Drei Tage im Calandagebiet


Publiziert von Makubu , 25. Juli 2021 um 19:08.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Calanda
Tour Datum:20 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Calanda   CH-GR   CH-SG 
Zeitbedarf: 3 Tage
Strecke:Haldenstein - Calandahütte - Haldensteiner Calanda - St. Margrethenberg

Vor über vierzig Jahren habe ich den Haldensteiner Calanda von Haldenstein aus als Tagestour gemacht, und mich gewundert, warum es hier eine SAC-Hütte braucht. Heute weiss ich, es gibt viele Gründe dafür. Einer davon: weil es hier schön ist! Ein anderer: weil ich es heute nicht mehr geniessen würde, 2300 Höhenmeter hinauf, und - vorallem - danach wieder hinunter zu gehen. So melde ich mich sogar für zwei Übernachtungen an.

1. Tag: Haldenstein Dorf - Calandahütte. T2, 4h (inkl. Pause)
Um 10:05 erreicht der Bus Haldenstein, Dorf. Ich mache mich bereit: Schirmmütze, Sonnenbrille. Rechts von der Kirche steigt der Weg an. Er ist ziemlich breit, geeignet für Alpaufzüge, aber natürlich nicht mehr für das gebraucht. In gleichmässiger Steigung geht's, oberhalb der eingerüsteten Burgruine Haldenstein durch, gegen die Alp Arella. Zwei Spitzkehren macht der Weg, das habe ich mir gemerkt. Dann wird der Nesselboden erreicht und damit sind die ersten rund 800 Höhenmeter geschafft. Im danach folgenden Wäldchen mache ich eine Verpflegungspause. Weiter führt der Weg nach Funtanolja. Oberhalb geht‘s steil hinauf zum Bärenhag und weiter zur Fahrstrasse, von (E-)Bike-Fahrern gerne benützt. Bei Altsäss weiss ich, aus der Hüttenwegbeschreibung, jetzt sind es noch hundert Höhenmeter. Insgesamt rund 1500.

Recht viele Gäste sind da. Darunter viele Bündner. Viele Gäste sind, wie angetönt, mit dem Bike gekommen. Den restlichen Nachmittag verbringe ich mit Geplauder, nette Leute habe ich dabei kennengelernt. Um halb sieben ist Nachtessen: Spargelcremesuppe, Rüeblisalat, Spaghetti Bolognese und Himbeercreme (nur so für mich notiert). Um 10 Uhr ist Nachtruhe.

2. Tag: Calandahütte - Haldensteiner Calanda und zurück. T3, 4h (inkl. Pausen)
Nach dem Frühstück geht's um zwanzig vor Acht los. Zuerst werden die Calandasiten erreicht, die felsige Stufe wird auf einem breiten Weg überwunden. Am Südrand der Calandasiten steigt man über die Wiese auf und quert danach gegen Norden, um die darauf folgende Geröllflanke mittig zu erklimmen. Oben angelangt, wandert man auf dem breiten, schönen Rücken den felsigeren Abschnitten entgegen. Diese sehen erst wilder aus, als sie sind. Die stets gut markierte Route führt, manchmal etwas auf die Vättiser Seite ausweichend, zum Gipfel des Haldensteiner Calandas hinauf. Oft hängen Wolken auf der Ostseite des Berges, die Westseite ist hingegen meist wolkenfrei. Zur Calandahütte hinunter sehe ich auf jeden Fall nie. Ein paar Baslerläckerli, etwas zu trinken, dann mache ich mich auf den Abstieg, um weiter unten, auf dem breiten Rücken bei einem Steinmäuerchen meine Pause fortzusetzen. Tatsächlich ist es dort viel sonniger und dadurch wärmer. Schliesslich geht's auf dem Aufstiegsweg wieder zur Hütte zurück. Hier esse ich etwas später Capuns. Ausgezeichnet! Auch heute wieder verplaudere ich den Rest des Nachmittags. Insbesondere mit der sehr sympathischen Gisula - über Gott und die Welt, vor allem natürlich über das Bergsteigen. Sie ist - wie ich erst zuhause festgestellt habe - im Internet recht präsent. Habe mir zwei Filmbeiträge mit ihr bereits angeschaut! Nachtessen: Zucchetticremesuppe, grüner Salat, Voressen mit Kartoffelstock und ein Caramelchöpfli.

3. Tag: Calandahütte - Zweienspitz - Chimmispitz - Alp Maton - Pizalun - St. Margrethenberg. T2, 7h 15min (inkl. Pausen)
Um acht Uhr starte ich. Ich wandere via Wolfegg zur Vazer Alp. Am Vortag sind einige Biker über diese Route angekommen. Ich vermute, mit viel bikestossen, oder sogar -tragen. Eventuell bin ich auf diesem Abschnitt roko begegnet, kann es aber nicht mehr mit Sicherheit sagen. Nach der Mastrilser Alp geht's in den Kessel von Calannaluz. Ein paar exponierte Wegstellen machen aus dem T2 ein T2+. Schliesslich geht's wieder gemütlicher zur Alp Salaz. Hier lege ich eine Pause ein. Es gäbe Kaffee, aber ich sehe niemanden, der ihn mir kredenzen könnte. Also nehme ich ein Bierchen aus dem Selbstbedienungsdepot in einem Brunntrog. So gestärkt geht's jetzt zum Zweierspitz. Weglos ziele ich eine Kuppe an. Prompt ist es die niedrigere der zwei Spitzen. Die höhere ist zu sehen. Also weiter. Ein Holzschild auf der zweiten Kuppe bestätigt mir, ich bin auf dem Zweierspitz. Über die steilen Wiesenhänge geht's hinunter zum Wanderweg. Nächstes Ziel: Bärenfallen und danach Alp Maton. Die vielen Kuhspuren verunsichern einem, aber eigentlich gelange ich ohne Umwege zur Alp Maton hinauf. Da es von hier aus nur fünf Minuten sind (Wegweiser) gehe ich direkt weiter zum Chimmispitz. Ein Einheimischer macht mich noch auf ein Aussichtsplätzchen bei einer Fahnenstange aufmerksam. Es lohnt sich, dieses zu besuchen. Danach geht's wieder hinunter zur Alp Maton, wo ich zuerst ein Bierchen, danach auch noch einen Salsiz bestelle. Steil, aber auf gutem Weg, geht's hinunter nach Fürggli. Bei Stefis Bergwirtschaft vorbei strebe ich nun meinem letzten Ziel zu, dem Pizalun. Oben angekommen, ziehen Wolken vor die Sonne und ein unangenehmes Lüftchen setzt ein. So mache ich nur ein paar Fotos. Danach steige ich ab nach St. Margrethenberg. Leider gibt es hier vorne keine Beiz (Stefis Bergwirtschaft ist mir jetzt zu weit weg). Und weil das nächste Postauto demnächst fährt, mache ich mich bereit für die Heimreise.

Tourengänger: Makubu


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