Große Schlenkerspitze der höchste Gipfel der Parzinngruppe


Publiziert von McGrozy , 31. Juli 2021 um 17:00.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:23 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Servus miteinander,

es ist 7 Uhr früh an diesem herrlichen Freitag und meine Begleitung und ich stehen kurz unterhalb von Pfafflar (1.5.80m). Von dort wollen wir auf die Große Schlenkerspitze via Fundaistal. Wir machen uns startklar und ich entscheide mich seit langem wieder die Sommerbergschuhe anstatt den Trailschuhen zu benutzen. Ob dies die richtige Entscheidung ist wird sich noch zeigen - falsch machen kann man damit sicher nichts. Los geht´s nach einem kleinen zweiten Frühstück nun Richtung Süden. Nach wenigen Minuten stehen wir in dem kleinen Ortsteil von Pfafflar westlich des Hahntenjochs. Dort geht es nun links dem Wegweiser zum Galtseitejoch hinterher. Kurz nach dem Ort führt erst noch ein Fahrweg an Schafen vorbei bevor es an der großen und recht weitläufigen Wiese links hinauf in das doch recht lange Seitental geht. Dort folgt man den meist gut erkennbaren Weg am Bach entlang, welcher bei Regen sehr schnell anschwillt. Den Fundaisbach müssen wir zwei mal überqueren bis zum Talschluss und dem ersten nennenswerten Anstieg zur Hochebene. Die Regenfälle der letzten Wochen hat auch im Lechtal seine Spuren hinterlassen. Der Weg ist schon immer anfällig durch Regen oder Lawinen zerstört zu werden und wurde der Vergangenheit in teilen schon öfter neuverlegt (teilweise wohl jährlich wenn man dem netten Bergsteigerkollegen vertrauen kann). Auch in diesem Jahr wurde der Weg vor kurzen neu angelegt. Am Ende des Talschluss geht es nun weiter hinauf. Der Weg ist nicht zu verfehlen und gut markiert. Dieser führt und über Bäche und am Schluss am Fundaisbach hinauf zum Fundaisboden (2.120m). 

Dort oben erwartet uns eine herrliche Hochebene diese durchqueren wir nach dem wir an der Kreuzung zur Imster Mutterkopf angelangt sind in westlicher Richtung. Der Weg wird manchmal von den neugierigen Schafen blockiert und auch die Murmeltiere mit ihren Jungen sind unterwegs - einfach herrlich. Kurz vor dem Galtseitejoch muss noch ein recht langes Geröllfeld überwunden werden und schwub stehen wir nach ca 2,5h auf dem Galtseitejoch (2.420m).

Vom Galtseitejoch geht es nun abseits von markierten Wegen hinauf in südlicher Richtung zur Schlenkerspitze. Der Weg ist anfangs sehr gut durch Pfadspuren und auch Steintürmchen zu erkennen. Wir laufen also recht gelassen den Steintürmchen hinter immer wieder müssen Felszacken umgegangen werden, was meist sehr angenehm (ohne Kraxelei) von statten geht. Auf über ca. 2.600 Metern dann schließlich die Bandschlinge, welche vor den nicht überwindbaren großen Felszacken hängt. Dort geht es nun in einem engen Kamin überraschend problemlos hinab(II). Dort unten steigt man nicht weit ab und umgeht den nächsten Felsriegel direkt. Wir hatten noch ein wenig Schnee das es uns tatsächlich einfacher gemacht hat. Auf der Südseite des Riegels geht es nun so schnell wie möglich zurück hinauf zum Grat. Der Pfad ist recht unangenehm zu steigen da kaum gestuft und recht steil. Auf dem Grat zurück geht es nun in die letzten schuttigen Felsklettereien. Der erste Aufschwung ist recht einfach im ersten Grat zu überwinden. Der letzte Aufschwung zum Vorgipfel ist nicht ganz so entspannt obwohl wenn man auf der Route bleibt immer noch im ersten Grat. Hochwärts sind wir recht zügig unterwegs und stehen zügig auf dem Vorgipfel nun geht es nordseitig in die Scharte zum Hauptgipfel.  Dort liegt ordentlich Schutt drin. In der Scharte nun zu dem markanten Felsblock und auf der Südseite zur gut erkennbar und oft beschriebenen Schlüsselstelle (wohl III). Ich empfand die Stelle recht "simpel" und entspannt im zweiten Grat da der Fels dort nur wenig Schutt (im Vergleich zum Rest) aufweist. Nach der kurzen Stelle geht´s nun die letzen paar Meterchen zum Gipfel der Großen Schlenkerspitze (2.827m), welcher leider Gipfelkreuzlos war, da das Kreuz wahrscheinlich bei einem Sturm ungeflogen ist. 

Der Abstieg erfolgt über die selbe Route. Zu erst über den 2er hinüber zum Vorgipfel und dann weiter hinab. Kleiner Tipp die südlichste Rinne ist der einfachste und wohl entspannterste Weg vom Vorgipfel hinab. Ich suchte im schuttigen Felshang die beste Route und hab wahrscheinlich eine Kraxelei im dritten Grat erwischt. Meine Begleitung, welche oben wartete nahm die südlichste Rinne und war recht entspannt unterwegs. Unten zurück am Anfang der Kraxelei kann man sich entscheiden ob man wieder zum Galtseitejoch zurück oder über die Brunnkarspitzenscharte absteigt. Wir gehen denselben weg zurück wie wir hoch gekommen sind. Da der Weg gleich wie der Aufstieg ist werde ich mir die beschreibung sparen.


Fazit:

Die Tour auf die große Schlenkerspitze ist eine einsame und doch recht anspruchsvolle Tour bei der vor allem im oberen Abschnitt volle Konzentration erforderlich ist. Der Berg bietet eine hervorragende Aussicht und ist vom technischen her leichter als die Dremelspitze neben an allerdings durch den ganzen Schutt und keine Markierungen meiner Meinung nach im großen und ganzen schwieriger bzw anstrengender zu besteigen.

  Start Ziel Anforderung Aufstieg Abstieg KM Zeit*
1 Pfafflar Fundaisboden T4 580 20 4,0 1,75
2 Fundaisboden Galtseitejoch T4 300 10 2,0 0,75
3 Galtseitenjoch G. Schlenkerspitze T5 II 480 50 1,5 1,50
4 G. Schlenkerspitze Galseitejoch T5 II 50 480 1,5 1,50
5 Galtseitejoch Fundaisbode T4 10 300 2,0 0,50
6 Fundaisboden Pfafflar T4 20 580 4,0 1,50
        1.440 1.440 15,0 7,75

*grob geschätzt. Die Uhr hat 8 Stunden 40 Minuten aufgenommen allerdings sind da sämtliche Stehzeiten von Trinkpausen etc mitinbegriffen.

Ausrüstung:

Helm würde ich aufjedenfall empfehlen!

Tourengänger: McGrozy


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»