Hinterer Feuerkogel (Luibiskogel Nordgipfel) 3090m


Publiziert von dercenturio , 27. Dezember 2021 um 10:46.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:20 August 2021
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1750 m
Abstieg: 1750 m

Das Unternehmen fängt schon beim Namen des Berges kompliziert an, die Bezeichnung ist alles andere als klar:
Luibiskogel Nordgipfel, Hinterer Luibiskogel, Hinterer Feuerkogel (so stehts in der treuen AV Karte), ganz zu schweigen von der Schreibweise Luibis, Loibis, Luibes...

Auch die Route vom Pitztal aus habe ich völlig anders vorgefunden, als geplant/im Führer beschrieben, hier dürfte auch ein verschwundener Gletscher eine Rolle spielen.

Von Piösmes im Pitztal über die Luibes Alm zu den stillen Luibes Böden. Hier den Steig links verlassen mit dem Ziel in das "Weite Kar". Über teilweise gute Steigspuren relativ rasch aufwärts zum Eingang in das (Gott-)verlassene Weite Kar (ca 2600m). Hier erstmal Staunen über das karge, schroffe sich weitende Tal. Orientierung der Mondlandschaft und Gipfelsicht. Ganz hinten macht man den Luibiskogel mit seinem Kreuz aus, also weiter Richtung ins Hintertal. Über Blöcke und Schneereste gut ansteigend zum Talschluss. Von links oben zieht eine markante Geröllrinne vom Haupt-Grat (Geigenkamm) bis ganz nach unten. Sie erscheint mir als einziger machbarer Weg. Also Anstieg der Rinne, schnell an Höhe gewinnend, oben steiler und felsig (I und II), erreicht man auf ca 2900m eine Scharte (Steinmann), attraktiver Standort im Hauptkamm.

Jetzt endlich zeigt sich auch der Gipfel, ca 100 Distanzmeter weiter südlich am Grat aufragend, getrennt noch durch zwei steile, abweisende Türme am Grat.
Von der Scharte bin ich ötztalseitig ca 10m abgestiegen und über Felsbänder ohne Höhenverlust in Richtung Gipfel gequert und konnte die Türme so umgehen (II), brüchig. So erreicht man wieder eine steile Rinne (I, Schnee/Eisreste!), die nach oben zum Grat in die nächste Scharte zieht (ca 2950). Jetzt weiter über festen Blockgrat, II, schön aufwärts, rechts heraus und über steile Platten (I, II) in landschaftlich tollen 10min zu den spitzen Gipfelfelsen.

Absolut unberührter Berg. Brüchig. Ein Steinmann (von mir) und vollkommene Ruhe, sonst nichts. Gute Portion Kondition, gute Orientierung, Erfahrung im III. Grad gefragt.

Hingegen ist sein Nachbar der Luibiskogel ein Renner und man hat zahlreiche Beobachter auf den letzten Klettermetern zum Gipfel. Der Übergang zum Luibiskogel wäre interessant, ist im Führer mit 4 bewertet, hab ich mich alleine ohne Seilsicherung nicht getraut.


Tourengänger: dercenturio


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»