Großer Hundstod Südostgrat - Zustieg über Praghorn & Co.
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Über den Südostgrat auf den Großen Hundstod hatte ich in einem Führer gelesen (luftig, II-III, markiert, empfehlenswert), im Internet ist dazu NICHTS zu finden. Die Neugier war geweckt und so war es an der Zeit, nach zwölf Jahren mal wieder diesen aussichtsreichen Berg zu besuchen. Die Wege sind lang, somit drängt sich eine Übernachtung auf dem Ingolstädter Haus fast auf. Mit etwas Kartenstudium lässt sich dann auch eine schöne Rundtour über die einsamen Südrandgipfel basteln, die am Ende ihre 5 Sterne absolut verdient hat.
Tag 1: Über Praghorn und Schindlköpfe zur Hütte (T5, 16km,1800Hm rauf, 700Hm runter)
Von Hintertal mit dem Bike via Kalbrunnalm zum Dießbachstausee (ca. 6Km). Bikedepot kurz nach der Staumauer im Wald. Der Abzweig zum Praghorn (ca. 600m nach der Staumauer) ist nicht bezeichnet und kaum zu sehen, also Augen auf. Pfadspuren und vereinzelte Steinmänner weisen den Weg (T4). Schon weit oben dann die kurze Schlüsselstelle (I-II). Der Gipfel ist ein kleines Juwel mit 1a-Aussicht!
Der Weiterweg zum Finstersbachkopf wird dann abenteuerlich und anspruchsvoller (T5, mehrfach II, ausgesetzt). Man bleibt immer am Grat, oft scheint es nicht weiterzugehen, aber dann findet sich doch immer eine Lösung. Sehr unterhaltsames Gelände!
Am selten besuchten Finstersbachkopf könnte man dann ähnlich wie Chiemgauer über karstiges Gelände in Richtung Normalweg zur Hütte absteigen. Ich will aber noch zu den Schindlköpfen, weiter also am Grat (jetzt nur T3-T4). Den Windbachkopf lasse ich aus und steige über steile Schrofen direkt zum Schindlkopf an (T5), hier genialer Blick ins Steinerne Meer. Über den Normalweg (T3) dann runter zur Hütte und dem verdienten Bier (und den Rummel, aber auf den war ich gefasst).
Tag 2: Via Südostgrat auf den Hundstod, Abstieg über Hochwies (T6-, 18km, 1800Hm rauf, 700Hm runter)
Zunächst auf Weg 411 ca. einen Kilometer Richtung Hundstodgatterl. Bei P. 2020 in der AV-Karte weglos ab (kein Hinweis) und über steile Schrofen hinauf zum Ansatz des Grates. Unübersichtlich, nicht leicht zu finden, vereinzelt Steinmänner. Am besten immer links an der Kante (mit Blick zur Hütte) ansteigen und den höchsten sichtbaren Punkt anpeilen. Dann - wie aus dem Nichts - entdeckt man den ersten der blauen Pfeile, die ab hier zum Gipfel leiten. Erleichterung, die mühsame Wegsuche ist vorbei. Dafür geht's jetzt gleich klettermäßig zur Sache.
Über eine steile Stufe (II) zu einer rötlichen Rinne. Dieser nicht folgen, sondern an ihrem linken Rand in die Felsen (II). Die blau markierte Route hält sich immer an den besten Fels (meist an der Kante), teils kann seitlich etwas ausweichen. Über einen Klemmblock (II+, luftig) und in der Folge sehr steil und ausgesetzt aufwärts, eine Stelle war echt knackig, mindestens III- und sehr ausgesetzt. Kein leichtes Gelände, aber super Felsqualität. Weiter oben wird es ingesamt leichter, die Route bleibt aber durch viele schöne IIer-Stellen spannend. Nach etwa 90 Minuten Kletterei endet der Grat am Kreuz und man kann (hoffentlich) die Aussicht genießen. Es gibt im BGL wohl kaum bessere Ausblicke.
Meinen Plan, über die Nordflanke und die Kühleitenschneid abzusteigen, hab ich wegen ordentlich nordseitigem Schnee begraben. Also über den Normalweg zur Hundstodscharte. Hier kann man wählen - entweder über den Hüttenanstieg zurück oder - lohnend - rechts ab und über viel Schutt unter der Hundstod-Westflanke zur schönen Hochwies (T4). Abschließend dann noch durch lichten Wald zum Stausee und mit nervigem Gegenanstieg zurück zum Bike.
Fazit:
Der anscheindend völlig unbekannte Südostgrat auf den Hundstod bietet festen Fels und eine lohnende (Seilfrei-)Kletterei auf einen Wander-Klassiker im Steinernen Meer. Er ist leichter als der öfter begangene Südwestgrat (IV-), aber schon im unteren T6-Bereich und nicht zu unterschätzen. Sicherung ist an zahlreichen soliden Bohrhaken möglich. Als Tagestour anstrengend, besser mit Hüttenübernachtung. Für "Geübte" eine super Tour im Stoana Meer!
Tag 1: Über Praghorn und Schindlköpfe zur Hütte (T5, 16km,1800Hm rauf, 700Hm runter)
Von Hintertal mit dem Bike via Kalbrunnalm zum Dießbachstausee (ca. 6Km). Bikedepot kurz nach der Staumauer im Wald. Der Abzweig zum Praghorn (ca. 600m nach der Staumauer) ist nicht bezeichnet und kaum zu sehen, also Augen auf. Pfadspuren und vereinzelte Steinmänner weisen den Weg (T4). Schon weit oben dann die kurze Schlüsselstelle (I-II). Der Gipfel ist ein kleines Juwel mit 1a-Aussicht!
Der Weiterweg zum Finstersbachkopf wird dann abenteuerlich und anspruchsvoller (T5, mehrfach II, ausgesetzt). Man bleibt immer am Grat, oft scheint es nicht weiterzugehen, aber dann findet sich doch immer eine Lösung. Sehr unterhaltsames Gelände!
Am selten besuchten Finstersbachkopf könnte man dann ähnlich wie Chiemgauer über karstiges Gelände in Richtung Normalweg zur Hütte absteigen. Ich will aber noch zu den Schindlköpfen, weiter also am Grat (jetzt nur T3-T4). Den Windbachkopf lasse ich aus und steige über steile Schrofen direkt zum Schindlkopf an (T5), hier genialer Blick ins Steinerne Meer. Über den Normalweg (T3) dann runter zur Hütte und dem verdienten Bier (und den Rummel, aber auf den war ich gefasst).
Tag 2: Via Südostgrat auf den Hundstod, Abstieg über Hochwies (T6-, 18km, 1800Hm rauf, 700Hm runter)
Zunächst auf Weg 411 ca. einen Kilometer Richtung Hundstodgatterl. Bei P. 2020 in der AV-Karte weglos ab (kein Hinweis) und über steile Schrofen hinauf zum Ansatz des Grates. Unübersichtlich, nicht leicht zu finden, vereinzelt Steinmänner. Am besten immer links an der Kante (mit Blick zur Hütte) ansteigen und den höchsten sichtbaren Punkt anpeilen. Dann - wie aus dem Nichts - entdeckt man den ersten der blauen Pfeile, die ab hier zum Gipfel leiten. Erleichterung, die mühsame Wegsuche ist vorbei. Dafür geht's jetzt gleich klettermäßig zur Sache.
Über eine steile Stufe (II) zu einer rötlichen Rinne. Dieser nicht folgen, sondern an ihrem linken Rand in die Felsen (II). Die blau markierte Route hält sich immer an den besten Fels (meist an der Kante), teils kann seitlich etwas ausweichen. Über einen Klemmblock (II+, luftig) und in der Folge sehr steil und ausgesetzt aufwärts, eine Stelle war echt knackig, mindestens III- und sehr ausgesetzt. Kein leichtes Gelände, aber super Felsqualität. Weiter oben wird es ingesamt leichter, die Route bleibt aber durch viele schöne IIer-Stellen spannend. Nach etwa 90 Minuten Kletterei endet der Grat am Kreuz und man kann (hoffentlich) die Aussicht genießen. Es gibt im BGL wohl kaum bessere Ausblicke.
Meinen Plan, über die Nordflanke und die Kühleitenschneid abzusteigen, hab ich wegen ordentlich nordseitigem Schnee begraben. Also über den Normalweg zur Hundstodscharte. Hier kann man wählen - entweder über den Hüttenanstieg zurück oder - lohnend - rechts ab und über viel Schutt unter der Hundstod-Westflanke zur schönen Hochwies (T4). Abschließend dann noch durch lichten Wald zum Stausee und mit nervigem Gegenanstieg zurück zum Bike.
Fazit:
Der anscheindend völlig unbekannte Südostgrat auf den Hundstod bietet festen Fels und eine lohnende (Seilfrei-)Kletterei auf einen Wander-Klassiker im Steinernen Meer. Er ist leichter als der öfter begangene Südwestgrat (IV-), aber schon im unteren T6-Bereich und nicht zu unterschätzen. Sicherung ist an zahlreichen soliden Bohrhaken möglich. Als Tagestour anstrengend, besser mit Hüttenübernachtung. Für "Geübte" eine super Tour im Stoana Meer!
Tourengänger:
hannes80

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Kommentare (4)