Hirzli auf Route ´Straight Bachbett´
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Einleitung:
Das Hirzli habe ich neben Bärensoolspitz und Planggenstock als einzige markante Erhebungen zwischen dem Oberseetal und dem Wägital noch nicht erklettert. Zudem gibt das Hirzli wenig her, wenn ich auf die Berichte schaue. Nur gerade
PStraub stieg von der Seite ein und
Tricky nahm einen inoffiziellen Wanderweg, haben bisher etwas über T5 gepostet. Höchste Zeit also sich selbst ein Bild davon zu machen. Beim Studium der Karte fiel mir der Bach auf, welcher von unten bis oben eine sehr direkte Linie ergibt. Dies soll meine Route werden `Straight Bachbett`. Auf dem Gipfel war ich wohl etwas KO, weshalb meine Route einen Schreibfehler hat ;)
Gestartet bin ich einmal mehr sehr spät, dafür dass ich um 16:00 Uhr wieder auf der Arbeit sein sollte. Doch der Schlafmangel hatte mich die letzten zwei Nächte fest im Griff, weshalb ich erst um 10:15 loslief bei der Gemeindebibliothek.
Zu sagen gibt es wohl noch, dass diese Route von Dezember-März als Wildruhezone gilt und deshalb nicht bestiegen werden sollte.
Routenbeschrieb:
Gemeindebibliothek-Hirzli-Gemeindebibliothek: T6 III, 4h
Kurz die Strasse hoch, bevor bei der Wildruhezonen Tafel in den Wald hineingestochen wird. Es geht kurz hoch, bevor ich bei der Kreuzung nach links abzweige. Der Weg geht nun wieder ein bisschen runter, bevor er rüber quert zur Strasse, wo das Bachbett beginnt. Nun wird alles im Bachbett hochgestiegen. Bei der ersten Verzweigung halte ich rechts über eine knackige Stufe. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen schweren Stufen T4 bis T6 & I er bis IV er und flacheren, blockigen Abschnitten. Die Stufen, welche mir direkt in der Wasserlinie nicht gelangen, umging ich so eng wie möglich rechts. Nur bei zwei Stufen musste ich mehr als 10m weg von der Wasserlinie. Auf einmal wurde das Bachbett eng und die Wände hoch. In der Engstelle hingen sogar ein Drahtseil, welches bis über den Klemmbock führte und danach nach links hoch ging. Nun war ich etwas verwirrt, wo ich mich befinde. Als ich auf Swisstopo nachschaute war ich in den Felsen Links von P.1110. Keine Ahnung, wann sich der Bach geteilt haben soll. Deshalb stieg ich dann oberhalb der Drahtseile nach links steil aus. Oben kam nun die Lichtung und ich war wieder beinahe im Bach drin. Dort empfiehlt es sich möglichst lange rechts im Wald zu bleiben. Denn der Kräutergarten ist nicht empfehlenswert. Erst ca. 70m weiter oben als der Jägerstand im Baum hing, ging ich hinaus auf die Wiese und zurück ins rechte Bachbett. Dieses nun streng, an der vollen Sonne steil hinauf. Auf der Höhe von Ahoren gab es dann einen inoffiziellen Quergang. Da die Bänder oben an mir alle nach links weg gingen, war mir klar, dass die anderen beiden weiter links ausgestiegen sind. Wie weit wusste ich aber nicht mehr auswendig. Als ich zum linken Bachbett kam, war für mich klar, hier möchte ich es versuchen. Es scheint als würde es direkt zum Kreuz führen. Nun folgt das Kernstück, wo es keine Möglichkeiten mehr gibt für einen Ausstieg. Wer beim Bach kaum eine Stufe direkt ersteigen konnte, soll hier unbedingt auf dem «Weg» nach rechts aussteigen. Sonst wird es gefährlich. Das Bachbett wird schnell steil und ich kraxle in I & II er Stufen hoch. Teilweise durchmischt mit Gras. Als das Bachbett sich auflöst, weiche ich rechts auf den Grassporn aus. Keine Lust im Nagelflue Geröll herumzueiern. Am Ende des Spornes, muss ausgesetzt nach links unter einer Föhre hindurch gequert werden. Nun folgt für mich die Schlüsselstelle. Es gilt ausgesetzt, auf knapper Grasauflage und bröselndem Nagelflue in die Schlussrinne zu gelangen. Die Schlussrinne, obwohl nur mässig steil, nochmals ein Balanceakt. Wer hier stürzt, wird sich kaum mehr fangen können. Wenig Gras auf abgerutschter Erde gilt es hochzusteigen. Die letzten 10 Ausstiegsmeter sind dann komplett der Erosion erlegen. Zum Glück hat es rechts Nagelflue, welcher ein bisschen besser hält als der Tösstaler. So kann ich über diesen Aussteigen. Noch 50m dem Grat entlang und schon stehe ich oben. Knapp vor einem älteren Herrn und eine junge Frau lief Sekunden zuvor davon.
Da ich für den Aufstieg 3h gebraucht hatte, blieb mir nicht mehr viel Zeit. Eieiei da hatte ich mich verschätzt. Ein kurzer Schwatz mit dem Herrn und schon gings runter. Auf dem Wanderweg stand 2h20min. Jedoch durfte ich höchstens 1h20min haben, damit ich rechtzeitig im Geschäft erschien. Also nahm ich den direktesten Wanderweg runter im Laufschritt. Nach gerade einmal 1h war ich beim Auto. Wer mich kennt, weiss wie dumm diese Idee war und das schon das zweite Mal diese Woche. Kurz vor dem Auto konnte ich kaum mehr gehen, weil ich meine Knie dermassen spürte. Jetzt wo ich diesen Bericht schreibe, ist es zum Glück schon wieder besser.
Fazit:
Eine wahrlich spannende Tour die ich hier gefunden habe. Ich hätte nicht gedacht, dass selbst das Bachbett mich dermassen fordern würde. Der Vorteil bei der Route ist, sie kann nicht abgespeckt werden, da sie ständig gewaschen wird. Trockene Verhältnisse ein Muss, sonst werden die Stufen gefährlich. Ich fühlte mich über grosse Teile der Tour als wäre ich im Zürcher Oberland. Es hat jedoch einen grossen Vorteil. Der Nagelflue ist viel verlässlicher als bei uns vorne. Für mich eine Tour mit viel Gefahrenpotenzial von unten bis oben. Der Ausstieg oben sollte maximal in meiner Rinne geschehen oder rechts davon. Näher zum Kreuz ist die Erosion voll am Wirken und die Ausrutschgefahr im Ausstiegsbereich hoch. Oder dann soll gleich ganz nach links zur anderen Rinne von
PStraub gewechselt werden. Alles dazwischen würde ich persönlich meiden. Dafür ist der Gipfel definitiv zu wenig Prestige. Ein Pickel für mich ein Muss.
Das Hirzli habe ich neben Bärensoolspitz und Planggenstock als einzige markante Erhebungen zwischen dem Oberseetal und dem Wägital noch nicht erklettert. Zudem gibt das Hirzli wenig her, wenn ich auf die Berichte schaue. Nur gerade


Gestartet bin ich einmal mehr sehr spät, dafür dass ich um 16:00 Uhr wieder auf der Arbeit sein sollte. Doch der Schlafmangel hatte mich die letzten zwei Nächte fest im Griff, weshalb ich erst um 10:15 loslief bei der Gemeindebibliothek.
Zu sagen gibt es wohl noch, dass diese Route von Dezember-März als Wildruhezone gilt und deshalb nicht bestiegen werden sollte.
Routenbeschrieb:
Gemeindebibliothek-Hirzli-Gemeindebibliothek: T6 III, 4h
Kurz die Strasse hoch, bevor bei der Wildruhezonen Tafel in den Wald hineingestochen wird. Es geht kurz hoch, bevor ich bei der Kreuzung nach links abzweige. Der Weg geht nun wieder ein bisschen runter, bevor er rüber quert zur Strasse, wo das Bachbett beginnt. Nun wird alles im Bachbett hochgestiegen. Bei der ersten Verzweigung halte ich rechts über eine knackige Stufe. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen schweren Stufen T4 bis T6 & I er bis IV er und flacheren, blockigen Abschnitten. Die Stufen, welche mir direkt in der Wasserlinie nicht gelangen, umging ich so eng wie möglich rechts. Nur bei zwei Stufen musste ich mehr als 10m weg von der Wasserlinie. Auf einmal wurde das Bachbett eng und die Wände hoch. In der Engstelle hingen sogar ein Drahtseil, welches bis über den Klemmbock führte und danach nach links hoch ging. Nun war ich etwas verwirrt, wo ich mich befinde. Als ich auf Swisstopo nachschaute war ich in den Felsen Links von P.1110. Keine Ahnung, wann sich der Bach geteilt haben soll. Deshalb stieg ich dann oberhalb der Drahtseile nach links steil aus. Oben kam nun die Lichtung und ich war wieder beinahe im Bach drin. Dort empfiehlt es sich möglichst lange rechts im Wald zu bleiben. Denn der Kräutergarten ist nicht empfehlenswert. Erst ca. 70m weiter oben als der Jägerstand im Baum hing, ging ich hinaus auf die Wiese und zurück ins rechte Bachbett. Dieses nun streng, an der vollen Sonne steil hinauf. Auf der Höhe von Ahoren gab es dann einen inoffiziellen Quergang. Da die Bänder oben an mir alle nach links weg gingen, war mir klar, dass die anderen beiden weiter links ausgestiegen sind. Wie weit wusste ich aber nicht mehr auswendig. Als ich zum linken Bachbett kam, war für mich klar, hier möchte ich es versuchen. Es scheint als würde es direkt zum Kreuz führen. Nun folgt das Kernstück, wo es keine Möglichkeiten mehr gibt für einen Ausstieg. Wer beim Bach kaum eine Stufe direkt ersteigen konnte, soll hier unbedingt auf dem «Weg» nach rechts aussteigen. Sonst wird es gefährlich. Das Bachbett wird schnell steil und ich kraxle in I & II er Stufen hoch. Teilweise durchmischt mit Gras. Als das Bachbett sich auflöst, weiche ich rechts auf den Grassporn aus. Keine Lust im Nagelflue Geröll herumzueiern. Am Ende des Spornes, muss ausgesetzt nach links unter einer Föhre hindurch gequert werden. Nun folgt für mich die Schlüsselstelle. Es gilt ausgesetzt, auf knapper Grasauflage und bröselndem Nagelflue in die Schlussrinne zu gelangen. Die Schlussrinne, obwohl nur mässig steil, nochmals ein Balanceakt. Wer hier stürzt, wird sich kaum mehr fangen können. Wenig Gras auf abgerutschter Erde gilt es hochzusteigen. Die letzten 10 Ausstiegsmeter sind dann komplett der Erosion erlegen. Zum Glück hat es rechts Nagelflue, welcher ein bisschen besser hält als der Tösstaler. So kann ich über diesen Aussteigen. Noch 50m dem Grat entlang und schon stehe ich oben. Knapp vor einem älteren Herrn und eine junge Frau lief Sekunden zuvor davon.
Da ich für den Aufstieg 3h gebraucht hatte, blieb mir nicht mehr viel Zeit. Eieiei da hatte ich mich verschätzt. Ein kurzer Schwatz mit dem Herrn und schon gings runter. Auf dem Wanderweg stand 2h20min. Jedoch durfte ich höchstens 1h20min haben, damit ich rechtzeitig im Geschäft erschien. Also nahm ich den direktesten Wanderweg runter im Laufschritt. Nach gerade einmal 1h war ich beim Auto. Wer mich kennt, weiss wie dumm diese Idee war und das schon das zweite Mal diese Woche. Kurz vor dem Auto konnte ich kaum mehr gehen, weil ich meine Knie dermassen spürte. Jetzt wo ich diesen Bericht schreibe, ist es zum Glück schon wieder besser.
Fazit:
Eine wahrlich spannende Tour die ich hier gefunden habe. Ich hätte nicht gedacht, dass selbst das Bachbett mich dermassen fordern würde. Der Vorteil bei der Route ist, sie kann nicht abgespeckt werden, da sie ständig gewaschen wird. Trockene Verhältnisse ein Muss, sonst werden die Stufen gefährlich. Ich fühlte mich über grosse Teile der Tour als wäre ich im Zürcher Oberland. Es hat jedoch einen grossen Vorteil. Der Nagelflue ist viel verlässlicher als bei uns vorne. Für mich eine Tour mit viel Gefahrenpotenzial von unten bis oben. Der Ausstieg oben sollte maximal in meiner Rinne geschehen oder rechts davon. Näher zum Kreuz ist die Erosion voll am Wirken und die Ausrutschgefahr im Ausstiegsbereich hoch. Oder dann soll gleich ganz nach links zur anderen Rinne von

Tourengänger:
maenzgi

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