Durchs Guspis zum St. Annafirn
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Gletschermessungen auf St. Anna und Schwarzbachfirn - "the hard way"
Als ich abends in der Lämmerenhütte meinen Rucksack packte war mir klar, dass dies ein langer und kein typischer Gletscher-Messtag werden würden. Ziemlich kompliziert die ganze Sache, so dass ich gar nicht unglücklich war, dass mir mein potentieller Begleiter abgesagt hatte und ich alleine los durfte. Zwei massgebliche Hindernisse standen im Vergleich zur normalen Mess-Runde am Gemsstock im Raum: Ich befand mich in einer SAC-Hütte zwischen Kanton Bern und Wallis, also ein rechtes Stück vom Urserental entfernt, und die Arbeiterbahn um 7.30 war unerreichbar, was ein langer Fussaufstieg aus dem Tal bedingte. Beide Schwierigkeiten konnten durchaus gewinnbringend überwunden werden, so dass am Schluss ein super Tag mit spannenden Routen zusammenkam, die richtig Spass machten.
Etwas nach 6 Uhr laufe ich mit der Stirnlampe in der Lämmerenhütte los - die Kollegen sind erst grad erwacht. Eigentlich wäre es bis zum Gemmipass sehr gutes Trailrun-Gelände, doch der zu schwere Rucksack macht die Sache nicht so angenehm. Trotzdem bin ich nach 30min beim Pass und noch einmal 30min später unten in Leukerbad. Die Gemmi runterrennen im ersten Licht des Tages - sehr schön. Obwohl es recht in die Oberschenkel geht. Doch der genial angelegte Weg entschädigt. Früher als gedacht bin ich auf dem Bus und kriege nun etwas Pause.
Um 10 Uhr ist der Transfer (ab Brig mit Auto) nach Andermatt geschafft. Der Plan durchs Guspis zum St. Annafirn zu steigen ist nicht auf den ersten Blick logisch, aber direkter geht's eigentlich gar nicht. Der Beginn ist aber schon harzig, bzw. nass, da ich bis zu den Oberschenkeln in der Gotthardreuss lande, die nach dem Lüftungsschacht gequert werden muss. Auf einem schönen, aber kaum markierten Wanderweg steige ich bis ca. 2000 m.ü.M. auf und suche mir dann in den Südflanken einen Weg hinauf. Fast 900 Höhenmeter wegloser Aufstieg durch steile Gras- und Geröllflanken stehen bevor. Unmittelbar westlich der markanten Rinne, welche vom Wildenmannsälpetli herunterkommt, geht das recht gut und es finden sich sogar Trittspuren, meist von Tieren. Der Aufstieg ist echt steil und geht in die Beine, wohl auch wegen dem morgendlichen Lauf. Nach etwas flacherem Gelände beim sehr einsamen Älpetli folgt Geröll, das aber erstaunlich gut begehbar ist und immer wieder mit Gras durchzogen ist, so dass man relativ gut den Sattel unter dem Chastelhorn erreicht (T4). Kleiner Abstecher zum schönen Pt 2883 mit Steinmann. Vor 6 Jahren war ich schon einmal am Chastelhorn Nordgrat gescheitert. Da damals aber 50cm Neuschnee lagen und ich keine Ahnung von der Route hatte, wollte mich das aber nicht beunruhigen. Mittlerweile gibt es auch einen Bericht von
spez, der den Aufstieg als T5 ohne besondere Beschreibung ausgibt. Als ich aber am Einstieg stehe und ein paar Versuche abgebrochen habe, kehre ich um. Das T5 sehe ich hier nicht.
Egal, war nicht der Zweck der Tour. Ich laufe nun mit Helm auf dem Kopf (sehr steinschlägig mittlerweile hier...), Pickel in der Hand und wegen des doch steilen Eises mit Steigeisen die Messstangen ab. Das geht bestens, auch wenn die Fortbewegung aufgrund des vielen Schutts immer mühsamer wird. Irgendwie kein schöner Gletscher mehr! Nach Runde hinab zum Gletscherende und auf der anderen Seite wieder hoch, steige ich über die St. Annalücke und dann runter zum Schwarzbachfirn - ein weiterer Gletscher-Patient, auf dem zwei Messpunkte immer noch hartnäckig überleben, obwohl wir sie schon 2018 aufgegeben hatten. Nach einem letzten Aufstieg zurück zur Gafallenlücke folgt das lange, aber landschaftlich reizvolle Auslaufen das Guspis hinaus, nun auch mit sperrigen Stangen beladen.
Als ich abends in der Lämmerenhütte meinen Rucksack packte war mir klar, dass dies ein langer und kein typischer Gletscher-Messtag werden würden. Ziemlich kompliziert die ganze Sache, so dass ich gar nicht unglücklich war, dass mir mein potentieller Begleiter abgesagt hatte und ich alleine los durfte. Zwei massgebliche Hindernisse standen im Vergleich zur normalen Mess-Runde am Gemsstock im Raum: Ich befand mich in einer SAC-Hütte zwischen Kanton Bern und Wallis, also ein rechtes Stück vom Urserental entfernt, und die Arbeiterbahn um 7.30 war unerreichbar, was ein langer Fussaufstieg aus dem Tal bedingte. Beide Schwierigkeiten konnten durchaus gewinnbringend überwunden werden, so dass am Schluss ein super Tag mit spannenden Routen zusammenkam, die richtig Spass machten.
Etwas nach 6 Uhr laufe ich mit der Stirnlampe in der Lämmerenhütte los - die Kollegen sind erst grad erwacht. Eigentlich wäre es bis zum Gemmipass sehr gutes Trailrun-Gelände, doch der zu schwere Rucksack macht die Sache nicht so angenehm. Trotzdem bin ich nach 30min beim Pass und noch einmal 30min später unten in Leukerbad. Die Gemmi runterrennen im ersten Licht des Tages - sehr schön. Obwohl es recht in die Oberschenkel geht. Doch der genial angelegte Weg entschädigt. Früher als gedacht bin ich auf dem Bus und kriege nun etwas Pause.
Um 10 Uhr ist der Transfer (ab Brig mit Auto) nach Andermatt geschafft. Der Plan durchs Guspis zum St. Annafirn zu steigen ist nicht auf den ersten Blick logisch, aber direkter geht's eigentlich gar nicht. Der Beginn ist aber schon harzig, bzw. nass, da ich bis zu den Oberschenkeln in der Gotthardreuss lande, die nach dem Lüftungsschacht gequert werden muss. Auf einem schönen, aber kaum markierten Wanderweg steige ich bis ca. 2000 m.ü.M. auf und suche mir dann in den Südflanken einen Weg hinauf. Fast 900 Höhenmeter wegloser Aufstieg durch steile Gras- und Geröllflanken stehen bevor. Unmittelbar westlich der markanten Rinne, welche vom Wildenmannsälpetli herunterkommt, geht das recht gut und es finden sich sogar Trittspuren, meist von Tieren. Der Aufstieg ist echt steil und geht in die Beine, wohl auch wegen dem morgendlichen Lauf. Nach etwas flacherem Gelände beim sehr einsamen Älpetli folgt Geröll, das aber erstaunlich gut begehbar ist und immer wieder mit Gras durchzogen ist, so dass man relativ gut den Sattel unter dem Chastelhorn erreicht (T4). Kleiner Abstecher zum schönen Pt 2883 mit Steinmann. Vor 6 Jahren war ich schon einmal am Chastelhorn Nordgrat gescheitert. Da damals aber 50cm Neuschnee lagen und ich keine Ahnung von der Route hatte, wollte mich das aber nicht beunruhigen. Mittlerweile gibt es auch einen Bericht von

Egal, war nicht der Zweck der Tour. Ich laufe nun mit Helm auf dem Kopf (sehr steinschlägig mittlerweile hier...), Pickel in der Hand und wegen des doch steilen Eises mit Steigeisen die Messstangen ab. Das geht bestens, auch wenn die Fortbewegung aufgrund des vielen Schutts immer mühsamer wird. Irgendwie kein schöner Gletscher mehr! Nach Runde hinab zum Gletscherende und auf der anderen Seite wieder hoch, steige ich über die St. Annalücke und dann runter zum Schwarzbachfirn - ein weiterer Gletscher-Patient, auf dem zwei Messpunkte immer noch hartnäckig überleben, obwohl wir sie schon 2018 aufgegeben hatten. Nach einem letzten Aufstieg zurück zur Gafallenlücke folgt das lange, aber landschaftlich reizvolle Auslaufen das Guspis hinaus, nun auch mit sperrigen Stangen beladen.
Tourengänger:
Delta

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