Alperschällihorn 3039 m + Teurihorn 2973 m


Publiziert von StefanP , 22. Juli 2021 um 18:43.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:21 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 13:00
Aufstieg: 2067 m
Abstieg: 2067 m
Strecke:17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ob Sufers Pörterwald/Glettitobel
Kartennummer:1235 Andeer

Die beiden Splügener Kalkberge zählen nicht zu den Hotspot’s der Bünder Bergwelt. Das ist auch gut so, wer Einsamkeit sucht, der liegt in diesem Gebiet genau richtig. Der Grund für die wenigen Besteigungen liegt auf der Hand oder besser am Boden, um diese Gipfel zu erreichen muss sehr viel Schutt überwunden werden. Schutt und Geröll in allen Variationen, von grob blockigem bis fein rutschigem Geröll ist alles auf der Tour. Ich bestieg diese Berge bereits zweimal mit unseren Jung’s, diesmal begleitete mich Corinne erstmals auf diese beiden Gipfel:-). Als wir in der Teurimulde ankamen, erspähten wir zu unserer Verwunderung ein einzelner Bergsteiger am Teuri Nordgrat. Nach etwas Beobachtung sahen wir, dass er sich im Aufstieg befand. Im Führer wusste ich von keiner Route über den Nordgrat, aber ich hoffte mehr, dass er uns nicht mit fallendem Geröll, irgendwo im Aufstieg gefährden würde. Wir verloren ihn aus den Augen und waren mit dem happigen Aufstieg am Teuri mit uns selbst beschäftigt. Als wir das grosse Schneefeld im mittleren Aufstiegsbereich traversierten, tauchte der Bergsteiger hinter uns auf und erzählte uns, dass er den richtigen Aufstieg verpasste, am Nordgrat gäbe es ohne Seilsicherung kein Weiterkommen. Somit erstiegen wir zusammen auf dem mir bekannten Weg den Gipfel. Im Gipfelbuch lasen wir erst von einem Eintrag im 2021. Wir genossen heute auch gute Aus- und Fernsicht, was ich auf den früheren Touren jeweils vermisste. Der Tiefblick auf den rund 1500 m tiefer liegenden Sufnersee und nach Splügen ist beeindruckend.

Route:
Wir starten im Pörterwald/Glettitobel, auf dem Wanderweg durch den Oberhofwald, via Under Steila, Steileralp 2013 m, Bödä bis kurz vor die Alperschällilücke.
2 ½ Std. T2

Auf dem gut sichtbaren und etwas geröllfreiem Rücken stiegen wir ins unterste Geröllfeld ein, bis zum Schlupf, wo der Felsriegel einfach überwunden werden kann. Weiter das zweite Geröllfeld hoch, bis zu den Begrenzungsfelsen, dann links das dritte und mühsamste Geröllfeld hoch bis etwa auf 2800 m wo wir eine hübsche Aussichtsplattform erreichten. Bild mit dem weiteren Wegverlauf.
1 ¼ Std. T4

Weiter über die sich verengende Rampe, rechts an den Felsen haltend, bis fast zum Steinmann an der Rinne. Wie Delta schon beschrieben hatte, ist der Aufstieg auf den Nordgrat vor der Rinne durch die gut gestuften Felsen einfacher als durch die Rinne selber
¼ Std. T5 I

Auf dem Grat den Wegspuren folgend, an einer Stelle gibt’s zwei Möglichkeiten, wir wählten die Südliche, da wir dort auf dem festen Grat bleiben konnten, etwas luftig, aber fester, anschliessend auf der Südseite eine gute Spur bis zum nächsten Aufschwung. Nordseitig hat es auch Wegspuren, dort aber ist auch mehr feiner Schutt vorhanden. Den Wegspuren weiter folgend bis vor den letzten Gipfelaufschwung
½ Std. T4

Für der letzten Aufschwung zum Gipfel brauchten wir nochmals die Hände, oben ist nur wenig Platz zum sitzen. Unser Gipfelbuch aus dem Jahre 2013 ist noch im besten Zustand.
3 min. T5

Rückweg auf dem Aufstiegsweg, bis nach Böda bis zu Punkt 2321 m runter
1 ¼ Std.

Die Wasserflaschen wieder gefüllt, stiegen wir Richtung Punkt 2439 m über ein riesiges Geröllfeld, unterhalb dem Steilerhorn durch in die Teurimulde.
¾ Std. T3

Wir stiegen das markante und immer steiler und mühsamer werdende Couloir hoch bis etwa auf 2/3 Höhe, dann links haltend den Felsen entlang auf das mittige grosse Schuttfeld, das zur Zeit noch unter dem Schnee liegt. Wir traversierten das Schneefeld und stiegen weiter hoch bis zu den Felsen, die den Zugang zum letzten Geröllfeld versperren. Diese Felsen können einfach überwunden werden.
2 Std. T4+

Das oberste Geröllfeld durchstiegen wir auch an den rechten Begrenzungsfelsen nach, in einer „links-Kurve“ bis zu den Gipfelfelsen hoch
20 min T4

Die Gipfelfelsen durchstiegen wir über das von links auf die Gipfelfelsen führende Wändlein mit den gut griffigen Rissen. Oben über einen luftigen kurzen Grat bis zum Gipfelsteinmann
10 min. T5 II

Abstieg über den gleichen Weg, von der Teurimulde stiegen wir etwas mehr östlich ab und konnten so, zwar durch steiles Grasgelände einen grossen Teil des riesigen Schuttfeldes umgehen, was im Abstieg sicher einfacher und schneller ist.
2 ¼ Std. bis zum Auto

Fazit: Lange und fordernde Tour, mit tollen Bergerlebnissen und vorwiegend sonnigem Wetter.

Genauere Routenbeschreibung aufs Alperschällihorn auf diesem Bericht

Für unseren Teurihornbegleiter: stefan@pfisterkuechen.ch

Tourengänger: Conny_71, StefanP


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