Birnlückenkopf 2777m - Graf Luckner

Wir spazieren zur Tauernalm und ziehen hinauf auf den magischen Lausitzer Weg. Er quert ein Hochtal nach dem anderen und dabei schlängelt er sich immer wieder durch eine mehr oder weniger anspruchsvolle Scharte in den Begrenzungsschneiden.
In eine von ihnen hat man eine steile Treppe aus Holzstufen gebaut, die sogenannte Teufelsstiege. Der Name klingt aber schlimmer, als sie ist. "Brauchst dich net zu firchtn!" beruhigt uns eine entgegenkommende Wandererin.
Auf den herrlichen Platten des Lausitzer Wegs tanzen wir Richtung Birnlücke. Kurz vorher zieht links ein schrofige Schneise hinauf zum gleichnamigen Kopf, auch "Luckner" genannt. Der unscheinbare Gupf wird so gut wie nie bestiegen, nicht einmal Begehungsspuren sind zu erkennen und das Holzkreuz am Gipfel ist zusammengefallen und verrottet. Ich stelle wenigstens eine der Stangen auf, als Zeichen meiner Anwesenheit und schleiche mich zurück zur Birnlücke.
Hier tummeln sich Fernwanderer, Ausflügler von der gleichnamigen Hütte und sogar Radfahrer zum Erinnerungsfoto. Wir springen zügig weiter zu Alain und einem gschmackigen Kaiserschmarrn am Rifugio Tridentina.
20 Minuten hinter der Hütte liegen die kümmerlichen Reste einer amerikanischen flying fortress, die 1945 hier zerschellte. Statt den Brenner hat der Navigator versehentlich die Birnlücke angesteuert und sie haben es nicht hinüber geschafft. Außer den zwei Piloten hat es niemand überlebt.
Ein Teil des Motors liegt noch herum, den Rest haben pietätslose Plünderer im Laufe der Jahrzehnte weggeschafft. Zumindest eine Gedenktafel erinnert noch an das Drama.
Wir steigen ab und kommen nicht an der Kehreralm und ihrem hübschen Personal vorbei. Ein Erfrischungsgetränk muss sein. Das braucht es auch für den langen Haatscher zurück zum Ausgangspunkt.