalten lässt (gefühlt 23 Grad). Die Kogelseespitze bietet eine herrliche Rundumsicht von den Allgäuer Alpen im Norden, im Osten die Zugspitze, die Ortlergruppe und Ötztalern im Süden und im Westen die markanten Lechtaler Paradegipfeln (Vorderseespitze, Freispitze u.a.). 

Der Abstieg von der Kogelseespitze führt über den südlichen recht häufig begangenen Wanderweg zum Gufelseejöchl. Der Weg führt dabei schön angenehm auf dem Südrücken hinab und der aufkommende Wind in Richtung der breite Scharte kühlt die Luft schön herunter. Am Gufelseejöchl (2.373m) geht es dann weiter gerade aus in südlicher Richtung auf den Wanderweg der am Fuße der Parzinnspitze vorbei führt. Dieser Wanderweg ist deutlich gerölliger und die Querung unterhalb der Parzinnspitze auch ein wenig wärmer als noch der Aufstieg zum voherigen Gipfel. Dennoch kommt man zügig voran zur Nördlichen Parzinnscharte (2.504m). Dort befindet man sich dann am oberen Abschnitten bzw. Ausstiegen von Kletterrouten die an diesem Tag auch recht gut besucht waren. Wir laufen von der Scharte weiter in südicher Richtung am Parzinnzurm erst vorbei und dann ab in den schuttigen bzw. gerölligen Aufstieg im unteren Abschnitt der Steinkarspitze. An der Seilversicherung keine 100m unterhalb des Gipfels angekommen kraxeln wir in schöner Kletterei erst bis zum Steinkarturm (Vorgipfel) und dann weiter über den kurz leicht ausgesetzten Grat zur Steinkarspitzen Hauptgipfel (2650m).  

Vom Hauptgipfel der Steinkarspitze die sich übrigens auch im Winter für eine herrliche Skitour anbietet geht es nun erstmal über den Grat zurück zum Vorgipfel. Von dort dann wieder abwärts über die Seilversicherung und den unteren gerölligen Part. Der Weg führt uns so wieder zurück zum kleinen Abstecher auf den südlichen Parzinnturm. Dieser ist überraschend einfach zu erreichen über eine Kraxelei im ersten bis max unteren zweiten Grat. Dazu steigen wir erst auf Westseite durch eine kleine Verschneidung und gelangen so zügig auf die kleine Schulter unterhalb des Gipfelkreuzes. Dort geht man eher auf der Südostseite der kleinen Gipfelerhebung über schönen festen Fels die letzten Meterchen hinauf zum Gipfel des südlichen Parzinnturms (2.590m). Der Abstieg erfolgt dann wieder über die gleiche Route bis zum Normalweg welchen wir dann bis zum Gufeljöchl (2.373m) verfolgen. Dort biegen wir nun nach Westen ab und gelangen so über den Wanderweg hinab zum Guffelsee (2.286m). Diesen herrlichen See welcher in einem kleinen Kessel liegt nutzen wir um uns kurz zu erfrischen. Der See hat einen Durchmesser von etwa 200m und ist farblich noch etwas beieindruckender als der Kogelsee. 

Nach unserer Badepause steigen wir dann schließlich über den Wanderweg der in Richtung Branntweinboden geht ab. Dieser führt erstmal über die kleine Hochebene vom Gufelsee in westlicher Richtung. Dort gelangen wir dann zügig zur ersten kleinen Steilstufe die der Weg in Serpentinen zügig überwindet (unschwierig). Die nächste Hochebene führt über eine Weidefläche - an dem Tag haben wir keine Tiere gesehen lediglich ein Murmeltier gehört. Am Ende der Ebene führt der Weg über das Vordere Gufeljöchl (2.073m) dann zum Wanderwegabzweig zwischen Würtenberger Haus und Gramais. Da wir ins Tal wollen gehen wir weiter westlich hinab über den Wanderweg der erst frei und schließlich durch die Latschen bis in den Branntweinboden führt. Kurz vor dem Erreichen des Talschlusses sind ein paar seilversicherte Passagen die bei Nässe wahrscheinlich etwas ecklig werden können. Am Branntweinboden (1.490m) angekommen geht der Weg nun in nörldicher Richtung in einem recht langem Talhatscher hinaus nach Gramais. Dabei durchquert man einen schönen Wald den sogenannten Landschaftswald (1.416m) und gelangt so erst über einen schmalen Wanderweg, breite Forsrstraße und schließlich einer Teerstraße zurück nach Gramais (1.322m).

Anforderungen: (Gehzeiten ca.)

Gramais - Kogelsee T3 (1h 20 min)
Kogelsee - Kogelseespitze T4 I+ (1h 15min)
Kogelseespitze - Gufeljöchl T3 (15 min)
Gufeljöchl - Steinkarspitze T4 I (1h)
Steinkarspitze via s. Parzinnturm - Gufeljöchl T4 I (30min)
Gufeljöchl - Gramais T3+ (1h 30min)

Tourengänger: McGrozy


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