Aiguille de la Tsa (3668m) via Dent de Tsalion Westgrat
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
"An u huara Zah" würde ein Bündner beim Anblick dieser Felsnadel wohl sagen. En français heisst der berühmte Felszahn im hintersten Val d'Arolla "Aiguille de la Tsa" und hält die wohl meist begangene Klettertour der Region bereit. Mit zwei bis drei Seillängen ist die eigentliche Kletterei am Gipfelaufbau doch ziemlich kurz.
Will man länger klettern und die Aiguille de la Tsa nicht auf der Normalroute ab Bertolhütte besteigen, bietet sich die Kombination mit dem Westgrat des benachbarten Dent de Tsalion an. Die 600 hm hohe Westrippe aus bestem Gneis ist ein Genuss auf fast einem Kilometer Kletterlänge - in Sachen Felsqualität und Länge durchaus vergleichbar mit der Badilekante. Startet man in der Cabane de la Tsa, sind rund zwei Drittel des Aufstiegs zur Aiguille de la Tsa anregende Kraxelei im 2. bis 3. Schwierigkeitsgrad!
Traumhafte Gneis-Klettertour in völliger Einsamkeit
Beim Aufbruch von der Cabane de la Tsa (anderthalb Stunden Aufstieg ab Arolla) hüllt uns noch dichter Nebel ein. Wir hoffen das beste und sind froh um die Zahlreichen Steinmännern, die den Zustieg zum Dent de Tsalion Westgrat markieren. Dieser führt über Blockfelder und Moränenmaterial und zweigt 50m Wegmeter hinter der Cabane vom Hüttenweg nach Arolla ab. Der Nebel lichtet sich und es beginnt ein Traumtag!
Der Einstieg erfolgt am tiefsten Punkt des Westgrates, wo die linke (südliche) Moräne den Gratfuss berührt (grosser Steinmann). Die im Führer erwähnte Einsattelung kann entweder in einer Verschneidung unmittelbar links der Gratkante (III) oder leichter in einer Umgehung rechts erreicht werden. Weiter auf eine Terrasse unter dem markanten Aufschwung, welcher direkt (BH, 5c/A0) erklettert oder rechts auf Band (Stelle IV beim Aufstieg zum Grat zurück, keine H) umgangen werden kann. Es folgt ein leichteres, blockgratartiges Stück im II. Grad mit Stellen III, am schönsten immer auf der Gratkante, meist etwas leichter rechts (südlich). Je weiter man hochsteigt, desto kompakter und schöner wird der Fels. Die zwingende Schlüsselstelle etwa 100 hm unter dem Gipfel ist eine ebenmässige Kante mit einigen Schritten im unteren IV. Grad (BH), etwas links wahrscheinlich einfacher. Anregende Kletterei im III. Grad bis in eine Scharte unmittelbar nördlich der Gipfelnadel des Dent de la Tsalion. Diese kann von Süden in einer kurzen Seillänge (II-III) einfach erreicht werden (Abseilstelle auf Gipfel, Abklettern gut möglich).
Der Fuss der Aiguille de la Tsa ist über den einfachen Gletscher (Achtung: Spalten!) und ein Blockfeld schnell erreicht. Man klettert auf beliebiger Route etwa in Gipfelfalllinie hoch, bis man auf die ersten BH trifft (II). Die Route quert dann nach links zur markanten Platte und überwindet diese an ihrem oberen Ende (III), wo man die SE-Kante gewinnt. An dieser ausgesetzt hoch und über die Schlüsselstelle (IV-) zum Stand unter dem Gipfelaufbau. Die leichteste Route quert nun nach rechts in einen nordseitigen Kamin (II) und zum Gipfel. Schöner ist die linke Variante durch eine Verschneidung mit einem wackligen Klemmblock (keine Sorge, er hält!), IV. Auf dem Gipfel der Nadel ist's erstaunlich geräumig, für zwei, drei Seilschaften ist genug Platz. Für Route und Abseilen siehe diese Aufnahme.
Auf der Normalroute zur Cabane de Bertol: Auf dem mässig steilen Glacier d'Aiguille ins Col de la Tsa. Von dort querend (Spalten) und zuletzt leicht Ansteigend Richtung P. 3373. Etwa 50 m westlich beginnt eine teils mit Ketten gesicherte Wegspur hinunter zum Glacier de Mont Miné (T4). Durch Geröll und über den Gletscher zum Col de Bertol und zur einmalig gelegenen Cabane de Bertol auf ihrem Sporn.
Material: Am Dent de Tsalion Westgrat stecken seit diesem Jahr insgesamt ca. 10 Bohrhaken: am Einstieg, dem Aufschwung danach und in der kompakten Schlüsselstelle. Die Bohrhaken sind zwar zur Absicherung nicht zwingend notwendig, leisten aber bei Vereisung oder Raureif (wie bei unserer Begehung) gute Dienste... Die Aiguille de la Tsa ist komplett eingebohrt. Für den Tsalion W-Grat einige Schlingen und ein kleines Sortiment Friends/Keile nützlich. Ansonsten komplette Hochtourenausrüstung.
Zeitbedarf: Eine knappe Stunde bis zum Einstieg. Für den Westgrat des Dent de Tsalion gibt der Führer 4h an. Wir konnten die Zeit ziemlich genau einhalten, gingen dafür aber nur ein halbes Dutzend Seillängen von Stand zu Stand, den Rest am langen und halblangen, laufenden Seil. Geübte Seilhandhabung und flüssiges, sicheres Klettern im 3. Grad ist Voraussetzung, damit die Tour ein Genuss bleibt. Vom Dent de Tsalion bis zum Gipfel der Aiguille eine knappe Stunde, für den Abstieg zur Bertol sind 2 bis 3 Stunden einzuplanen.
Will man länger klettern und die Aiguille de la Tsa nicht auf der Normalroute ab Bertolhütte besteigen, bietet sich die Kombination mit dem Westgrat des benachbarten Dent de Tsalion an. Die 600 hm hohe Westrippe aus bestem Gneis ist ein Genuss auf fast einem Kilometer Kletterlänge - in Sachen Felsqualität und Länge durchaus vergleichbar mit der Badilekante. Startet man in der Cabane de la Tsa, sind rund zwei Drittel des Aufstiegs zur Aiguille de la Tsa anregende Kraxelei im 2. bis 3. Schwierigkeitsgrad!
Traumhafte Gneis-Klettertour in völliger Einsamkeit
Beim Aufbruch von der Cabane de la Tsa (anderthalb Stunden Aufstieg ab Arolla) hüllt uns noch dichter Nebel ein. Wir hoffen das beste und sind froh um die Zahlreichen Steinmännern, die den Zustieg zum Dent de Tsalion Westgrat markieren. Dieser führt über Blockfelder und Moränenmaterial und zweigt 50m Wegmeter hinter der Cabane vom Hüttenweg nach Arolla ab. Der Nebel lichtet sich und es beginnt ein Traumtag!
Der Einstieg erfolgt am tiefsten Punkt des Westgrates, wo die linke (südliche) Moräne den Gratfuss berührt (grosser Steinmann). Die im Führer erwähnte Einsattelung kann entweder in einer Verschneidung unmittelbar links der Gratkante (III) oder leichter in einer Umgehung rechts erreicht werden. Weiter auf eine Terrasse unter dem markanten Aufschwung, welcher direkt (BH, 5c/A0) erklettert oder rechts auf Band (Stelle IV beim Aufstieg zum Grat zurück, keine H) umgangen werden kann. Es folgt ein leichteres, blockgratartiges Stück im II. Grad mit Stellen III, am schönsten immer auf der Gratkante, meist etwas leichter rechts (südlich). Je weiter man hochsteigt, desto kompakter und schöner wird der Fels. Die zwingende Schlüsselstelle etwa 100 hm unter dem Gipfel ist eine ebenmässige Kante mit einigen Schritten im unteren IV. Grad (BH), etwas links wahrscheinlich einfacher. Anregende Kletterei im III. Grad bis in eine Scharte unmittelbar nördlich der Gipfelnadel des Dent de la Tsalion. Diese kann von Süden in einer kurzen Seillänge (II-III) einfach erreicht werden (Abseilstelle auf Gipfel, Abklettern gut möglich).
Der Fuss der Aiguille de la Tsa ist über den einfachen Gletscher (Achtung: Spalten!) und ein Blockfeld schnell erreicht. Man klettert auf beliebiger Route etwa in Gipfelfalllinie hoch, bis man auf die ersten BH trifft (II). Die Route quert dann nach links zur markanten Platte und überwindet diese an ihrem oberen Ende (III), wo man die SE-Kante gewinnt. An dieser ausgesetzt hoch und über die Schlüsselstelle (IV-) zum Stand unter dem Gipfelaufbau. Die leichteste Route quert nun nach rechts in einen nordseitigen Kamin (II) und zum Gipfel. Schöner ist die linke Variante durch eine Verschneidung mit einem wackligen Klemmblock (keine Sorge, er hält!), IV. Auf dem Gipfel der Nadel ist's erstaunlich geräumig, für zwei, drei Seilschaften ist genug Platz. Für Route und Abseilen siehe diese Aufnahme.
Auf der Normalroute zur Cabane de Bertol: Auf dem mässig steilen Glacier d'Aiguille ins Col de la Tsa. Von dort querend (Spalten) und zuletzt leicht Ansteigend Richtung P. 3373. Etwa 50 m westlich beginnt eine teils mit Ketten gesicherte Wegspur hinunter zum Glacier de Mont Miné (T4). Durch Geröll und über den Gletscher zum Col de Bertol und zur einmalig gelegenen Cabane de Bertol auf ihrem Sporn.
Material: Am Dent de Tsalion Westgrat stecken seit diesem Jahr insgesamt ca. 10 Bohrhaken: am Einstieg, dem Aufschwung danach und in der kompakten Schlüsselstelle. Die Bohrhaken sind zwar zur Absicherung nicht zwingend notwendig, leisten aber bei Vereisung oder Raureif (wie bei unserer Begehung) gute Dienste... Die Aiguille de la Tsa ist komplett eingebohrt. Für den Tsalion W-Grat einige Schlingen und ein kleines Sortiment Friends/Keile nützlich. Ansonsten komplette Hochtourenausrüstung.
Zeitbedarf: Eine knappe Stunde bis zum Einstieg. Für den Westgrat des Dent de Tsalion gibt der Führer 4h an. Wir konnten die Zeit ziemlich genau einhalten, gingen dafür aber nur ein halbes Dutzend Seillängen von Stand zu Stand, den Rest am langen und halblangen, laufenden Seil. Geübte Seilhandhabung und flüssiges, sicheres Klettern im 3. Grad ist Voraussetzung, damit die Tour ein Genuss bleibt. Vom Dent de Tsalion bis zum Gipfel der Aiguille eine knappe Stunde, für den Abstieg zur Bertol sind 2 bis 3 Stunden einzuplanen.
Tourengänger:
Alpin_Rise

Communities: Alpine Kletterouren in der Schweiz, Türme, Nadeln und Zinnen
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (6)