Märcher Stöckli - kleine Überschreitung
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Kamin & Band...
Wohl alle größeren Alpenpässe haben "ihre" Berge, welche sie überhaupt erst so einzigartig machen. Und erstaunlich oft sticht gerade ein "kleiner", aber markanter Gipfel heraus. Ich denke da zum Beispiel an den unnahbaren Sustenspitz oder die felsige Schafnase. Ebenso markant präsentiert sich das eigentlich unbedeutende Märcher Stöckli vom Klausenpass aus, nämlich als ganz klotziger Turm. Zwei kurze, aber interessante & völlig unterschiedliche Routen führen dort hinauf.
Auf dem Klausenpass (1948 m) gibt es nur einen Weg, der in die richtige Richtung - nämlich nach Norden - führt. Erst flach, aber bald schon recht steil wandert man über die Wiesen auf das Stöckli zu. Das vorliegende Bollwerk ("Stellinossen") umgeht der Pfad westseitig. Zuletzt etwas schrofig, aber ohne Kletterei gelange man an die eigentliche Felswand, wo sich der Weg teilt.
Rechts beginnt das von unten so beeindruckende Felsband mit dem leichteren Aufstieg. Ich gehe aber nach links aufwärts zu den anspruchsvolleren Kaminen.
Unter dem ersten Kamin ist mir erst nicht ganz klar, wo denn eigentlich der Einstieg ist. Die untersten Meter des Kamins sehen schwierig aus (Schulterriß?) und gehören wohl auch nicht zur üblichen Route. Schließlich steige ich etwas weiter links in die Wand ein, kraxele schräg nach rechts hoch und überquere den Spalt luftig mit einem Spreizschritt. Danach wieder einfacher aufwärts zu einm Bohrhaken und zum eigentlichen Einstieg in den Kamin.
Dort steht man auch gleich vor einem Klemmblock, dessen Überwindung (trotz Fixseils) wohl die Schlüsselstelle der Route ist. Der Kamin ist hier breiter, als es von unten aussah, sodass es mit entspanntem Hochgeschrubbere nicht klappt. Also spreizen und zusätzlich reichlich rohe Gewalt - schon geht es aufwärts. Nach dem Klemmblock nicht dem Fixseil nach rechts folgen, sondern einfach weiter im Kamin hochklettern bis zu dessen Ende.
Über leichtes Kraxelgelände geht es schräg nach links aufwärts zum zweiten Kamin. Im Gegensatz zum ersten ist hier alles feucht und es tropft das Wasser eines schmelzenden Schneerests. Beim Ausstieg aus dem Kamin helfen ein paar Eisenklammen, aber um dort hinzukommen, muss man wieder etwas spreizen. Nach den Klammern geht es schnell noch um ein ausgesetztes Eck und dann ist es auch schon geschafft - das sonnige, grüne und geräumige Gipfelplateau ist erreicht.
Die Schartenhöhe des Märcher Stöcklis (2382 m) mag bescheiden sein - 20 m vielleicht - dafür ist der Tiefblick zum Klausenpass umso toller. Dahinter dominiert natürlich der mächtige Clariden die Aussicht.
Eigentlich hatte ich noch vor, weiter zum Glatten zu wandern, aber jetzt ist die Motivation irgendwie weg. Lieber eine längere Pause machen.
Für den Rückweg zum Klausenpass nehme ich die leichtere Route. Der eigentliche Abstieg beginnt etwa im tiefsten Punkt zwischen Märcher Stöckli und dem Massiv dahinter (Steinmann). Nicht den blauen Punkten folgen - das wäre zumindest ein Umweg. Über Schrofen und Pfadspuren geht es direkt hinunter in die Geröllschlucht "Erst Chälen". Unten sieht man schon das breite Band, das gleich begangen wird. In der Schlucht liegt noch ein Schneefeld, welches den üblichen Weg versperrt. Ich umgehe es bergseitig, wo sich zwischen Felsen und Schnee eine Art Gasse gebildet hat. Das geht gut, nur ganz am Ende muss ich etwas unangenehm (T4) über den losen Schutt zum Pfad hin absteigen.
Das Band rund um das Märcher Stöckli lässt sich dann bequem und erstaunlich unschwierig begehen. Kletterstellen gibt es keine und sonderlich ausgesetzt ist es eigentlich auch nicht. Sehr bald in ich wieder an der Verzweigung, wo die Kaminroute beginnt. Über den bekannten Pfad wandere ich zurück zum Pass. Die Gastwirtschaft dort kann ich weiterempfehlen!
Gehzeiten & Schwierigkeiten
Klausenpass - Wegverzweigung: T3, 40 min
Kaminroute: T5 / II (ohne Benutzung der Fixseile sicherlich schwerer!), 20 min
Märcher Stöckli - Bandroute - Klausenpass: T3, 50 min
Besondere Ausrüstung: Helm für die Kaminroute!
Speziell der untere Kamin sollte nur einzeln begangen werden.
Fazit - lieber kurz & spannend als lang & öde
Wohl alle größeren Alpenpässe haben "ihre" Berge, welche sie überhaupt erst so einzigartig machen. Und erstaunlich oft sticht gerade ein "kleiner", aber markanter Gipfel heraus. Ich denke da zum Beispiel an den unnahbaren Sustenspitz oder die felsige Schafnase. Ebenso markant präsentiert sich das eigentlich unbedeutende Märcher Stöckli vom Klausenpass aus, nämlich als ganz klotziger Turm. Zwei kurze, aber interessante & völlig unterschiedliche Routen führen dort hinauf.
Auf dem Klausenpass (1948 m) gibt es nur einen Weg, der in die richtige Richtung - nämlich nach Norden - führt. Erst flach, aber bald schon recht steil wandert man über die Wiesen auf das Stöckli zu. Das vorliegende Bollwerk ("Stellinossen") umgeht der Pfad westseitig. Zuletzt etwas schrofig, aber ohne Kletterei gelange man an die eigentliche Felswand, wo sich der Weg teilt.
Rechts beginnt das von unten so beeindruckende Felsband mit dem leichteren Aufstieg. Ich gehe aber nach links aufwärts zu den anspruchsvolleren Kaminen.
Unter dem ersten Kamin ist mir erst nicht ganz klar, wo denn eigentlich der Einstieg ist. Die untersten Meter des Kamins sehen schwierig aus (Schulterriß?) und gehören wohl auch nicht zur üblichen Route. Schließlich steige ich etwas weiter links in die Wand ein, kraxele schräg nach rechts hoch und überquere den Spalt luftig mit einem Spreizschritt. Danach wieder einfacher aufwärts zu einm Bohrhaken und zum eigentlichen Einstieg in den Kamin.
Dort steht man auch gleich vor einem Klemmblock, dessen Überwindung (trotz Fixseils) wohl die Schlüsselstelle der Route ist. Der Kamin ist hier breiter, als es von unten aussah, sodass es mit entspanntem Hochgeschrubbere nicht klappt. Also spreizen und zusätzlich reichlich rohe Gewalt - schon geht es aufwärts. Nach dem Klemmblock nicht dem Fixseil nach rechts folgen, sondern einfach weiter im Kamin hochklettern bis zu dessen Ende.
Über leichtes Kraxelgelände geht es schräg nach links aufwärts zum zweiten Kamin. Im Gegensatz zum ersten ist hier alles feucht und es tropft das Wasser eines schmelzenden Schneerests. Beim Ausstieg aus dem Kamin helfen ein paar Eisenklammen, aber um dort hinzukommen, muss man wieder etwas spreizen. Nach den Klammern geht es schnell noch um ein ausgesetztes Eck und dann ist es auch schon geschafft - das sonnige, grüne und geräumige Gipfelplateau ist erreicht.
Die Schartenhöhe des Märcher Stöcklis (2382 m) mag bescheiden sein - 20 m vielleicht - dafür ist der Tiefblick zum Klausenpass umso toller. Dahinter dominiert natürlich der mächtige Clariden die Aussicht.
Eigentlich hatte ich noch vor, weiter zum Glatten zu wandern, aber jetzt ist die Motivation irgendwie weg. Lieber eine längere Pause machen.
Für den Rückweg zum Klausenpass nehme ich die leichtere Route. Der eigentliche Abstieg beginnt etwa im tiefsten Punkt zwischen Märcher Stöckli und dem Massiv dahinter (Steinmann). Nicht den blauen Punkten folgen - das wäre zumindest ein Umweg. Über Schrofen und Pfadspuren geht es direkt hinunter in die Geröllschlucht "Erst Chälen". Unten sieht man schon das breite Band, das gleich begangen wird. In der Schlucht liegt noch ein Schneefeld, welches den üblichen Weg versperrt. Ich umgehe es bergseitig, wo sich zwischen Felsen und Schnee eine Art Gasse gebildet hat. Das geht gut, nur ganz am Ende muss ich etwas unangenehm (T4) über den losen Schutt zum Pfad hin absteigen.
Das Band rund um das Märcher Stöckli lässt sich dann bequem und erstaunlich unschwierig begehen. Kletterstellen gibt es keine und sonderlich ausgesetzt ist es eigentlich auch nicht. Sehr bald in ich wieder an der Verzweigung, wo die Kaminroute beginnt. Über den bekannten Pfad wandere ich zurück zum Pass. Die Gastwirtschaft dort kann ich weiterempfehlen!
Gehzeiten & Schwierigkeiten
Klausenpass - Wegverzweigung: T3, 40 min
Kaminroute: T5 / II (ohne Benutzung der Fixseile sicherlich schwerer!), 20 min
Märcher Stöckli - Bandroute - Klausenpass: T3, 50 min
Besondere Ausrüstung: Helm für die Kaminroute!
Speziell der untere Kamin sollte nur einzeln begangen werden.
Fazit - lieber kurz & spannend als lang & öde
Tourengänger:
Bergmax

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